(aus echon-online.de vom 29.06.23)

Kinzigtal statt Kroatien: Jerkic bleibt Spvgg. erhalten
Beim B-Ligisten aus Nieder-Kinzig tut sich etwas. Ein B-Team geht an den Start. Und auch in Sachen Neuzugängen hat sich etwas getan.

 

ODENWALDKREIS. Es war die schwerste B-Liga Saison seit Jahren. Die Spielvereinigung Kinzigtal musste sich im Meister- und Aufstiegskampf mit Rang drei zufrieden geben. Sieben Zähler fehlten in der Endabrechnung, die einen A-Liga-Aufstieg hätten realisieren können. Nun wollen die Ober-Kinziger einen neuen Anlauf nehmen und werden den Kader nochmals auf eine breitere Basis stellen.

 

„Grundsätzlich haben wir zu viele Chancen vertan, gegen Mannschaften, die nicht ganz oben angesiedelt waren“, sagt Benjamin Kübler, einer von zwei Trainern der Spvgg. Noch immer schwer im Magen liegt das 1:2 im Heimspiel gegen die GSV Breitenbrunn, unmittelbar nach der Winterpause, was natürlich alles andere als einen gelungenen Start ins neue Jahr war. Das Rennen mit Neustadt und Finkenbach war so eng, dass nur eine Siegesserie nach der Winterpause den Kinzigtalern über die Schwelle geholfen hätte. Ins Hintertreffen geriet die Spvgg. Anfang April mit dem 1:1 gegen Türk Breuberg. Die beiden Top-Favoriten, genauso wie Kinzigtals Verfolger SV Gammelsbach, spielten erdrückend konstant. „Wenn ich das 0:1 gegen Finkenbach, die Heimniederlage gegen Breitenbrunn und die Punkteteilung gegen Breuberg, die alle in eine Zeitspanne von vier Wochen fielen, nehme, dann ist ganz klar, dass uns die schwächere Phase dieser Saison alle Chancen geraubt haben“, so Kübler.

 

Carsten Hofmann kommt aus Fränkisch-Crumbach
Gerade im März musste die Spielvereinigung mit einer immer dünner werdenden Personaldecke auskommen. Unter den Verletzten war auch Kapitän Marcel Didlof, der bis zum Runden-Ende ausfiel. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Kinzigtaler einer ihrer besten Spielzeiten in der B-Liga hinlegten, satte 70 Punkte einspielten. Die gute Integration der Neuerwerbungen aus dem letzten Sommer war dafür ausschlaggebend. Das Potenzial für die neue Runde ist weiter ungebrochen hoch. Kein Spieler wird die Spvgg. verlassen. Den Kinzigern gelang es sogar, den Kader weiter mit erfahrenen Spielern aufzurüsten. Mit Christian Koch, der für Rai-Breitenbach schon in höheren Klassen seine fußballerischen Qualitäten unter Beweis stellte, bekommt die Mannschaft von Hasan Cur und Benjamin Kübler einen erfahrenen und torgefährlichen Spieler dazu. Vom Kreisoberligisten TV Fränkisch-Crumbach wechselt Carsten Hofmann zum aufstrebenden B-Ligisten. Im Winter wechselten bereits Fabio Lunetto (Brensbach) und Sebastian Hauser an die Nieder-Kinziger Straße. Gerade der erst 22-jährige Hauser lieferte in der Innenverteidigung eine starke Halbserie. Die Verletzungen im Frühjahr haben deutlich gemacht, dass der Club eine breitere Basis benötigt. Es fehlten Rückgriffmöglichkeiten aus einer Reserve. Das will die Spielvereinigung jetzt ändern: Zum Rundenstart wird ein zweites Kinziger Team in der Kreisliga C an den Start gehen. Der reaktivierte und höherklassig erfahrene Rui Ribeiro-Figueiredo wird das neue Ensemble als Spielertrainer übernehmen.

 

Zurück aber zur neuen B-Liga-Saison der Kinzigtaler, in der sich die Spvgg. gute Chancen ausrechnet, auch wenn der SV Gammelsbach mit dem Ex-Hetzbacher Kevin Ihrig als Top-Favorit gilt. Benjamin Kübler weiter: „Wir wollen wieder unter die ersten drei und unsere Chance suchen, in die A-Liga aufzusteigen.“ Gute Nachrichten gibt es auch für die Saisonplanung: Torjäger Marko Jerkic (16 Tore) bleibt und geht nicht nach Kroatien. Darüber hinaus dürfen die Mümlingtaler weiter auf Regisseur Andreas Kantner bauen: „Er ist unglaublich wichtig für unser Spiel“. Überwältigt keine Verletzungsmisere die Ober-Kinziger, dann könnte tatsächlich im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg etwas für die Mannschaft von Benjamin Kübler drin sein. In jedem Fall aber, hat die Spielvereinigung die richtigen Weichen für die neue Spielzeit gestellt.

Thomas Nikella