(aus echo-online.de vom 11.7.23)

Der Blick bei Türkspor Beerfelden geht wieder nach oben

Nach einer turbulenten Saison soll unter Stefan Stefanovski und Onur Carbuga Ruhe einkehren und die Top 5 ins Visier genommen werden.

 

BEERFELDEN. Türk Beerfelden durchfuhr die vergangenen Monate eine sportliche Achterbahnfahrt. Drei Trainer mussten ran und die ständige Befürchtung, aus der A-Liga abzusteigen, hat die Fußballer geprägt, die letztlich aber mit dem Nichtabstieg daraus gestärkt hervorgingen. In der neuen Saison soll alles besser werden, auch weil ein altbekannter Vollblutfußballer die Elf anführt.

Keine Frage, es war eine schwierige Spielzeit für uns“, sagt Cosimo Perrone. Große Hoffnungen hatte der Club zu Beginn auf den Erbacher Ayhan Ari gesetzt, der in der Vorsaison die Mannschaft schon einmal vor dem Klassenverlust rettete. Als aber das Engagement nicht mehr funktionierte, sollte es Umut Kizilyar richten, der in höheren Spielklassen seine Erfahrungen sammelte. Doch der erhoffte Schub blieb aus. Schließlich mussten Clubpräsident Savas Öztürk und Cosmio Perrone ran: „Savas wurde als dritter Trainer der Saison ganz anders wahrgenommen. Die Mannschaft zollte ihm hohen Respekt und folgte ihm in der entscheidenden Phase vorbehaltlos“, so der Sportliche Leiter weiter. Grundsätzlich hatte die Mannschaft ein Fitness-Problem offenbart. Oft reichte es nur für 70 Minuten, ehe die Spiele zu Gunsten des Gegners kippten. 106 Gegentore in 30 Spielen sind eindeutig zu viel und zwangen Türkspor eine ganze Saison lang in den Abstiegskampf.

 

Perrone monierte vor allem auch die Einstellung der Spieler: „Die haben allzu schnell bei Rückständen den Kopf in den Sand gesteckt.“ Ganz wichtig waren die Neuerwerbungen im Winter: Mit Stefan Stefanovski, Onur Carbuga (beide TSV Aschbach) und Soner Özdemir (Erbach) verpflichtete der Club drei zuverlässige Spieler, die trotz Trainingsrückstands in der Lage waren, der Mannschaft weiterzuhelfen. Der absolute Tiefpunkt folgte in der Rückserie Mitte April im Nachholspiel beim Lokalrivalen und damaligen Tabellenletzten SV Beerfelden, das Türk 2:3 verlor. „Da brannte bei uns die Luft“, warf Cosimo Perrone ein. Zehn Tage später gewannen die Türken das Rückspiel 3:1, blieben aber dennoch erschreckend harmlos: Ein 0:4 gegen Hainstadt und das 1:6 im Derby in Hetzbach zwangen die Verantwortlichen zum Handeln: Der Abstieg in die B-Liga drohte. Mit Savas Öztürk und Cosimo Perrone ging es also in die letzten fünf Spieltage, in denen die Beerfelder demonstrierten, was in ihnen steckt. Vier der fünf letzten Spiele entschied Türkspor für sich und wäre damit sicher in der Liga geblieben, ja wenn in diesem Zeitraum die Abstiegsregel durch den freiwilligen Rückzug von Hainstadt und Rai-Breitenbach nicht grundlegend verändert worden wäre. Plötzlich stand fest, es gibt keinen Absteiger. Türk Beerfelden blieb damit auf jeden Fall in der nächsten Spielzeit wieder in der A-Liga. Und es war klar, dass der Club schnell die Weichen für die neue Spielzeit stellen musste: Stefan Stefanovski und Onur Carbuga sollen die so wichtige Aufgabe im Gespann lösen.

 

„Stefan Stefanovski hat das Potential der Mannschaft erkannt und will es in der neuen Saison ausschöpfen“, sagt Perrone, der es für möglich hält, dass Türk in der nächsten Saison wieder oben angreift: „Wir wollen unter die ersten Fünf.“ Die Vorbereitung läuft bereits seit Samstag, 24. Juni, in der sich die Mannschaft in guter Verfassung präsentiert. „Mit dem Erbacher Innocenzo Guarino hat unser Trainer auch seinen Wunschspieler dazu bekommen. Er ist ein schneller Linksaußen und immer torgefährlich. Mit ihm kommt auch Mert Can von der FSV.“ Auftaktgegner werden die neu formierte SG Sandbach II und die FSV Erbach sein, wo Türk gleich liefern muss.

Thomas Nikella