(aus echo-online.de vom 15.06.23)

Dewitz trainiert Kreisoberligist SV Lützel-Wiebelsbach

Der Fußball-Kreisoberligist SV Lützel-Wiebelsbach hat einen neuen Trainer. Jochen Dewitz wird den Sechsten der abgelaufenen Saison in der neuen Runde trainieren.

 

LÜTZELBACH. Fußball-Kreisoberligist SV Lützel-Wiebelsbach hat einen neuen Trainer. Jochen Dewitz wird den Sechsten der abgelaufenen Saison in der neuen Runde trainieren. Das gab der Verein bekannt.

 

Die bisherigen Trainer Bernd Reeg und Johannes Zipp hatten den Verein informiert, dass sie nach der Saison das Traineramt niederlegen werden. Reeg aus privaten Gründen, Zipp aufgrund seines Studiums. „Der SV möchte sich ausdrücklich für die gute und erfolgreiche Arbeit bei diesen beiden bedanken“, erklärt Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Fornoff. Zipp wir dem SV als Führungsspieler weiter erhalten bleiben.

 

Dewitz ist kein Unbekannter in Lützel-Wiebelsbach. Er begann einst seine Karriere in der Jugend des SV und kehrt nun nach Jahren bei höherklassigen Vereinen zurück zu seinen Wurzeln. Vom SV Lützel-Wiebelsbach hatte es Dewitz einst in die Jugend des SV Darmstadt 98 gezogen und spielte anschließend in der damals noch drittklassigen Regionalliga für die Lilien.

 

Auch Selcuk Agca wieder beim SVL
Es folgte ein Jahr beim FSV Frankfurt und Stationen bei Germania Pfungstadt. Bei Viktoria Urberach begann als Spielertrainer. Nach einer berufsbedingten Pause von sechs Jahren kehrte er zunächst als U19-Trainer und anschließend als Coach der ersten Mannschaft in der Hessen- und Landesliga zurück.

Ihm zur Seite stehen wird dabei mit Selcuk Agca ebenfalls ein Spieler, der seine Wurzeln beim SV hat und nun zurückkehrt. Er wird gemeinsam mit Amin Faendrich die Zweite Mannschaft führen und dabei auch als Spieler aktiv sein.

 

Marcel Storch

 

 

 

(aus echo-online.de vom 13.06.23)

Odenwälder Gruppenligisten erleben Höhen und Tiefen

Der TSV Seckmauern und TSV Höchst freuen sich über ein Happyend nach einer wechselhaften Spielzeit.

ODENWALDKREIS. Erneut ist eine abwechslungsreiche Saison in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt zu Ende gegangen. Aus Sicht der Odenwälder Teams TSV Höchst und TSV Seckmauern erfreulicherweise mit zwei Klassenerhalten.

 

Saisonverlauf:
Aus den ersten sieben Spielen holte der TSV Höchst fünf Siege und ein Unentschieden, verlor nur eine Partie. Parallel dazu bot der TSV seinen Fans einen wilden Ritt durch den Hessenpokal, kegelte dabei unter anderem den Hessenligisten SV Unter-Flockenbach aus dem Wettbewerb (6:5 n. E.). Erst im Achtelfinale war gegen den späteren Cup-Sieger und Regionalligisten FSV Frankfurt Schluss (1:2). In der Liga lief es zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz so rund: Eine wochenlange Niederlagenserie, hin und wieder unterbrochen von einem Unentschieden, machte dem TSV zu schaffen, die Hoffnung auf eine Saison im vorderen Tabellendrittel löste sich immer mehr in Luft auf.

 

Höchster Talfahrt im Herbst

Auch in der Tabelle folgte eine rapide Talfahrt: Vom zwischenzeitlichen zweiten Platz ging es runter bis auf Rang elf. Verletzungsprobleme, eine mentale Durstrecke und daraus resultierende große Harmlosigkeit in der Offensive sorgten für schwere Wochen beim TSV. Im Jahr 2023 ließ der erste Sieg bis Ende April auf sich warten, sogar die Abstiegsangst ging für einige Zeit in Höchst um. Erst die vier Siege und ein Unentschieden in den letzten fünf Saisonspielen sorgten letztlich für den Klassenerhalt und die Verteidigung des inoffiziellen Titels „Beste Odenwälder Mannschaft“. Spielertrainer Christian Remmers hatte sich allerdings schon vorher festgelegt und die Spielzeit 2022/23 als „Katastrophensaison“ betitelt.

 

Wer zu Saisonbeginn auf den TSV Seckmauern als ersten direkten Absteiger gesetzte hatte, der durfte sich zumindest bis Anfang September bestätigt fühlen. Sechs teils krachende Niederlagen kassierte der Aufsteiger unter seinem neuen Trainer Albano Carneiro zum Start. Personelle Probleme und gute Leistungen ohne Ertrag nannte der Coach damals als Hauptfaktoren für die Niederlagenserie – die jedoch prompt ihr Ende fand, als der TSV mal mehrere Spiele am Stück mit seiner besten Elf bestreiten konnte. Was auch gleich das Seckmaurer Hauptproblem auf den Tisch bringt: Die Breite des Kaders in Sachen Qualität bewegt sich stark an der Grenze, der Ausfall von zwei, drei Leistungsträgern bringt das ganze Gerüst ins Wanken. Mit innovativen Methoden wie Laufanalysen sowie taktischen Kniffen stabilisierte Carneiro sein Team jedoch, dass sich im Saisonverlauf vom vorletzten Rang auf Platz zehn vorkämpfte und letztlich durch den 3:0-Sieg gegen die FSG Riedrode am vorletzten Spieltag aus eigener Kraft den Klassenerhalt feiern durfte. „Mentalität schlägt Qualität“, hatte der Trainer nicht zuletzt im Laufe der Saison immer wieder betont.

 

Highlights:
Das absolute Highlight der Saison dürfte für die meisten Spieler des TSV Höchst das Hessenpokal-Achtelfinale gegen den FV Frankfurt gewesen sein. Trotz der 1:2-Niederlage machten die rund 1400 Zuschauer die Partie zu einem ganz besonderen Erlebnis. Zudem darf auch der erneute Einzug ins Finale des Odenwälder Kreispokals als Erfolg gewertet werden – trotz der 1:4-Niederlage vor rund 1200 Zuschauern gegen den Kreisoberliga-Meister und Gruppenliga-Aufsteiger SV Hummetroth.

 

Der TSV Seckmauern verstand es über die gesamte Saison immer wieder gut, die Stimmung trotz der stets präsenten Abstiegsgefahr hochzuhalten. Dafür sorgten vor allem die kleinen, großen Nadelstiche gegen Gegner, die ihre drei Punkte vor den Duellen mit dem TSV schon fest eingeplant hatten, darunter die Siege gegen Top-Teams wie den VfR Groß-Gerau (3:1) oder den späteren Meister FCA Darmstadt (3:2). Dass die Mannschaft am Ende dem Druck standhielt und das wichtige Spiel gegen Riedrode (3:0) souverän für sich entschied, sorgte in Carneiros „kleinem gallischen Dorf“ für zwei Tage Dauerparty.

 

Abschiede:
Trotz des Jubels über den Klassenerhalt und einem am Ende doch noch recht akzeptablen Saisonendspurt mischte sich beim TSV Höchst in die Stimmung während des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Bürtstadt (4:1) auch jede Menge Wehmut. Denn neben Timo Knierim beendete mit dieser Partie auch Angreifer Rico Blecher seine sportliche Laufbahn. Den Torjäger – der dank seiner starken Trefferquote und seiner Vereinstreue, an der sich trotz zahlreicher höherklassiger Angebote in all den Jahren nichts änderte, im Odenwald Kultstatus besitzt – zwingt ein beidseitiger Knorpelschaden in der Hüfte zu einem vorzeitigen Karriereende mit 33 Jahren. Dem TSV wird er als Fan aber sicher erhalten bleiben.

 

Susanne Müller

 

 

 

(aus echo-online.de vom 13.06.23)

A-Liga Odenwald: Torjäger, Kurioses und historisches Ende

Die Saison in der A-Liga Odenwald war spannend wie lange nicht. Meister Günterfürst stellt die Torfabrik und der letzte Spieltag hatte es in sich.

 

ODENWALDKREIS. Was für eine A-Liga-Saison im Odenwaldkreis. Es war seit vielen Jahren wieder einmal richtig spannend - und das bis zum letzten Spieltag. Der TSV Günterfürst gewann am Ende hauchdünn, aber absolut verdient die Meisterschaft.

 

Vizemeister TV Hetzbach war die Überraschungsmannschaft, die mit zehn Siegen nach der Winterpause das Feld von hinten aufräumte und bis in die Aufstiegsrelegation vorstieß. (Anm. d. Red.: Die entscheidende Relegationspartie Hetzbach gegen Nieder-Kainsbach war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der Donnerstagsausgabe).

 

In 306 Spielen fielen 1291 Tore, was einen Durchschnitt von 5,4 Toren pro Spiel macht. Insgesamt wurden sechs Begegnungen kampflos gewertet. Torjäger Nummer eins war am Ende Louis Timocin vom TSV Günterfürst mit 41 Toren. Ihm folgen Steffen Heckmann (SG Rothenberg) 38 und Roman Schiedlowski mit 32, der viele und entscheidende Tore in den letzten Minuten oder der Nachspielzeit markierte. Die meisten Tore in einem Spiel schossen wiederum Louis Timocin (2486 Einsatzminuten) mit fünf Treffern im Spiel gegen den TSV Höchst II (14:1) und Steffen Heckmann (SG Rothenberg) mit ebenfalls fünf Toren gegen die Höchster Reserve.

 

Günterfürst produzierte 136 Toren, war die Torfabrik der Liga. Die Topwerte hielt der TSV auch in der Gegentrefferbilanz: Lediglich 26 Mal musste der A-Liga-Meister das Spielgerät aus den eigenen Maschen fischen. Darüber hinaus ging Günterfürst 24 Mal in 30 Spielen als Sieger vom Platz. Den höchsten Tagessieg erzielte, wen wird es wundern, auch Günterfürst mit 14:1 gegen den TSV Höchst II. Die KSG Vielbrunn war die einzige Mannschaft vor der Winterpause, die in 16 Begegnungen nicht bezwungen werden konnte. Die SG Rothenberg war am 5. März 2023 die erste Mannschaft, die Vielbrunn mit 4:1 niederrang.

 

Zu den Kuriositäten dieser Saison gehört auch, dass die KSG Vielbrunn durch ein 1:1 am 26. Spieltag entscheidend Boden im Meisterschaftskampf verlor, als in dieser Begegnung bei Seckmauerns Reserve zwei Elfmeter nicht zum Heimsieg nutzen konnte. Auch das Hinrundenspiel endete 1:1. Ganz andere Sorgen hatte der SV Beerfelden, der mit 126 Gegentreffern die meisten Tore kassierte.

 

70 Tore in sieben Spielen am letzten Spieltag

Die sparsamste Mannschaft war Schlusslicht SG Sandbach II mit nur 45 erzielten Treffern. In der Fairnesstabelle liegt der TV Hetzbach ohne Rote Karte an der Spitzenposition. Die meisten Platzverweise kassierte Aufsteiger TSV Sensbachtal mit insgesamt vier.

Der letzte Spieltag am Samstag, 3. Juni 2023, wird in die Geschichte der Odenwälder A-Liga eingehen: In nur sieben Partien fielen wahnsinnige 70 Tore. So einen Wert gab es in den letzten 30 Jahren nicht.

 

Thomas Nikella

 

 

 

(aus echo-online.de vom 11.06.23)

Erfolgsrezept in Günterfürst: Balance und keine Sonderwünsche

Wie sich A-Ligist TSV Günterfürst nach einem holprigen Saisonstart mit der Meisterschaft doch noch den Traum vom Aufstieg in die Kreisoberliga.

 

ODENWALD. Der TSV Günterfürst erfüllte sich in der gerade beendeten Fußballsaison 2022/23 einen lange ersehnten Wunsch: Mit einer konstant guten Runde gewannen die Fußballer um das Trainergespann Tobias Hastert und Marc Muser die Meisterschaft in der Kreisliga A Odenwald und steigen in die Kreisoberliga auf.

 

Dabei begann es für den TSV zunächst einmal ziemlich holprig: In den ersten sieben Spieltagen verloren die Günterfürster durch drei Standards sogar das Lokalderby gegen die FSV Erbach und auch ein torloses Unentschieden gegen den TSV Hainstadt sorgte erst einmal für Verwunderung. "Der Spielrhythmus war anfangs noch nicht vorhanden", sagt Fußball-Abteilungsleiter Oliver Naas und findet die Ursachen für die schwierigste Saisonphase. "Durch die ständigen Spielverlegungen konnten wir kaum gezielt trainieren, mussten immer wieder auch an Wochentagen spielen. Zudem war unsere Mannschaft auch noch nicht komplett, immer wieder fehlte der eine oder andere Akteur." Doch dann habe das Team immer besser in ihren Mannschaftsteilen miteinander gearbeitet und harmoniert. Die stetig wachsende Balance zwischen Offensive und Defensive war Grundlage des Erfolgs.

 

Die KSG Vielbrunn, die in 16 Spielen hintereinander nicht zu schlagen war, war bis zur Winterpause der große Gegenspieler der Günterfürster. Aber auch der TSV blieb in 14 Spielen, darunter zwölf Siege, ohne Niederlage. Nach der Winterpause war Günterfürst die beste Mannschaft und eroberte die Spitzenposition. Stabiler, konstanter und vor allem entschlossener traten die Günterfürster auf. "Unser Plus war, dass alle Spieler den Willen zur Meisterschaft hatten und auch daran konsequent arbeiteten", sagt Naas. Aber es hatte auch personelle Gründe: Vom klassenhöheren VfL Michelstadt kam Kai Bundschuh: "Er war der Spieler, der uns noch fehlte", sagt Naas und lobt dessen Siegermentalität. "Er ist nicht nur technisch versiert, er geht auch da hin, wo es wehtut, ist ein ausgefuchster und torgefährlicher Spieler hinter den Spitzen."

 

Das Schlüsselspiel zur Meisterschaft war das Aufeinandertreffen mit der KSG Vielbrunn, das Günterfürst mit 1:0 gewann. Das alles entscheidende Tor machte Kim Naas nach einem Jahr Verletzungspause (Kreuzbandriss). Solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball. Von da an war Günterfürst der Titel nicht mehr streitig zu machen. Einen Löwenanteil am Erfolg hatte vor allem das Trainergespann Tobias Hastert und Marc Muser: "Sie haben unsere Spieler optimal auf Gegner und Spielweise eingestellt", sagt Naas. Wunschpositionen habe es nicht gegeben. "Spieler kamen da zum Einsatz, wo sie am meisten zum Sieg gegen den jeweiligen Gegner beitragen konnten. Und Tobias Hastert hat auch auf dem Platz seine hohe Qualität und Erfahrung in unser Spiel einfließen lassen." Im letzten Drittel der A-Liga war es von Wert, dass der TSV durch Louis Timocin über links und Kim Naas über rechts enormen Speed entwickelte. Vorne drin stand Robin Müller, der als Mittelstürmer einen guten Job erledigte. Naas schreibt ihnen "da vorne drin" in der Schlussphase der Saison einen großen Anteil am Erfolg zu. Hinter den Spitzen sorgte Kai Bundschuh für die Initialzündung. Tobias Hastert, im Mittelfeld immer anspielbar, war der Ideengeber und Spielgestalter, zusammen mit Lukas Köbler - mit extrem viel Ruhe am Ball - spielte er auf Sechserposition. "Auch die vom Trainergespann bevorzugte Dreierkette in der Abwehr mit Andre Moos, Lukas Keßler und Joshua Strater funktionierte super", sagt Naas. Darüber hinaus war die Integration der Neuzugänge ein wichtiger Faktor: "Wichtig für das defensive Gefüge."

 

Nach dem Abschlusserfolg gegen den TSV Höchst II feierte der TSV kräftig: Mit Traktor und Anhänger ging es zum Polterabend zum ehemaligen Mitspieler Christopher Rein, der vor einigen Jahren Günterfürst mit einem Kopfball schon einmal in die Kreisoberliga befördert hatte. Dort wurden mit Live-Band noch lange bis in die Nacht hinein gefeiert.