(aus echo-online.de vom 13.07.23)

Torwartposition sorgt für Kopfzerbrechen
Der TSV Sensbachtal spielt auch im Jahr seines 60-jährigen Bestehens in der Kreisliga A. Nach dem Aufstieg hatte es die Mannschaft bis zum Saisonende nicht leicht.

 

SENSBACHTAL. Der TSV Sensbachtal spielt auch im Jahr seines 60-jährigen Bestehens in der Kreisliga A. Nach dem Aufstieg hatte es die Mannschaft bis zum Saisonende nicht leicht, musste viel Lehrgeld zahlen, behielt aber in den Duellen gegen die Mitabstiegskonkurrenz meist die Oberhand. In der neuen Saison soll ein spielender Co-Trainer für mehr Beständigkeit sorgen.

 

Es fehlt die Beständigkeit
„Die gerade zu Ende gegangene Saison war schon sehr wechselhaft. Wir hätten gerne den einen oder anderen Punkt mehr geholt“, beschreibt Karlheinz Neuer die Gemütslage am Buckelweg. Es habe schlicht an der Beständigkeit gefehlt. Ziel war der Klassenerhalt, und den haben die Spieler um Trainer Marco Schöpp ja erreicht. Aber es war lange Zeit eine Zitterpartie. Die ursprüngliche Abstiegsregelung sah drei Direktabsteiger und einen Relegationsteilnehmer vor.

 

„Nach Siegen gegen im Nachholspiel gegen den SV Beerfelden (1:0), Türk Beerfelden (6:3), SG Sandbach II (5:1), Seckmauern II (5:1) und TSV Hainstadt (6:0) war ich mir eigentlich sicher, dass wir den frühzeitigen Klassenerhalt schaffen werden. Doch nur wenig später verloren wir sieben von acht Begegnungen und wurden wieder in der Tabelle nach unten gedrückt“, schaut Neuer auf die Rückrunde zurück, in der die Ober-Sensbacher deutlich besser auftraten, als noch vor der Winterpause. Am Saisonende war es Tabellenposition dreizehn mit exakt 100 Gegentoren in 30 ausgetragenen Begegnungen.

 

Das Auf und Ab trat sogar in den einzelnen Begegnungen zutage: Beispielsweise zu Hause gegen Meister Günterfürst führte der TSV nach knapp einer Stunde 1:0, kassierte dann aber in nur 30 Minuten sechs Gegentore: „Unserer Abwehr fehlte die Kompaktheit. Und gegen Mannschaften, die im Gegenpressing und im Umschaltspiel stark aufspielen, haben wir unsere Probleme, das lässt sich nicht wegzudiskutieren“, so Neuers Analyse. „Da fehlt uns noch ein souveräner, abgezockter Spieler in der Innenverteidigung“, legt er nach. Aber es reichte für eine weitere Spielzeit in der A-Liga, weil Sensbachtal in keine Relegation musste. Es gab mit Hainstadt und Rai-Breitenbach nur zwei freiwillige Absteiger. Jetzt steht der TSV schon wieder in den Startlöchern zur neuen Spielzeit 2023/24, in der es für die Oberzent-Elf nicht einfacher wird. Aus der Kreisoberliga stiegen zwei Teams in die A-Liga ab, von der B-Liga kommen zwei ganz starke Aufsteiger hinzu. „Ja, höher in der Tabelle zu kommen wird schwer, da müssen wir realistisch sein. Vor allem müssen wir unsere Platzverweise reduzieren. Wir sind die Mannschaft, die am häufigsten Rot gesehen hat. Wir müssen uns mehr auf das fußballerische Geschehen konzentrieren und dürfen nicht so viele Nebenkriegsschauplätze eröffnen, wie beispielsweise mit dem Schiedsrichter Diskussionen zu führen“, sagt der Mann, der den TSV seit Jahrzehnten lebt.

 

Zur neuen Saison werden acht neue Spieler den Kader breiter aufstellen. Darunter auch Mossautals Spielertrainer Till Hofmann, der schon zu A-Liga-Zeiten beim TSV Günterfürst spielte und dort eine starke Visitenkarte hinterließ. Er wird der gewünschte spielende Co-Trainer auf dem Platz sein, sozusagen der verlängerte Arm von Trainer Marco Schöpp. Er kann dem TSV sofort weiterhelfen. Mit Sascha Siefert, der gesundheitliche Probleme hat und Peter Johe, wollen gleich zwei Routiniers kürzer treten.. Gerade Johes Einschränkungen könnten den Sensbachtalern in der Innenverteidigung mächtig Probleme bereiten. Vielleicht könnte Winterzugang Bugra Kocahal zu einem der Führungsspieler in der Hintermannschaft werden, doch der fällt mit Rotsperre zum Auftakt noch aus. Weitere Probleme kündigen sich auf der Torwartposition an: Nach dem Schlussmann Yannick Hammann zur SG Bornheim wechselte, und auch seine Alternativen beruflich stark beansprucht sein werden, muss der TSV vielleicht eine Zwischenlösung finden.