(aus echo-online vom 7.7.22

TSV Günterfürst: Ein Torjäger fehlt, einer kommt
Der A-Ligist will in der kommenden Saison wieder vorne mitspielen, verspürt aber keinen Aufstiegsdruck und vermeldet vier Neuzugänge.

 

Von Thomas Nikella

 

GÜNTERFÜRST - Sorgen beim Fußball-A-Ligisten TSV Günterfürst vor dem Saisonstart: Der Klub wird auf Kim Naas, den Spieler der letzten Spielzeit, verzichten müssen. Nach der Vizemeisterschaft könnte das eingespielte Ensemble womöglich in dieser Spielzeit den nächsten Schritt machen und sich den Traum von Meisterschaft und Aufstieg erfüllen.
Zunächst aber sei erwähnt, dass sich Top-Torjäger Kim Naas ohne Fremdeinwirkung das Kreuzband gerissen hat. Er sei bereits operiert, und der TSV hoffe darauf, dass der Angreifer, der in der vergangenen Saison 19 Tore geschossen hat und auf 35 Torbeteiligungen kam, vielleicht schon im nächsten Frühjahr wieder trainieren kann. Es gibt dennoch allen Anlass zum Optimismus beim A-Liga-Zweiten: Lediglich drei Niederlagen musste der TSV im vergangenen Spieljahr quittieren. Davon waren es zwei gegen die Übermannschaft des SV Hummetroth. Ansonsten beherrschte Günterfürst diese Spielklasse. Die Gründe sieht Oliver Naas auch darin, dass die Mannschaft viel Spielfreude hatte, selbst nach einer klaren Führung schaltete niemand zurück, sondern kostete mit Ballbesitzfußball immer die kompletten 90 Minuten aus. "Unser Erfolgsrezept war und ist, dass wir den Ball haben und ihm nicht hinterherlaufen wollen. Dafür haben wir eben auch die Spieler", unterstreicht der Fußball-Abteilungsleiter.

 

Stürmer Moritz Schmucker kehrt aus Bad König zurück
Die Handschrift des Spielertrainers Tobias Hastert ist klar erkennbar. Er selbst ist im Mittelfeld immer anspielbar, egal ob aus der Kette oder von den Außenpositionen, was er aber auch von seinen Mitspielern fordert. Darüber hinaus vermittelt er seine Philosophie sehr anschaulich und dringt damit bei den Spielern voll durch. Die vielen klaren Erfolge nach der Winterpause demonstrieren dies deutlich. Er wird auch in der neuen Saison mit seinem Co-Trainer Marc Muser für die Spielweise entscheidend sein. Darüber hinaus verfügt Günterfürst über den besten Kader - das weiß auch die Konkurrenz. Das Hastert/Muser-Ensemble ist ein über Jahre eingespieltes Team, hat sich immer nur leicht ergänzt durch Neuzugänge. Neuzugänge sind übrigens ein gutes Stichwort. Vier Neuverpflichtungen erhält der Meisterschaftskandidat: Mit Moritz Schmucker kehrt aus Bad König ein Stürmer zurück, der weiß, wo das Tor steht, Andre Moos, zuletzt aktiv beim Gruppenligisten FSG Riedrode, könnte defensiv weiterhelfen. Er sei ein absoluter Führungsspieler mit starker Kommunikation auf dem Platz, sagt Oliver Naas. Hinzu kommt von Kreisoberliga-Absteiger KSV Reichelsheim noch Lukas Kessler, der auch im Defensivbereich und bei den Standards seine Stärken zeigt. Schließlich schloss sich noch Jan Schmachtel von der SG Mossautal dem TSV an.

 

Angesprochen auf die Ziele für die bevorstehende Runde bleibt Oliver Naas zurückhaltend, hält seine Mannschaft nicht für den haushohen Favoriten: "Die Konkurrenz hat nicht geschlafen, teils kräftig aufgerüstet. Ja, wir wollen vorne dabei sein, aber mit Kim Naas fehlt uns erst mal ein Geschwindigkeitsspieler." Der Günterfürster Fußball-Boss verspürt jedenfalls nicht den Druck eines Meisterschaftsfavoriten, wie es letzte Saison beim SV Hummetroth war.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 4.7.22)

Der neue Angriff soll es bei Türk Beerfelden richten
Der A-Ligist will in der kommenden Spielzeit nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben und baut auf die Qualität eines altbekannten Stürmers.

 

Von Thomas Nikella

 

BEERFELDEN - Es ist fast schon ein kleines Fußballwunder, dass Türkspor noch in der Kreisliga A auf Tore- und Punktejagd gehen darf. Mit sechs Winterzugängen, neuem Trainer und großer Moral hielten die Beerfelder noch die Klasse. Jetzt aber will der türkische Fußballclub mehr.
Ende November hätte wohl kaum noch jemand auf den Klassenerhalt der Beerfelder gesetzt, die mit acht Zählern abgeschlagen am Tabellenende standen. Nur noch zwölf Erstmannschaftsspieler standen zur Verfügung. Schlüsselerlebnis war das 1:8 vor eigenem Publikum gegen Seckmauerns Reserve.

 

"Ja, ich erinnere mich noch an die Zeit. Wir waren ganz unten angelangt, nicht nur tabellarisch, sondern auch moralisch", so Beerfeldens neuer Sportlicher Leiter Cosimo Perone. Der Verein zog die Reißleine, konnte den Erbacher Ayhan Ari von einem Engagement überzeugen, der auch bereitwillig dem Club helfen wollte. "Ayhan Ari, aber auch der Verein versuchte damals alles, in der Winterpause Verstärkungen zu organisieren. Schließlich gelang es uns, sechs neue Spieler zu verpflichten, die von ihrem Potenzial alle Verstärkungen waren", erinnert sich der Beerfelder.
Ari habe die Spieler bei ihrer Ehre gepackt, der Verein habe auf keinen Fall absteigen wollen. Schließlich setzte sich auch die Spielidee des Trainers immer klarer durch. "Wir gewannen wieder, auch weil Ayhan Ari taktisch vieles veränderte. Mit Fleiß und Ehrgeiz haben wir uns aus dem Abstiegssumpf gezogen, waren wieder eine echte Mannschaft, die mit Wille und Cleverness vorankam", sagt Cosimo Perone.

Die gute Nachricht vorneweg: Trainer Ayhan Ari machte nicht nur den Helfer in größter Not, sondern bleibt und bekommt zur neuen Runde vier Verstärkungen: "Wir wollen keinen Abstiegskampf mehr. Mit Umut Kizilyar vom Gruppenligisten SG Babenhausen/Langstadt wechselt ein Klassestürmer zu uns, der uns vor einigen Jahren in die Kreisoberliga geschossen hat", sagt der Sportdirektor.

 

Mit ausgeglichenem Kader in die neue Saison
Sein kongenialer Sturmpartner soll Fatih Sevendik von der FSV Erbach werden. Nachdem die Kreisstädter Sevendik die Freigabe im Winter verweigert hatten, wechselt der talentierte Angreifer, für den die FSV laut Türkspor 10 000 Euro verlangten, jetzt ablösefrei. Seine Sperre hat er bereits abgesessen. Das Angriffsduo und Ömer Ari im zentralen Mittelfeld sind nicht zu unterschätzen. Auch im Mittelfeld gibt es weitere Verstärkungen: Vom Kreisoberligisten TSG Steinbach kommt Haick Gsirijan und von Inter Erbach Leistungsträger Orkun Sekunpinar.
Entsprechend gut ist die Stimmung in der Stadt am Berge. Die Vorbereitung laufe bereits und das richtig gut. Mit neuen Spielern verfüge man jetzt über einen ausgeglichenen 15-Mann-Kader, der den Club möglichst in das einstellige Mittelfeld der Tabelle führen soll. "Wir wollen die Favoriten richtig ärgern, aber vor allem wieder Spaß an dem haben, was wir da auf dem Platz machen. Mehr Stabilität in der Verteidigung wird unser vorrangiges Ziel sein", meinte Perone abschließend.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 5.7.22)

TSV Hainstadt: Bloß keine weitere Seuchensaison

Der A-Ligist hofft auf eine schnelle Rückkehr zweier Torjäger und hat einen neuen Torwart verpflichtet.

 

Von Thomas Nikella

 

HAINSTADT - Keine andere Mannschaft hat in der zurückliegenden Saison in der Fußball-Kreisliga A so unter Verletzungssorgen gelitten wie der TSV Hainstadt. Die Folge war der Absturz in die Abstiegsgruppe. Erst nach und nach kehrten die Verletzten zurück ins Team, und so kann sich die Unterzent-Elf künftig wieder auf sportlich bessere Zeiten vorbereiten.

 

Zu Beginn der Winterpause rutschte Hainstadt immer tiefer ab. Sogar Spielertrainer Odysseas Floros, der lange Zeit hinten den Laden dichthielt, fiel mit einer Corona-Infektion aus. Plötzlich stand die Mannschaft plötzlich auf dem vorletzten Tabellenrang und musste mit nur acht Zählern in die Abstiegsgruppe. Schnell war klar, dass jedes Spiel bis zum Saisonende zum Endspiel avancieren würde. Hainstadts Abteilungsleiter Marco Seibert macht deutlich, dass vor allem die Genesung und Rückkehr von Haralambos Floros in die Schaltzentrale des Mittelfelds ein entscheidender Faktor war. Nach der Winterpause lichtete sich die Verletztenliste, aber längst nicht alle Leistungsträger kamen zurück. Mit Sotirios Kotsikas und Waios Floros fielen die beiden Top-Torschützen der vergangenen Spielzeiten weiter aus. Immerhin befinden sich die beiden Angreifer inzwischen wieder im Aufbautraining. Damit fehlten die Torgaranten fast eine ganze Spielzeit. "Wenn es gut läuft, können wir sie vielleicht im Verlauf der neuen Hinrunde auf dem Platz wiedersehen", gibt Seibert eine erste, vorsichtig positive Einschätzung, betont aber auch, dass es beispielsweise Mustafa Kocer, der aus dem Mittelfeld vorrückte und neun Tore zum Klassenerhalt beisteuerte, richtig gut gemacht habe. Auch der wiedergenese Odysseas Floros war als Abräumer vor der Abwehr mit elf Torerfolgen maßgeblich am späteren Ligaerhalt beteiligt. Und so ist der Hainstädter voll des Lobes für seine Mannschaft: "Das war eine große Willensleistung. Die Marschroute unseres Trainergespanns Waios und Odysseas Floros ist voll aufgegangen."

 

Saisonziel ist ein Platz im Mittelfeld
Alle hätten den Kampf um den Klassenerhalt bedingungslos angenommen. Am Saisonende gingen die Häinstädter als Dritter durch, was in der Addition mit der Hinrunde Platz zehn bedeutet. Auf eine weitere Seuchensaison würden Seibert und die Mannschaft natürlich gerne verzichten - im Gegenteil. Der TSV will zur alten Spielstärke zurück, auch weil der Club keinen nennenswerten Abgang zu beklagen hat. Dafür hat sich der TSV auf wichtigen Positionen verstärken können: Mit Fabian Koch kommt ein Torhüter, der in Michelstadt schon in der Gruppenliga zwischen den Pfosten stand. Bereits im Winter kam Daniel Schacht vom SV Hummetroth zurück, der ebenfalls ein starker Schlussmann ist, aber auch im Feld eingesetzt werden kann. Zudem kommt Sianz Ali Oglu vom Absteiger Türk Breuberg in den Hainstädter Sportpark. Er könnte im Mittelfeld über die Außenbahn das Team verstärken. Angesprochen auf die Saisonziele zeigt sich der Hainstädter Abteilungsleiter zurückhaltend: "Vom Aufstieg sind wir zu weit weg, weil andere stark aufrüsteten. Wir wollen eine solide Runde spielen und einen Rang im Mittelfeld erreichen." Sicher sein können sie sich dessen aber nicht, denn eine Saison kann ganz schnell anders laufen, als geplant. Das wissen sie in Hainstadt nur zu gut.

 

 

 

(aus echo-online vom 3.7.22)

Vier neue Hochkaräter für SG Bad König/Zell
Der A-Ligist hat sich namhaft verstärkt und will in der kommenden Saison erneut vorne mitspielen.

 

Von Thomas Nikella

 

BAD KÖNIG/ZELL - Man könnte es durchaus als Aufbruchstimmung bezeichnen, was sich da derzeit in der Kurstadt breitmacht. Der Odenwälder Fußball-A-Ligist SG Bad König/Zell hat in der Pause personell zum ganz großen Schlag ausgeholt und gehört in der neuen Spielzeit eindeutig zum Favoritenkreis - wenn es um Meisterschaft und Aufstieg gehen wird.
Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten hat sich die Spielgemeinschaft auf wichtigen Positionen verstärkt. Zum großen Wurf reichte es wegen Corona und der Übermannschaft des SV Hummetroth dennoch nicht. "Letztlich überquerten wir als Vierter die Ziellinie. Mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde in der A-Liga und der C-Liga-Meisterschaft haben wir auch unsere Ziele erreicht. Deswegen haben wir auch sehr früh damit begonnen, die jetzt anstehende Meisterschaftsrunde vorzubereiten", sagt Trainer Timo Sauer.

 

Und diese intensive Zeit hat sich schon jetzt gelohnt: Mit Stephan Geist, Marco Reppe (beide KSG Rai-Breitenbach) und Immanuel Wüst (SG Oberliederbach, Gruppenliga Wiesbaden) sowie Wladimir Jakowenko (SV Hummetroth) wechselten vier Hochkaräter mit jeder Menge Erfahrung und Klasse nach Bad König. Gerade mit Wüst, der in Michelstadt so viele wichtige Tore schoss, bekommen die Kurstädter einen überragenden Angreifer, der seine ganzen Erfahrungswerte in Bad König einbringt. Hinzu kommt, dass mit Sven Koch, dem Top-Zugang der letzten Spielzeit, ein weiterer Spieler aus dem ehemaligen Rai-Breitenbacher Kreisoberliga-Mittelfeld in den Reihen der Sauer-Elf steht, der zuletzt wegen seiner beruflichen Verpflichtungen zurückstecken musste und jetzt mit seinen ehemaligen Teamkollegen noch einmal angreifen will. "Uns war ja schon während der letzten Runde bewusst, dass uns in der Offensive die Konstanz fehlte, wenn wir vor allem Ausfälle kompensieren mussten. Und dann rief mich Marco Reppe an, der wie Stephan Geist in Bad König wohnt und dem unser Konzept zusagte, womit ein Wechsel zu uns schnell klar war", so der Trainer.
Bei Immanuel Wüst sei auch ein wenig Glück dabei gewesen, dass er beruflich in den Odenwald zurückkehrt. Mit ihm hat Sauer zu VfL-Gruppenligazeiten noch zusammengespielt. "Bei Wladimir Jakowenko war es wohl seine Situation beim SV Hummetroth, die ihn nicht mehr zufriedenstellte. Auf jeden Fall sind wir nicht mit dem Geldkoffer durch den Odenwaldkreis gereist und auf Shoppingtour gegangen. Vielmehr haben wir mit unseren Vorstellungen vom Fußball, unserer Nachwuchsförderung und dem Zusammenhalt in der Mannschaft gepunktet", erklärt Bad Königs Cheftrainer, der den A-Ligisten gemeinsam mit Florian Kislinskiy vom Abstiegskandidaten wieder zu einem echten Aufstiegskandidaten aufgebaut hat.

 

Klare Saisonziele will Sauer noch nicht festlegen, weil mit Günterfürst und Vielbrunn, vielleicht auch mit Reichelsheim, gleich mehrere große Gegenspieler in den Startlöchern stehen. Mehr als "vorne mitspielen, in jedem Fall auf einem Aufstiegsplatz landen, wenn man von Verbandsseite ins Ligaformat und die Aufstiegsrelegation zurückkehren würde", war dem Coach nicht zu entlocken. Die Zuversicht dürfte in der Kurstadt wachsen, wenn es dem Trainergespann gelingt, die Balance zwischen Offensive und Defensive bis zum Saisonauftakt herzustellen.