(aus echo-online.de vom 17.7.23)

Gleich 14 neue Gesichter
Reserve der SG Sandbach setzt in Kreisliga A Odenwald auf die eigene Jugend.

 

SANDBACH. (nik). Wieder alles im Griff? Die Zweite Mannschaft der SG Sandbach steht in der neuen Saison vor einem Neuanfang. In der Vorsaison war man als Tabellenletzter sportlich aus der Kreisliga A abgestiegen. Der glückliche Umstand, dass Hainstadt und Rai-Breitenbach nur für die B-Liga meldeten, rettete die Sandbacher, die mit neuem Personal um den Klassenerhalt mitspielen wollen.

 

Vielfältige Probleme hatten zum Sturz in der Vorsaison geführt. Wieder einmal ist der Nachwuchs der Retter in der Not. Not auch deswegen, weil nach der letzten Runde elf Spieler den Club verließen. Geht es nach dem Trainer der Ersten Mannschaft, Husam Sanori, soll es diese Saison besser laufen als zuletzt: „Zunächst einmal hatte der Kader kein A-Liga-Niveau. Entgegen kam unserem Team anfangs noch die Tatsache, dass auch die Mitabstiegskonkurrenz nicht gut aufgestellt war.“ Der damalige, sehr engagierte Spielertrainer Norman Besler, war um die Aufgabe nicht zu beneiden.

 

Er selbst hatte mit seiner Klasse und dem Einsatz auf dem Platz noch den Totalabsturz vor Weihnachten verhindert. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Mannschaft in die Gefahrenzone abglitt. Die Defizite zeigten sich schnell im Fitnessbereich, auch die Einstellung zum Sport allgemein und zum Verein sollen gefehlt haben. Entscheidend war, dass Norman Besler an den Spieltagen nur noch einen Stamm von drei oder vier Spielern zur Verfügung hatte. „Norman wurde Vater und kam natürlich auch mit der Einstellung seiner Spieler nicht zurecht“, so Sanori. Schließlich übernahm Jörg Lauermann die Elf. „Jörg hat wirklich alles gegeben. Aber es ist eben schwer, in einem Verein zu trainieren, in dem kein Geld für das Fußballspielen bezahlt wird. Es ist so fast nicht möglich, Spieler von außen für ein Engagement zu überzeugen. Ich stehe voll hinter der Entscheidung der SG Sandbach, die es kategorisch ablehnt, Fußballer für ihr Auflaufen zu bezahlen. Diese häufige Praxis macht den Fußball im unteren Amateurbereich kaputt.“

 

Dany Batista Ribeiro übernimmt als Trainer

Hinzu kam noch, dass SGS II ihre A-Jugendlichen im November nicht für den Seniorenbereich freimachen konnte. Somit war auch Lauermanns Mission Klassenerhalt unrealistisch, ihm fehlte schlicht das Personal, um etwas Tragfähiges mit dem Team zu erarbeiten. Mit elf Mann quälte sich die Sandbacher Reserve bis zum Saisonende durch, lieferte noch einige bemerkenswerte Ergebnisse, wie beispielsweise das 1:1 in Rothenberg, als man bis zur 80. Minute mit 1:0 führte, oder das 3:3 gegen das Spitzenteam aus Bad König, wo die Kurstädter schon 2:0 vorne lagen, Sandbach aber das Ergebnis zwischenzeitlich auf 3:2 drehte.

 

Nun strömt frischer Wind in den Verein: „Mit den 14 neuen Spielern im Kader bekommt unser Perspektivteam mit Dany Batista Ribeiro einen neuen Spielertrainer, der einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat.“ Der 27-Jährige, der zuletzt 25 Mal für die KSG Rai-Breitenbach spielte, kommt bei den überwiegend jungen Leuten gut an, die jetzt aus der A-Jugend den Seniorenbereich bereichern. „Meine Unterstützung hat er auf jeden Fall“, so Sanori. Inwieweit dieser wiederum kleine Kader mit 14 Spielern eine Chance auf den Klassenerhalt haben wird, bleibt abzuwarten. Für personell schwierige Zeiten stehen zumindest noch einige Stand-by-Spieler zur Verfügung.