(aus echo-online vom 12.7.22)

KSG Rai-Breitenbach: Keine Krise nach freiwilligem Abstieg
Der A-Ligist muss sich nach 14 Abgängen neu formieren, die zweite Mannschaft bildet künftig eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Hainstadt.

 

Von Thomas Nikella

 

RAI-BREITENBACH - Die Meldung, dass die KSG Rai-Breitenbach freiwillig zurück in die Kreisliga A geht, sorgte im Odenwälder Fußball für Aufruhr. Gerade hatten die Breuberger noch eine starke Runde gespielt, da brach der Kader völlig auseinander. Von Krise aber ist bei der KSG nichts zu spüren.

 

Das Saisonziel Kreisoberliga-Aufstiegsrunde hatte die Mannschaft souverän erreicht. In der Schlussphase war die KSG sogar auf Augenhöhe mit den drei Spitzenteams: Im April verloren die Rai-Breitenbacher knapp mit 1:3 gegen Vizemeister SG Mosbach/Radheim, im Mai erst in der Nachspielzeit gegen den Meister TSV Seckmauern 1:2. Und anschließend gewannen die Grün-Weißen gegen den Dritten SG Sandbach 2:1. Am Ende stand ein achtbarer vierter Tabellenrang.

 

Abteilungsleiter Martin Büchner zeigt sich nach der Rückstufung in die A-Liga völlig unaufgeregt, begreift die jetzige Lage als Herausforderung. 14 Abgänge würden natürlich wehtun, aber irgendwo sei klar gewesen, dass dieser Umbruch kommen würde, auch weil mehrere Leistungsträger schon im fortgeschrittenen Fußballalter waren. "Das ist kein Rückschritt, wir mussten uns aber der Realität stellen", sagt er. Jetzt soll es also das Trainergespann Karsten Luft und Maximilian Gößner richten. Besonders Luft, der gerade mit Gößner die Trainer-Lizenz erwirbt, ist ein echter Hoffnungsträger. Der 27-Jährige wurde beim SV Darmstadt 98 und dem 1. FC Kaiserslautern ausgebildet. Gößner habe sich in Rai-Breitenbach in den vergangenen beiden Jahren unterdessen stark entwickelt, wie Büchner sagt. Neben den zwei Hoffnungsträgern stößt der reaktivierte Maximilian Schultis zur Mannschaft. Nach einer Pause könnte der schnelle Kicker wieder im Mittelfeld über die Außenbahn weiterhelfen. Der neue Kader umfasst 25 Spieler. Für eine eigenständige zweite Formation reicht es deswegen nicht, um aber keinen weiteren Fußballer zu verlieren, schloss die KSG mit dem TSV Hainstadt im Reserve-Bereich eine Spielgemeinschaft. Zuversicht herrscht dennoch beim Abteilungsleiter: "Alle ziehen im Training mit. Wir verfügen ja noch immer über gestandene Fußballer mit Kreisoberliganiveau", so Büchner.

 

Neuer Kader umfasst 25 Spieler
Nach Ansicht des Clubs hätte die neuformierte Mannschaft in der Kreisoberliga, die sich durch zwei Gruppenliga-Absteiger oder Aufsteiger wie beispielsweise den SV Hummetroth noch einmal enorm verstärkt hat, keine guten Aussichten für den angestrebten Neuaufbau gehabt. "In der A-Liga werden wir nach meiner Einschätzung gut mitspielen können", sagt Martin Büchner, der auch der Meinung ist, dass eine Mannschaft im Neuaufbau in der Lage sein muss, genug Spiele gewinnen zu können. Das Miteinander, die Kameradschaft und der Teamgeist auf dem Spielfeld sollen zunächst einmal geschärft werden. Mit dem Abstieg sollte die Luft/Gößner-Mannschaft dennoch nichts zu tun haben.

 

 

 

 

 

(aus echo-onlien vom 9.7.22)

Ein einstelliger Tabellenplatz ist das Ziel
Rot-Weiß Walldorf II startet ambitioniert und mit großem Kader in der Fußball-Gruppenliga. Trainer Ercan Dursun geht bereits in sein siebtes Jahr bei RWW.

 

Von Dirk Winter

 

WALLDORF - Dass eine zweite Mannschaft des SV Rot-Weiß Walldorf in die höchste Liga der Fußballregion Darmstadt aufsteigt, hat es in 108 Jahren RWW-Geschichte nie gegeben – bis zum 22. Mai dieses Jahres. An jenem Tag machten die U23-Fußballer des Vereins mit einem 3:3 in Traisa vorzeitig ihr Meisterstück in der Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau perfekt. Künftig spielt die Mannschaft um Trainer Ercan Dursun, der in sein siebtes Jahr als Walldorfer U23-Trainer geht, also in der Gruppenliga Darmstadt.
Dass die Seinen souverän mit sechs Punkten Vorsprung den Titel holten, übertraf ihre eigenen Erwartungen: „Das hätten wir nicht gedacht, weil wir eine relativ junge Mannschaft haben“, sagt Dursun, der 2016 vom FC Viktoria Urberach gekommen war. Der Trainer resümiert denn auch: „Das war ein fantastisches Jahr.“

 

Dursuns Team ist kein Solitärwesen im Verein, wie der Trainer betont. Vielmehr kooperiere man auch während der Saison mit der U19 und der Hessenliga-Mannschaft. Daran werde sich in der Gruppenliga nichts ändern – auch nicht an der Aufgabe des U23-Trainers. Sein Team soll weiterhin eine Ausbildungsmannschaft sein, aus der es möglichst viele Spieler in den Hessenligakader schaffen sollen. Trotzdem wolle man in der Gruppenliga erfolgreich sein, erklärt RWW-Vorsitzender Manfred Knacker: „Einen einstelligen Tabellenplatz hätten wir schon ganz gerne.“ Dursun vermutet: „Es gibt bestimmt nicht viele Mannschaften in der Liga, die sich freuen, dass die U23 aus Walldorf jetzt in der Gruppenliga ist.“ Warum? „Weil wir einen guten Fußball spielen.“ Er, Dursun, lasse offensiv und schnell spielen. Der Übungsleiter fordert eine hohe Laufbereitschaft von seinen Spielern.

 

Und erfolgreich solle seine Art des Fußballs natürlich auch sein. In der derzeitigen Saisonvorbereitung machen die Rot-Weißen so siegreich weiter, wie sie ihre Meisterrunde beendet haben. Alle drei Testspiele seit dem Trainingsstart am 26. Juni gewann die Dursun-Elf. Den A-Ligisten Spvgg Seligenstadt fertigten die Walldorfer mit 6:1 ab. Gegen Germania Weilbach (Gruppenliga Wiesbaden) gab es ein 3:0, bei der Spvgg Sonnenberg (Kreisoberliga Wiesbaden) ein 4:3. Am Sonntag (10.), 15 Uhr, gastiert die U23 beim FC Kalbach (Gruppenliga Frankfurt West).

 

Die Aufstiegsmannschaft geht mit einem mehr als 30 Mann starken Kader in die neue Saison, darunter RWW-Rückkehrer Alexander Zwilling (FC Hürth), Can Luca Karakas (Offenbacher Kickers U19), Torhüter Marc Spahn (Viktoria Griesheim U19) – nicht verwandt oder verschwägert mit dem Sportlichen Leiter Marcus Spahn – und acht Zugänge aus der eigenen U19. Abgänge hat der Aufsteiger eigentlich nur zwei: Enes Muejde und Furkan Gültekin sind zu Hellas Darmstadt gewechselt. Weiter beim SV Rot-Weiß sind Steven Sallan und Tewen Spamer, die jedoch in den Hessenligakader übernommen worden sind.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 2.7.22)

Nauheims Kader steht gut da
Der Fußball-Gruppenligist hat auf den Abgang von Fabio de Leo reagiert und sieht sich in der neuen Saison sogar variabler aufgestellt.

 

Von Dirk Winter

 

NAUHEIM - Der SV 07 Nauheim soll in der kommenden Gruppenligasaison nicht schlechter Fußball spielen – aber anders. Der Abgang von Torjäger Fabio De Leo (15 Saisontreffer), der den Verein mit unbekanntem Ziel verlassen hat, zwingt das Team zu einer Neuausrichtung. „Wir haben jetzt nicht mehr diesen Sturmtank, diesen Leuchtturm, der da vorne drinsteht“, erklärt Jonas Schuster, der zusammen mit Markus Cube das SV-Trainerduo bildet. „Aber du hast jetzt mehr Möglichkeiten, variabler nach vorne zu spielen.“ Schon in der zurückliegenden Saison sei der taktische Werkzeugkasten der Mannschaft vielfältig gewesen, findet Cube. In einer anspruchsvollen Sommervorbereitung im vergangenen Jahr habe sich das Team viele Grundlagen erarbeitet, von denen es immer noch zehre – und die nun auch die sieben Neuzugänge verinnerlichen müssten. Gleichwohl habe der Vorjahreszwölfte insbesondere in der Offensive noch Variationsmöglichkeiten.

 

Gleich vier Neue kommen von der Fvgg Kastel

Auf De Leos Position im Sturmzentrum sieht das Trainergespann am ehesten Norman Harth, der bislang zwangsläufig als Außenstürmer spielte. Aber auch Neuzugang Sören Boomgarden, der in der vergangenen A-Liga-Saison 19 Tore für Germania Gustavsburg schoss, könnte in diese Rolle hineinwachsen.

 

Rückkehrer Niklas Thar vom Verbandsligisten Rot-Weiß Darmstadt, ein Mittelfeldmann, ist eigentlich ein Flügelspieler. „Aber wir haben auch ein paar andere Ideen mit ihm“, sagt Schuster. Auch wegen dieser ihm offenbarten Möglichkeiten, die ihn in seiner Entwicklung weiterbringen könnten, habe sich der Dreiundzwanzigjährige für den SV 07 entschieden. An weiteren Neuen haben die Blau-Weißen gleich vier Spieler vom Wiesbadener Gruppenliga-Absteiger Fvgg Kastel verpflichtet: Hüseyin Demirkaya ist ebenso wie Johannes Primus, der vom 1. FC Gelnhausen gekommen ist, für die rechte Außenverteidigerposition vorgesehen. Onur Coskunsu ist ein Mann fürs zentrale Mittelfeld, und den Offensivspieler Tommi Makiese-Muana beschreibt Schuster als schnellen, dribbelstarken Außen. Als vierter Ex-Kasteler hat sich Torhüter Finn Haindl den Nullsiebenern angeschlossen.

 

Abgewandert sind außer De Leo dagegen Okan Erdogan, der sich Türk Gücü Rüsselsheim angeschlossen hat, sowie Nelmin Imamovic (Hellas Darmstadt), Robin Grieger (TV Haßloch) und Naser Al-Abdullah (VfB Tünsdorf). Tino Fuhrmann bleibt beim SV 07, hat seine Laufbahn aber beendet. Torhüter Julian Schneider steht wegen eines studienbedingten Auslandsaufenthalts ein halbes Jahr nicht zur Verfügung. Cube und Schuster schätzen den Kader, der aktuell 20 Feldspieler und zwei Torhüter umfasst, in der Breite sogar stärker ein als zuletzt. Deshalb würden die SV-Verantwortlichen einen weiteren Neuzugang nur dann verpflichten, wenn sie sicher sein könnten, dass dieser die Mannschaft sofort weiterbringe. Vor einem Jahr indes „hätten wir zu diesem Zeitpunkt wirklich jeden Spieler hinzugenommen“, sagt Schuster.

 

Mit dem Training beginnen die Nullsiebener zwar erst am kommenden Donnerstag (7.). Eigentlich ging es aber schon gut zwei Wochen vorher mit der Saisonvorbereitung los. Seither kamen die Nauheimer jeden Dienstag zusammen, um sich mit Spinning oder zuletzt mit funktionellem Fitnesstraining zu belasten. Eine „Übergangsphase“, wie sie Schuster nennt, „damit wir nicht vollkommen auf null runterfahren.“

 

Fünf Testspiele hat der SV 07 für die Vorbereitungszeit vereinbart. Den Anfang macht am 10. Juli (15 Uhr) die Partie beim rheinhessischen Bezirksligisten TSV Mommenheim.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 14.06.22)

SG Langstadt/Babenhausen holt acht Neuzugänge
Der Fußball-Gruppenligist peilt für die kommende Saison den Meistertitel an. Dafür wird er in der kommenden Saison mit neuen Spielern verstärkt. Ist das die Aussicht auf Erfolg?

 

Eric Hartmann: Sportredakteur
Von Eric Hartmann
Sportredakteur

 

LANGSTADT - Für Fußball-Gruppenligist SG Langstadt/Babenhausen ist die abgelaufene Saison nicht verlaufen wie gewünscht. Am Ende reichte es für das Team von Trainer Wolfgang Kern nur zu Platz sieben. Noch im März hatte die SG durchaus Hoffnungen auf den Aufstieg in die Verbandsliga angemeldet. Doch dann setzte es zum Auftakt in das Fußballjahr 2022 eine 0:2-Niederlage beim Meister VfR Fehlheim, der Aufstiegstraum war geplatzt.

 

Negativer Höhepunkt das 0:7 in Bürstadt
„Danach war die Luft bei uns raus, und wir hatten über die gesamte Saison immer wieder mit personellen Problemen zu kämpfen“, sagt der sportliche Leiter, Toni Coppolecchia. Nach der Fehlheim-Niederlage konnte die Kern-Elf zwar noch drei Siege in Folge einfahren, danach sollte es aber stetig bergab gehen. Vier der letzten fünf Saisonspiele gingen verloren.

„Negativer Höhepunkt“, wie Coppolecchia sagt, war das 0:7 bei Eintracht Bürstadt. Und das ist natürlich viel zu wenig für einen Verein, der eigentlich ganz vorne mitspielen wollte. Auch der neue Co-Spielertrainer Björn Schnitzer erklärte, dass er ziemlich enttäuscht gewesen sei, wie die abgelaufene Saison zu Ende gegangen sei.

 

Auch deshalb hat die SG kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen und gleich acht neue Spieler verpflichtet. Und die haben es in sich: Verteidiger Mario Barusic kommt von Hessenligist Hessen Dreieich, Mittelfeldspieler Damien Aurelien Letellier von Verbandsligist Germania Ober-Roden. Vom SV Hummetroth schließt sich Offensivmann Christopher Felter dem Team an.
Vor allem der Transfer von Felter kommt überraschend, wirbelte dieser doch ein Jahr lang beim überlegenen A-Liga-Meister aus dem Odenwald mit, der nun sofort wieder aufsteigen möchte und auch in Zukunft Großes vor hat. „Er hat uns signalisiert, dass er sich dort nicht mehr wohlfühlt, und wollte zu uns wechseln“, sagt Coppolecchia. Auch Schnitzer bestätigt das.

 

Viele Gespräche bereits im April geführt
Dazu hat die SG die Zwillinge Jannis (Torwart) und Julian Mayer (Mittelfeld), Pierre Kampka (Sturm) von Hassia Dieburg, Marvin Rehm (Abwehr) und Luis Lippert (Mittelfeld) von bayerischen Landesligisten Viktoria Kahl und Gian Luca Pertosa (Mittelfeld) von Viktoria Aschaffenburg verpflichtet. „Für uns gibt es nur ein Ziel, und das kann auch ruhig jeder wissen: wir wollen aufsteigen“, sagt Schnitzer, der ab der kommenden Saison ebenfalls erstmals das SG-Trikot überstreift und für mehr Variabilität in der Offensive sorgen soll.

Bereits im April seien viele Gespräche geführt und Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen worden. Für die neue Spielzeit sieht auch Coppolecchia den Kader „stark genug, um vorne mitzuspielen“. Eine „hochkonzentrierte“ Vorbereitung sei dafür nötig, und die beginnt bereits am kommenden Sonntag (14 Uhr), wenn Zweitligist SV Darmstadt 98 an der Forsthausstraße gastiert. „Das ist natürlich ein absolutes Highlightspiel für uns, auf das wir uns riesig freuen“, sagt der sportliche Leiter. Alle Neuzugänge dürften bereits per Gastspielrecht mitwirken, Schnitzer rechnet mit einem 17-Mann-Kader für das Spiel des Jahres.

 

Nicht mehr zu diesem zählen Fabio Corso, Giuseppe Romeo und Niklas Albrecht, die die SG allesamt in Richtung TSV Harreshausen (B-Liga) verlassen haben. Zudem hat sich Umut Kizilyar Türk Beerfelden (A-Liga) angeschlossen und Marek Hartmann läuft in der kommenden Saison für den TSV Dudenhofen (Kreisoberliga) auf.