(aus echo-online vom 17.06.22)

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt bei VfL und FSV
Die Kreisoberliga-Fußballer aus Michelstadt sowie A-Ligist Erbach halten nach Urteilen des Sportgerichts wohl doch die Liga.

 

Frank Leber: Sportredakteur Darmstadt
Von Frank Leber
Sportredakteur Darmstadt

 

ODENWALDKREIS - Der VfL Michelstadt darf sich weiter berechtigte Hoffnungen auf den Verbleib in der Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald machen. Trotz der 0:4-Niederlage am letzten Spieltag beim SV Groß-Bieberau, durch den die Odenwälder die Saison auf einem Abstiegsrang beendet hatten, sieht es derzeit so aus, als ob der VfL den Klassenerhalt am „Grünen Tisch“ zugesprochen bekommt. Grund dafür ist, dass Ligakonkurrent Viktoria Urberach beim 5:1-Sieg im letzten Saisonspiel gegen die bereits als Absteiger feststehende SG Klingen einen Spieler eingesetzt hatte, der aufgrund eines fehlenden Nachweises nicht spielberechtigt gewesen war.
Klassenleiter Hartmut Schwöbel hatte den Fall in der vergangenen Woche dem zuständigen Einzelrichter zur Entscheidung weitergeleitet, der das Spiel mit 3:0 zugunsten der SG Klingen wertete. Gegen dieses Urteil hatte der frühere Hessenligist Einspruch eingelegt. Das Odenwälder Sportgericht unter Vorsitz von Tassilo Schindler (Lützelbach) bestätigte allerdings nun das erstinstanzliche Urteil und wies den Einspruch von Viktoria Urberach zurück. „Durch das Fehlen jeglicher Legitimation war der Spieler nicht einsatzberechtigt, und dafür ist der fehlbare Verein letztendlich in Gänze selbst verantwortlich“, heißt es in der offiziellen Urteilsbegründung.

 

Auch gegen dieses Urteil hat Urberach noch die Möglichkeit, Berufung einzulegen. Sollte die Wertung bestehen bleiben, hätte die Viktoria – ebenso wie der VfL Michelstadt – nur 18 Punkte auf dem Konto. Da die Odenwälder aber den für die Berechnung entscheidenden direkten Vergleich gewonnen hatten, wäre Viktoria Urberach der vierte Absteiger und müsste in der Saison 2022/23 in der Kreisliga A Dieburg antreten.

 

Auch die FSV Erbach kann sich in der A-Liga wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. In der vergangenen Woche sah es zunächst danach aus, als ob ein Übermittlungsfehler im Spiel des Ligakonkurrenten SG Rothenberg beim TSV Höchst II der sportlich geretteten FSV doch noch den Klassenerhalt kosten könnte. Beim 2:1-Sieg der Rothenberger hatte die SG einen Spieler eingesetzt, der nicht auf dem elektronischen Spielbericht stand. Auch in diesem Fall wertete der zuständige Einzelrichter die Partie zunächst mit 3:0 für den TSV Höchst, der damit statt 25 nun 28 Punkte auf dem Konto gehabt hätte. Damit kam es nicht mehr zu einer Sondertabelle der drei punktgleichen Vereine aus Höchst, Erbach und Finkenbach, sondern nur noch zum direkten Vergleich zwischen den Teams, den der FC Finkenbachtal gewonnen hatte. Somit wäre Erbach der dritte Absteiger gewesen.

 

Gegen dieses Urteil hatte die FSV Einspruch eingelegt, dem das Odenwälder Sportgericht nun stattgab. „Die Tatsache, dass der eingesetzte Spieler nicht auf dem Spielbericht stand, nimmt ihm grundsätzlich nicht die Spielberechtigung. Da er auf der Spielberechtigungsliste mit einem rechtzeitig hochgeladenen Lichtbild legitimiert war, durfte er eingesetzt werden. Das Versäumnis der SG Rothenberg, ihn nicht auf dem Spielberichtsbogen aufzuführen, stellt lediglich einen Verwaltungsfehler dar, der aber keineswegs die Spielwertung beeinflusst“, heißt es in der Begründung.
Damit würde der FC Finkenbachtal in die B-Liga Odenwald absteigen. Gegen das Urteil kann der Club allerdings ebenfalls noch in die Berufung gehen.

 

 

 

 

(aus echo-onlie vom 13.06.22)

Bleibt der VfL Michelstadt doch in der Kreisoberliga?
Ein Ligakonkurrent hat womöglich einen Fußballer eingesetzt, der nicht spielberechtigt war. Wann eine Entscheidung in diesem Fall erwartet wird.

 

Eric Hartmann: Sportredakteur
Von Eric Hartmann
Sportredakteur

 

MICHELSTADT - Sportlich lief die Saison für den Fußball-Kreisoberligisten VfL Michelstadt alles andere als gut, die Odenwälder stiegen als Tabellenvorletzter aus der Abstiegsrunde ab und hatten sich wohl schon mit mindestens einer Spielzeit in der A-Liga angefreundet. Doch nun darf das Team um Spielertrainer Marcel Weyrauch wieder auf den Klassenverbleib hoffen. Wie Klassenleiter Hartmut Schwöbel am Montag mitteilte, hat Viktoria Urberach, also ein unmittelbarer Konkurrent Michelstadts, am letzten Spieltag beim 5:1-Erfolg gegen die SG Klingen einen Akteur eingesetzt, der nicht spielberechtigt war. Dieser Fall liege aktuell dem Sportgericht vor, das Verfahren läuft. Eine Entscheidung, so Schwöbel, wird im Laufe der Woche erwartet.
Sollte Urberach den Sieg aberkannt bekommen, wären die Viktoria und Michelstadt punktgleich, doch der VfL hat den direkten Vergleich für sich entschieden und würde in der Kreisoberliga bleiben. Am vorletzten Spieltag hatten sich beide Teams mit einem 3:3-Unentschieden in Michelstadt getrennt, bereits im vergangenen Jahr hatte der VfL mit 3:1 in Urberach gewonnen. Ein Sieg, der noch ziemlich wertvoll für die Odenwälder werden könnte.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 3.7.22)

"Schwachsinn": Schwöbel kontert Kritik von Viktoria Urberach
Der VfL Michelstadt bleibt in der Kreisoberliga, Urberach steigt ab. Die Viktoria kritisiert den Klassenleiter scharf und hat ein Gnadengesuch eingereicht. Wie es jetzt weitergeht.

Eric Hartmann: Sportredakteur
Von Eric Hartmann
Sportredakteur

 

ODENWALDKREIS - Auf dem Amateurfußballplatz ruht der Ball aktuell, doch abseits des Geschehens hat ein Sportgerichtsurteil für erhitzte Gemüter gesorgt. Zumindest beim Kreisoberliga-Absteiger Viktoria Urberach. Der Gang in die A-Liga Dieburg steht seit vergangenen Freitag nämlich endgültig fest. Der große Profiteur ist der VfL Michelstadt, der trotz sportlichem Abstieg auch in der kommenden Saison in der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald spielen wird.
Was war passiert? Am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison, Michelstadt und Urberach gingen punktgleich auf die Zielgerade, setzte die Viktoria im Heimspiel gegen die SG Klingen (5:1) einen Akteur ein, bei dem kein Bild im digitalen Spielerpass vorlag.

 

Schiedsrichter schreibt falch auf
Der Spieler schoss nach seiner Einwechslung ein Tor, der Schiedsrichter schrieb seine Hereinnahme und den Treffer allerdings einem anderen Spieler des Rödermarker Vereins zu. Zwei Tage nach der Partie meldeten sich die Viktoria-Verantwortlichen per E-Mail bei Klassenleiter Hartmut Schwöbel, um den Fehler korrigieren zu lassen.

Grundsätzlich eine nicht unübliche Gangart, in diesem Fall aber mit fatalen Folgen für Urberach. Schwöbel fiel bei der Überprüfung des Spielberichts auf, dass kein Online-Passbild des Akteurs vorliegt, woraufhin der Klassenleiter den Schiedsrichter der Partie nach einer Ersatzlegitimation befragte. Der Unparteiische bestätigte laut Schwöbel zwar den Fehler im Spielbericht, sagte allerdings, dass der sich Spieler vor der Partie nicht mit einem alternativen Ausweisdokument für die Teilnahme am Spiel berechtigt habe. In diesem Fall hat die Viktoria also einen nicht-spielberechtigten Kicker eingesetzt, was laut Paragraf 31.4 der Strafordnung des Hessischen Fußballverbands mit Spielverlust gewertet wird.

 

Kein Bild, keine Spielgenehmigung
Schwöbel leitete den Fall an einen Einzelrichter weiter, dieser wertete das Spiel mit 0:3 aus Sicht der Viktoria, die aufgrund des Urteils in der Tabelle der Abstiegsrunde wieder hinter Michelstadt fiel und nun in die A-Liga muss. Der VfL hatte sein letztes Saisonspiel übrigens mit 0:4 zuhause gegen den SV Groß-Bieberau verloren.
Die Viktoria legte gegen das Einzelrichter-Urteil zwar sowohl beim Sport- als auch beim Verbandsgericht Einspruch ein, scheiterte damit aber. "Wir sind noch immer fassungslos, dass die höchste sportjuristische Instanz unsere stichhaltigen Belege und Dokumente als nicht aussagekräftig eingestuft hat", teilte der Sportliche Leiter der Viktoria, Michael Hock, mit. Mindestens 50 an diesem Tag anwesende Zuschauer hätten die Identität des Spielers bestätigen können. "Die sportliche Fairness wird hier mit Füßen getreten", sagt Hock. Präsidiumsmitglied Thomas Weiland schiebt hinterher, dass die Viktoria unter anderem für ihre Ehrlichkeit nun bestraft werde. Auch Michelstadts Pressesprecher Holger Sievers spricht von einem "bitteren Ende für Urberach".

 

Ehrlichkeit kostet Urberach den Klassenerhalt

Schwöbel stimmt dem ebenfalls zu: "Hätten sie mir keine E-Mail gesendet, hätte ich wohl nichts unternommen." Eine ziemlich unglückliche Figur habe der Schiedsrichter an diesem Spieltag laut des Klassenleiters gemacht. Laut Viktoria habe dieser am Spieltag alle Pässe für gültig erklärt. Dazu hätte es allerdings auch einer Ersatzlegitimation des Akteurs ohne Passbild benötigt. "Der Schiedsrichter hätte deshalb auf die Viktoria zugehen können, es ist allerdings kein Muss. Letztlich ist immer der Verein für die Vollständigkeit der Pässe zuständig", sagt Schwöbel.

Und spricht von einem "brutal harten Fall für die Viktoria". Die Vorwürfe der Urberacher gegen seine Person kann er allerdings gar nicht nachvollziehen. Beispielsweise, ob Schwöbel als Michelstädter dem VfL zum Klassenerhalt verhelfen wollte. "Da wird die Fairness ebenfalls mit Füßen getreten, wenn sie mir so etwas unterstellen." Oder warum der Klassenleiter in einer E-Mail vom 16. Juni Informationen eines schwebenden Verfahrens an die Presse weitergegeben habe. "Das ist völliger Schwachsinn, das war eine normal formulierte Pressemitteilung und zu diesem Zeitpunkt war das Urteil in diesem Fall ja auch schon gesprochen - nur noch nicht rechtskräftig", sagt er.

 

Die Viktoria hat ihrerseits nun ein Gnadengesuch beim HFV-Präsidium eingereicht. Sozusagen als letzte Chance, doch nochmal etwas drehen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass das allerdings eintritt, scheint äußerst gering, denn laut Paragraf 70.2 der Rechts- und Verfahrensordnung des HFV ist ein Gnadengesuch unter anderem bei Spielverlusterklärungen unzulässig. Es sieht also alles danach aus, dass die Viktoria wegen eines fehlenden Passbildes und einer versendeten E-Mail eine ganze Saison in den Sand gesetzt hat. Bitterer gehts kaum.

 

 

 

 

(aus echo-online vom 10.06.22

„Highlight-Transfer“: Hummetroth holt Regionalliga-Kicker
Der Neue soll die Offensive des SV Hummetroth noch unberechenbarer machen. Dazu hat Trainer Thomas Epp „die zwei größten Talente aus dem Odenwald“ im Visier.

 

Eric Hartmann: Sportredakteur
Von Eric Hartmann
Sportredakteur

 

HUMMETROTH - Der SV Hummetroth bastelt weiter fleißig am Kader für die kommende Saison in der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald. Wie Trainer Thomas Epp am Freitag bekanntgab, hat der SVH vier weitere Spieler verpflichtet. Torwart Jannik Thummerer wechselt vom Gruppenligisten SG Bruchköbel in den Odenwald und soll den Konkurrenzkampf auf der Position zwischen den Pfosten anheizen. Dazu kommt Verteidiger Alessandro Pistone vom Landesligisten Viktoria Kahl (Bayern) und mit Giuseppe Burgio von Regionalliga-Absteiger FC Gießen habe man laut Epp einen weiteren „Highlight-Transfer“ eingetütet. Der 33-Jährige erzielte in der vergangenen Saison vier Tore in 13 Einsätzen für die Mittelhessen und soll die Offensive noch unberechenbarer machen.

 

Hummetroth plant mit 20-Mann-Kader

Und auch auf dem „regionalen Markt“ hat der SVH zugeschlagen. Gian-Luca Krinke wechselt vom Kreisoberligisten SG Sandbach zum überlegenen A-Liga-Meister der abgelaufenen Spielzeit, zudem soll auch Florian Delp verpflichtet werden. „Die Verhandlungen mit Florian sind fortgeschritten, letzte Details müssen noch besprochen werden. Grundsätzlich sind beide die größten Talente aus dem Odenwald und wir freuen uns natürlich sehr, auch regionale Spieler zu uns zu holen“, so Epp.

 

Der Trainer plant in der kommenden Saison mit einem 20-Mann-Kader und sucht aktuell noch nach einer Verstärkung für die Defensive. „Da wird es allerdings keinen Schnellschuss geben, sondern der Spieler muss uns richtig weiterbringen“, so der Coach.