(aus echo-online.de vom 28.06.23)

TSV Seckmauern II: Das beste Odenwälder Reserve-Team will mehr

Dank ausgezeichneter Jugendarbeit wurde die Gruppenliga-Reserve des TSV Seckmauern Achter in der A-Liga. Geht es nach Coach Percy Schwinn, darf es in der neuen Saison noch etwas...

 

SECKMAUERN. Der TSV Seckmauern II hat sich in der Kreisliga A etabliert, ist zum zweiten Mal hintereinander die beste Fußball-Reserve im Odenwaldkreis. Trotz Digitalzeitalters und Playstation-Generation gelingt es dem Club, wieder gut ausgebildeten Nachwuchs dem Aktivenbereich zuzuführen.

 

Die Gruppenliga-Reserve ging als Achter durchs Ziel, ließ damit die Hälfte aller Mannschaften in der A-Liga hinter sich: „Ja, generell bin ich mit dem Tabellenplatz zufrieden. Aber nach der starken ersten Hälfte, wo wir noch zwei, drei Plätze weiter vorne anzutreffen waren, habe ich mir natürlich mehr erhofft“, bekannte Seckmauerns Trainer Percy Schwinn. Schaut man zunächst auf die erste Hälfte der letzten Spielzeit, dann wird schnell deutlich, dass mehrere Faktoren für die überzeugenden Vorstellungen vor der Winterpause gegen die Spitzenteams verantwortlich waren: „Wir hatten eine ganz starke Vorbereitungsphase, die uns in die Lage versetzte, konditionell konzentriert über 90 Minuten zu gehen. Das kann ich von der Vorbereitung auf die Rückrunde nicht mehr sagen. Die war auf jeden Fall ausbaufähig. Gerade mal bei fünf, sechs Spielern war die Kraftausdauer passgenau. Beim Großteil der Mannschaft fehlten die konditionellen Grundvoraussetzungen für das Vorstoßen in die Spitzengruppe“, erklärt der Trainer des Perspektivteams. Ein weiterer Grund waren mehrere hohe Niederlagen, die auch deswegen zustande kamen, weil sich Innenverteidiger Daniel Walther so schwer verletzte, dass er nicht auflaufen konnte. „Er war der überragende Spieler für die Spieleröffnung, war für die Organisation der Abwehr zuständig – einer der Häuptlinge im Team.“ Schwinn sorgt sich um seinen Verteidiger, der im besten Fußballalter eine so schwerwiegende Knieverletzung erlitt, dass er wohl nicht mehr auf das Spielfeld zurückkehren wird können: „Kein anderer konnte mit seiner Erfahrung die jungen Spieler so leiten, wie er es tat.“ Diese Personalie wirkte sich auf das gesamte Mannschaftsgefüge aus. Dennoch schaffte es die Schwinn-Elf, als bestes Odenwälder Perspektivteam die Saison zu beenden. Und es gab ja auch richtige Höhepunkte, die zeigten, wie entschlossen der Nachwuchs des TSV Seckmauern auftreten kann: Meisterschaftskandidat KSG Vielbrunn gelang es nicht, in beiden direkten Duellen einen Sieg einzufahren: Beim 1:1 im Rückrundenspiel zeigte Torwart David Schäfer, wie wichtig er für dieses Team ist, als er gleich zwei Elfmeter parierte und damit für den Aufstiegskandidaten zur Stolperfalle wurde. Ein weiterer Baustein für die erfolgreiche Saison waren auch die Einsätze von Routinier Frederic Balonier, der in früheren Spielzeiten für Seckmauern schon Gruppen- und Kreisoberliga spielte. Seine Hereinnahme in die Innenverteidigung gab der Schwinn-Formation wieder die notwendige Stabilität und vor allem auch Souveränität.

 

Doch jetzt muss Trainer Percy Schwinn bereits auf die neue Spielzeit schauen, die in wenigen Wochen beginnen wird. „Als Trainer möchte ich in der kommenden Spielzeit mehr. Unter die ersten fünf, sechs Plätze können wir vorstoßen. Der Kader ist qualitativ gut genug dafür. Aus der A-Jugend wachsen wieder mehrere Talente heraus. Ich will in einer guten Vorbereitung Automatismen erarbeiten und unserem A-Jugendtrainer Eduard Fuchs, der ja auch in unserer Elf eine wichtige Rolle spielt, seinen großen Traum erfüllen, dass er mit seinen beiden Söhnen Artur und Jason noch einmal in einer Mannschaft spielen kann“, so Schwinn abschließend. Erneut kann der TSV Seckmauern von seiner guten Ausbildung des Nachwuchses profitieren. Der bereits genannte Eduard Fuchs hat hier anerkennende Arbeit geleistet und führt den beiden Senioren-Mannschaften des TSV regelmäßig hoffnungsvolle Talente zu.

 

Thomas Nikella

 

 

 

 

(aus echo-online.de vom 19.06.23)

SSV Brensbach holt Hochkaräter und erteilt Hummetroth eine Absage

Der Odenwälder Fußball-A-Ligist hat zwei Gruppenliga-erfahrene Neuzugänge für die neue Saison verpflichtet. Plänen des SV Hummetroth widersprach Coach Michele Rodemer.

 

Brensbach. Mit vielversprechenden Neuzugängen geht die SSV Brensbach in die neue Saison in der Kreisliga A Odenwald. Von Kreisoberligist TSV Lengfeld kommen die Gruppenliga-erfahrenen Lennart Schneider und Alexander Blitz nach Brensbach. „Lennarts Brüder spielen schon bei uns. Und Alex hat einen guten Freund im Team und wir kennen uns aus Lengfeld“, erklärt SSV-Coach Michele Rodemer. „Er wird uns mit Sicherheit in der Defensive verstärken.“ Von der SG Klingen kommen Luca Vollrath und Markus Lackner. Peter Störger schließt sich nach dem A-Liga-Rückzug der KSG Rai-Breitenbach der Sport- und Sängervereinigung an, Nico Lubecki kommt aus Klein-Zimmern.

 

Brensbacher Trio beendet Karriere
„Wir haben uns die letzten Jahre stetig verbessert, das wollen wir auch in der neuen Saison“, gibt Rodemer nach Platz fünf in der Vorsaison die Richtung für die kommende Saison vor. „Die Jungs haben Bock, und die Stimmung im Verein ist sehr gut.“ Nach kurzer Erholungspause geht es am 27. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Saison los. Dann werden Georg Eidenmüller, Simon Trumpfheller und Kai Stellwag nicht mehr mit von der Partie sein. Das Trio hat seine Karriere beendet, wird dem Verein aber weiterhin erhalten bleiben.

 

Aussagen über Jugendspielgemeinschaft kommen überraschend
Etwas überrascht zeigte sich Rodemer über eine Aussage von Hummetroths Sportlichem Leiter Stefano Trizzino im Echo-Interview bezüglich einer möglichen Jugendspielgemeinschaft zwischen Brensbach und Hummetroth. „Wir haben nach einem Spiel in Rimhorn mal miteinander gesprochen“, so Rodemer. In der vergangenen Woche habe es ein weiteres Gespräch zwischen Trizzino und Abteilungsleiter Thomas Kerz gegeben, „aber das ist kein Thema für uns“, so Rodemer.

 

Die SSV befinde sich im Kleinfeldbereich seit 20 Jahren mit der SG Nieder-Kainsbach in einer Spielgemeinschaft, „und wir wollen hier keinen Alleingang machen“, stellt Rodemer klar. Der Verein werde in der neuen Saison eine eigenständige C-Jugend stellen und kooperiert gemeinsam mit dem KSV Reichelsheim und dem TV Fränkisch-Crumbach bei B- und A-Junioren.

 

Erstmals wieder alle Jugendteams besetzt
„Es ist wünschenswert, wenn der SV Hummetroth sein Ziel einer höherklassigen Jugend erreichen kann. Denn Fakt ist: Als junges Talent muss man den Odenwald verlassen, um höherklassig Fußball zu spielen“, schildert Rodemer, der seit der Amtsübernahme von Trainer Sandro Sirigu deutlich positivere Signale vom Nachbarverein vernimmt.

 

Wie alle Vereine im Odenwald kämpft auch die SSV mit fehlenden Spielern, die aus der Jugend in den Seniorenbereich nachrücken. „Wir hatten seit acht Jahren kein Eigengewächs mehr aus der Jugend im Seniorenbereich“, schildert der Brensbacher Coach die Schwierigkeiten in der Jugendarbeit. Umso größer die Freude, dass seit langem wieder alle Juniorenteams von der G- bis A- Jugend besetzt sein werden, wenn nach der Sommerpause der Juniorenfußball an Fahrt aufnimmt.

Marcel Storch

 

(aus echo-online.de vom 25.06.23)

Umbruch in Mümling-Grumbach: Der Kapitän geht von Bord

Nach dem Weichel-Abgang im Winter verliert der Odenwälder Fußball-Kreisoberligist mit Patrick Kepper das nächste Aushängeschild. Nicht der einzige schmerzhafte Abgang.

 

Mümling-Grumbach. Blickt Christopher Volk auf die neue Saison, wird er nachdenklich. „Einen solchen Umbruch hatten wir zuletzt vor zehn Jahren“, sagt der Übungsleiter des FV Mümling-Grumbach, „uns haben gute Freunde verlassen“. Was er damit meint: zum Beispiel den Wechsel von Kapitän Patrick Kepper zum Lokalrivalen TSV Höchst. Ein Abgang, der schmerzt, wie Volk unumwunden zugibt. „Er war ein Aushängeschild des Vereins, auf dem Platz meine rechte Hand, mit dem ich mich viel ausgetauscht habe.“

 

Von Mümling-Grumbach nach Höchst: Kepper soll Blecher ersetzen
Nun zieht es Kepper, der nicht nur Führungsspieler, sondern mit 20 Treffern auch bester Torschütze des Teams war, zum TSV Höchst. Mal wieder verliert der FV damit einen Leistungsträger an den Nachbarn. Schon Rico Blecher zog es einst von Mümling-Grumbach zum TSV. Kepper soll den Angreifer, der verletzungsbedingt seine Karriere beenden muss, nun beim Gruppenligisten ersetzen.

„Ich kann seine Entscheidung aus sportlicher Sicht verstehen, aber für uns ist es ein Nackenschlag, und er wird sportlich schwer zu ersetzen“, sagt Christopher Volk mit Blick auf seinen Kapitän, „wir müssen das im Kollektiv auffangen.“ Kepper habe immer mit offenen Karten gespielt, dennoch sei es angesichts der späten Entscheidung im Mai schwierig gewesen, einen adäquaten Ersatz zu finden. Neben Kapitän Kepper verlässt auch Luis Speckhardt den Verein Richtung Höchst. Fabian Hörr wechselt zum VfL Michelstadt, wo er mit seinem Bruder Christopher Hörr auf einen weiteren ehemaligen Mümling-Grumbacher trifft. Jonathan Ihrig geht nach Gammelsbach.

 

Fünf Spieler wechseln nach Neustadt
Mit Steffen Koch, Christopher Rölz, Marc Reichmann, Bastian Weis und Tim Geissler zieht es gleich fünf Spieler zu A-Liga-Aufsteiger TSV Neustadt. Ein Wechsel nicht ohne Hintergrund, schließlich ist beim TSV seit Januar der Ex-Grumbacher Jonas Weichel aktiv. Gemeinsam mit Weichel hatte Volk den FV trainiert, ehe es im Winter zur Trennung kam. „Wir hatten den Wunsch, die Runde gemeinsam zu beenden“, sagt Volk, „und dass Jonas gebührend verabschiedet wird nach 15 Jahren im Verein und als Capitano.“ Doch es kam anders, Weichel ging im Winter, ohne große Verabschiedung. Man merkt den Grumbacher Trainer an, dass ihn das nach wie vor bewegt.

 

FV setzt auf die Jugend
Mit Weichel, Hörr, Speckhardt oder Kepper hat der FV erfahrene Spieler verloren, sodass Coach Volk bei den Zielen in der neuen Saison zurückhaltend ist. „Die Liga ist sehr ausgeglichen, mit guten Aufsteigern. Unser oberstes Ziel ist der Klassenerhalt, ein einstelliger Tabellenplatz wäre klasse.“ Norman Besler und Lyon Walther von der SG Sandbach sowie Salih Atmaca (Rai-Breitenbach) verstärken den Fußballverein aus Mümling-Grumbach. Der FV macht aus der Not eine Tugend und setzt auf die eigene Jugend. 14 Spieler aus dem Kader seien unter 20 Jahre alt, sie gelte es, an die Kreisoberliga heranzuführen, gibt der Coach die Richtung vor.

 

Marcel Storch

 

 

 

 

(aus echo-online.de vom 16.06.23)

Hummetroth-Mäzen Trizzino: „Der ganze Odenwald hat gewonnen“

Im großen Interview sprechen Trizzino und Coach Sandro Sirigu über die turbulente Saison, das Pokalfinale als Highlight und zukünftige Projekte beim Gruppenliga-Aufsteiger.

 

Hummetroth. Nach dem Double aus Kreisoberliga-Meisterschaft und Kreispokalsieg genießen die Kicker des SV Hummetroth die spielfreie Zeit. Mäzen Stefano Trizzino dagegen werkelt fleißig am Kader und der Infrastruktur des Vereins. Es sollen 1000 Sitzplätze entstehen, der Rasen wird ausgebessert und hochkarätige Neuzugänge sind auch schon unter Dach und Fach. Im Interview sprechen Trainer Sandro Sirigu und Trizzino über die turbulente Saison, Anfeindungen gegen den Verein und Projekte für die Zukunft.

 

SV Hummetroth erlebt turbulente Saison

 

Herr Trizzino, Herr Sirigu, der SV Hummetroth hat seine gesteckten Ziele mit Meisterschaft und Kreispokalsieg erreicht. Dennoch war es eine turbulente Saison. Welche Schulnote würden Sie der Saison geben?

Sandro Sirigu: Ich habe oft gehört, dass der SV Hummetroth automatischer Aufsteiger ist. Aber auch in der Kreisoberliga ist es nicht so einfach, wie man das vielleicht von außen betrachtet. Es gehört mehr dazu, als Spieler zu holen, die schon Hessen- oder Regionalliga gespielt haben. Man muss eine Gemeinschaft formen und durch Höhen und Tiefen gehen. Auch wenn es ein paar Schwankungen in unseren Leistungen gab, sind wir als Team zusammengewachsen und haben beide Ziele erreicht. Daher gibt es für mich keine Note Abzug. Eine 1! Stefano

Trizzino: Ich kann bei vielem zustimmen. Vor allem, dass das Team zusammengewachsen ist. Alle bleiben auch in der neuen Saison, das ist bei wenigen Mannschaften der Fall. Es war mit dem Trainerwechsel turbulent. Auch unter Sandro war es mal holprig, wenn ich an die Niederlage in Mosbach denke, die mich sehr getroffen hat. Solche Spiele können passieren, aber ich hatte das Gefühl, dass die Einstellung, wie ich das vorlebe, nicht immer 100 Prozent da war. Deshalb kann ich keine 1 geben. Ich gebe eine 2+.

 

Ende September vergangenen Jahres hat sich der Verein von Trainer Thomas Epp getrennt. Wenig später übernahm Sandro Sirigu. Rückblickend die richtige Entscheidung?

Trizzino: Ich habe sehr viel von Thomas profitiert. Er war zur richtigen Zeit der richtige Mann. Es war richtig, ihn mit seiner Professionalität zu holen. Aber auch die Trennung war richtig, weil ich das Gefühl hatte, dass sich zu viele Baustellen aufgetan haben, die er nicht schließen konnte.

Das erste Spiel unter Sandro Sirigu ging dann mit 1:5 in die Hose. Haben Sie mal gedacht, was habe ich mir da angetan?

Sirigu: Das war nicht einfach. Ich habe zweimal mit der Mannschaft trainiert und wir hatten elf fitte Spieler gegen Lengfeld. Rückblickend fand ich das Spiel gar nicht verkehrt, weil klar wurde, an welchen Stellschrauben ich drehen muss. Ich bin Thomas sehr dankbar, dass er eine fußballerisch und charakterlich harmonierende Mannschaft zusammengestellt hat. Der Mannschaft hat zu diesem Zeitpunkt das Selbstvertrauen gefehlt. Die Verunsicherung gegen Lengfeld und Sandbach war deutlich spürbar. Es war wichtig, den Spaß, das Lachen, wieder in die Kabine zurückzubringen.

 

Hummetroth-Mäzen Trizzino mit gutem Gespür

 

Herr Trizzino, Sie haben mal verraten, dass Sie schon mal in der Halbzeit in die Kabine gehen, wenn Ihnen etwas nicht passt. Wie oft kam das vor in der vergangenen Saison?

Trizzino: Unter Thomas das ein oder andere Mal. Unter Sandro in der Halbzeit nicht, aber vor den Spielen. Ich bin ein Gefühlsmensch. Ich hatte vor dem Rückrundenbeginn das Gefühl, dass der ein oder andere es zu gemütlich angeht. Ich war vor dem Mosbach-Spiel noch mal in der Kabine und habe den Jungs gesagt, dass ich ein schlechtes Gefühl habe. Ich habe leider recht behalten. Auch vor dem Pokalhalbfinale und dem Finale war ich noch mal in Kabine. Und da hat es die Mannschaft super gerockt. Sirigu: Stefano hat ein extrem gutes Gespür dafür. Nach der Vorbereitung, in der wir kein Spiel verloren haben und gegen Fehlheim die beste Partie gemacht haben, war die Zufriedenheit zu groß. Nach dem Mosbach-Spiel sind wir dann noch enger zusammengerückt und haben sieben Spiele in Folge gewonnen.

 

Jeder hat vom SV Hummetroth den Aufstieg erwartet. Wie schwer ist es, als Trainer trotzdem den Spielern immer wieder deutlich zu machen, dass es nicht von alleine läuft?

Sirigu: Spiele wie gegen Mosbach, wenn man so einen Schuss vor dem Bug bekommt, zeigen den Jungs ja, dass es nicht von alleine geht. Und Stefano ist keiner, der mit seinen Gefühlen hinterm Berg bleibt. Er spricht Sachen offen und ehrlich an. Trizzino: Um Ziele zu erreichen, braucht es akribische Arbeit. Wenn man Dinge schleifen lässt, kann das der Anfang vom Ende sein.

Die Krönung der Saison war der Pokalerfolg gegen den Nachbarn TSV Höchst. 1200 Zuschauer machten das Finale in Mümling-Grumbach zu einem Erlebnis.

Trizzino: Ich bin natürlich stolz, dass uns die Revanche gelungen ist und wir den Pokal verdient gewonnen haben. Aber genauso stolz macht mich, wie der Finaltag abgelaufen ist. Thomas Schmauß und sein Team haben das perfekt organisiert, wir haben uns als Verein mit Anhang als Einheit präsentiert. Da hat nicht nur Hummetroth, sondern der Fußball und der ganze Odenwald gewonnen. Keiner spricht über die Kreispokal-Endspiele in Groß-Gerau oder Darmstadt, sondern vor allem über das Duell Höchst gegen Hummetroth. Da hat man gesehen, was möglich ist. Mein Dank geht auch an Christoph Eisenhauer, der bei den Höchstern einiges bewegt hat, dass es anders abgelaufen ist als im Jahr davor. Es war schön, auch mit den Spielern des TSV auf der Party danach sich auszutauschen.

 

Die vergangenen Jahre wurde der SV Hummetroth immer wieder angefeindet. Hat sich das geändert?

Trizzino: Ich habe das Gefühl, dass wir weniger polarisieren und das Pendel eher in die andere Richtung ausschlägt.

 

Herr Sirigu, haben Sie Anfeindungen erlebt, seit Sie in Hummetroth Trainer geworden sind?

Sirigu: Ich selbst nicht, aber klar habe ich es von Stefano, den Spielern und Verantwortlichen gehört. Ich bin ein Typ, der, wenn er auf dem Sportplatz Abneigung spürt, erst recht auf die Leute zugeht. Dann wird oft das Gedankengut der Menschen aufgebrochen, weil sie merken, das sind ja gar nicht so Arschlöcher, wie sie dachten. Trizzino: Sandro war nicht umsonst Publikumsliebling in Darmstadt. Er lebt das vor und die Spieler haben es durch ihn verinnerlicht.

 

Blicken wir mal voraus. Der SV Hummetroth startet in die Gruppenliga. Mit welchen Ambitionen?

Trizzino: Unser Ziel ist es, das Double zu wiederholen. Hinzu kommt ja auch der Hessenpokal. Das wird noch schwieriger. Wir haben wieder Neuzugänge, die auch charakterlich reinpassen. Es heißt ja immer gerne, das sind alles Söldner, die nur wegen des Geldes kommen. Aber im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, dass die Neuen sich voll und ganz mit dem Projekt identifizieren. Sirigu: Wenn es charakterlich nicht passt, kann ein Spieler extrem viel kaputt machen. Deshalb ist mir das sehr wichtig, dass sich die Neuen nicht zu wichtig nehmen. Aber Stefano hat da eine sehr gute Menschenkenntnis.

 

Mit Jannik Sommer, Mehmet Yildirim, Markus Zatocil, Fabian Borger und Luka Konjicija haben Sie fünf teils höherklassig erfahrene Neuzugänge an Land gezogen. Was versprechen Sie sich von ihnen?

Sirigu: Mehmet hat eine enorme physische Präsenz. Er ist einer, gegen den hasst du es zu spielen, aber liebst es, ihn in deinem Team zu haben. Luka und Fabian sind zwei Jungs, die man gerne um sich hat. Auf dem Platz werden sie uns mit den fußballerischen Qualitäten weiterhelfen. Und über Janniks Qualitäten brauchen wir nicht zu sprechen. Trizzino: Und Markus habe ich früher selbst in der Jugend trainiert. Ihn hatte ich schon länger im Auge. Er will sich bei uns mit den Besten messen und von Branimir und Sandro lernen.

Mit dem TSV Höchst und TSV Seckmauern geht es um die Nummer eins im Odenwald. Auch ein Kampf der Fußballphilosophien?

Trizzino: Genau, hier treffen drei Philosophien aufeinander. Der TSV Höchst kommt über die Kameradschaft – mit Erfolg. Ein Modell, das dem Odenwald guttut. Der TSV Seckmauern macht es seit Jahren über die Jugend. Das Engagement und die Zeit, die sie in die Jugend stecken, ist vielleicht sogar mehr wert als Geld. Das Hummetrother Projekt ist ein anderes, aber auch erfolgreich. Deswegen sollte man gegenüber allen Philosophien Respekt haben.

 

In der neuen Saison stellt der Verein erstmals wieder eine zweite Mannschaft. Wie sehen hier die Planungen aus?

Trizzino: Die Mannschaft ist angemeldet, unser Trainer Dusan Drakulic hat 15 Spieler geholt, die zum Teil aus Sandbach, Ueberau, Rimhorn und unserer 1a kommen. Die Jungs sind topmotiviert und freuen sich schon drauf, dass es losgeht. Wir hatten gehofft, dass wir in der A-Liga starten können. Leider hat der Kreisfußballausschuss entschieden, dass wir in der C-Liga beginnen müssen.

 

Und wie sieht es in Sachen Jugend aus?

Auch hier sieht es überraschenderweise gut aus. Wir sind mit SSV Brensbach in Gesprächen wegen einer Jugendspielgemeinschaft. Wir haben aber auch schon fünf, sechs Anmeldungen in F- und E-Jugend bei uns im Verein. Vor allem durch die Soccerhalle und das Fußballcamp kam der ein oder andere zum SV Hummetroth. Tendenz steigend.

 

Die Lilien testen nun gegen die SG Bad König/Zell. Wäre ein solches Vorbereitungsspiel gegen Darmstadt 98 auch ein Thema für den SV Hummetroth?

Trizzino: Auch mit Regionalligist FSV Frankfurt sind wir am Sondieren, was ein Testspiel angeht. Spätestens im nächsten Jahr wollen wir auch einen Ceres-Cup mit hochkarätigen Mannschaften im Sommer ausrichten. Als Preis könnte ich mir ein Trainingslager in Novarello in Norditalien vorstellen. Dort werden wir in diesem Jahr vom 13. bis 16. Juli unser Trainingslager abhalten.