(aus echo-online.de vom 3.7.23)

FSG Riedrode so gut wie noch nie in der Vereinsgeschichte

Der Umbau der ersten Mannschaft verläuft der Umbau nach Plan, die Reserve soll sich in der A-Liga etablieren. Ist Riedrode bereit zu Höherem?

 

RIEDRODE. Gruppenligist FSG Riedrode mauserte sich in der Saison 2022/23 zur einer der erfolgreichsten Mannschaften im Fußballkreis Bergstraße: In der Liga Platz fünf in der Endabrechnung, im Kreispokal Finalist. Da scheint es an der Zeit, die Erwartungen etwas höher zu schrauben. Doch die Riedroder geben sich zurückhaltend auch angesichts der Tatsache, dass die Transformation des Teams nach wie vor im Gange ist.

 

Anspruch und Wirklichkeit: Der Umbruch kam im Sommer 2022, als die Riedroder ihr Team von Grund auf umstrukturierten. Die jungen Spieler werden seither in die Mannschaft integriert, die erfahrenen Akteure strukturieren das Gefüge. "Aber wir haben in der vergangenen Runde auch einige Spieler wieder verloren", sagt Thorsten Göck, der Sportliche Leiter, der die Erwartungen an seine Elf denn auch nicht zu hoch setzen will: "Wir müssen zunächst einmal gucken, wie die Charaktere zusammenpassen." Denn erfahrene Spieler wie Sinisa Pitlovic fallen als Bindeglied zwischen Jung und Alt in Zukunft aus. Der Stürmer beendet seine Laufbahn.

Das Augenmerk der FSG-Verantwortlichen liegt zur Zeit vor allem auf der Reserve, die den Aufstieg in die A-Liga feierte. Aktuell stehen die Riedroder mit ihren beiden Seniorenmannschaften so gut wie noch nie in ihrer Vereinsgeschichte da.

 

Was war gut? Die Tore- und Punkte-Ausbeute ließ kaum zu wünschen übrig. Und auch der Teamgeist stimmt. "Darauf wird bei uns viel Wert gelegt", sagt Göck. Die FSG-Spieler sollen sich auch neben dem Platz gut verstehen und dies scheint zu gelingen. "Unsere Spieler sind zu einer Einheit gereift - die Jungs nehmen an, was Vorstand und Verein vorleben", sagt Göck.

 

Was geht besser? Die Abwehr muss besser werden, daraus macht der Sportliche Leiter auch kein Geheimnis: "Die Art und Weise, wie wir oft bezwungen werden, ist nicht gut." Standards und individuelle Fehler führten oft zu Gegentoren.

 

Wer kommt? Alessio Antonucci (TV Lampertheim) ist ein junger Spieler mit Potenzial, "sehr engagiert und couragiert", sagt Göck. "Er wirft sich rein und wird seinen Weg über die A-Liga in die Gruppenliga gehen." Der Verbandsliga-erfahrene Alexander Butz (VfR Fehlheim) ist eine routinierte Kraft, soll offensiv die Fäden ziehen. Nassim El Yassini (TSV Auerbach) ist ehrgeizig, muss körperlich aber noch zulegen. Paul-Marcel Mlynek (Olympia Lampertheim) "passt als Typ gut in unsere zweite Mannschaft", sagt Göck.

 

Wer geht? Abwehrchef Jan Hofmann hat sich zur TSV Auerbach verabschiedet. Damit hatte bei den Riedrodern kaum jemand gerechnet. "Dann aber kam ein Anruf, und Jan war in Auerbach", sagt Göck nach einem für ihn denkwürdigen Gespräch: "Die Art und Weise hat mir überhaupt nicht gepasst." Schließlich habe es eine Handschlag-Vereinbarung zwischen Abwehrspieler und Trainer gegeben. Und auch das Karriereende von Sinisa Pitlovic schlägt bei der FSG ins Konto. "Sinisa war ein echter Teamleader - er hat sich immer engagiert und seine Mitspieler motiviert", sagt der Sportliche Leiter über den 35 Jahre alten Stürmer, der für die FSG seit 2018 in 82 Spielen 58 Tore erzielt hat.

 

Was geht? Die Punktlandung auf Platz fünf soll erneut gelingen. Doch auch Rang vier würden die FSG-Verantwortlichen unterschreiben. Und wenn es noch höher geht? "Wenn es sich unsere Jungs auf dem Platz erkämpfen, dann werde ich alles ermöglichen", sagt Göck. Weiteres Ziel sei es, die Reserve in der A-Klasse zu etablieren. Und sollte dies gelingen, dann könne die Erste eventuell auch einmal über den Aufstieg in die Verbandsliga nachdenken.

 

Zugänge: Alessio Antonucci (TV Lampertheim), Alexander Butz (VfR Fehlheim), Nassim El Yassini, Robin Weidner (beide TSV Auerbach), Marcel-Paul Mlynek (Olympia Lampertheim), Markus Moh Anar (SV Gimbsheim/Winterpause).

Abgänge: Jan Hofmann (TSV Auerbach), Gregor-Luca Dieken (Ziel unbekannt), Sinisa Pitlovic (Karriereende), Nico Jäger (TSV Auerbach/Winterpause), Mirko Alimi (SSG Einhausen/Winterpause).

Trainer: Duro Bozanovic (sechste Saison).

Ziel: mindestens Tabellenplatz fünf.

Favoriten: SV Hummetroth, SG Langstadt/Babenhausen.