Fußball Darmstadt/Darmstadt-Dieburg
FCA Darmstadt verliert die Tabellenspitze und drei Spieler

Die Arheilger hadern nach dem Spitzenspiel in der Fußball-Gruppenliga bei RW Walldorf II. Die SG Langstadt/Babenhausen verkürzt den Rückstand auf den nun zweitplatzierten FCA.

 

22 tabelle 1a spielfreiDARMSTADT. Das war es erst einmal mit der Tabellenführung: Der FCA Darmstadt musste sich im Spitzenspiel der Fußball-Gruppenliga mit 1:4 bei RW Walldorf II geschlagen geben und gab den ersten Platz an die Reserve des Hessenligisten ab. Die SG Langstadt/Babenhausen setzte sich gegen den FC 07 Bensheim deutlich mit 4:1 durch und rückte bis auf drei Zähler an den nun zweitplatzierten FCA (46) heran. Der FC Alsbach unterlag zum Start aus der Winterpause mit 0:4 beim VfR Groß-Gerau.

 

RW Walldorf II – FCA Darmstadt 4:1 (2:0). FCA-Trainer Elton da Costa wurmte nicht nur die aus seiner Sicht vermeidbare Niederlage. Ihn ärgerten auch die drei Roten Karten, die seine Mannschaft im zweiten Durchgang erhielt. Und das zu einem Zeitpunkt, als die Arheilger den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt hatten und drauf und dran waren, die Partie zu drehen.

Walldorf setzte die Gäste von Anfang an unter Druck. Das zeigte Wirkung, weil Konhäuser (13.) zur Führung traf. Doch die Arheilger behielten den Überblick, wurden nicht hektisch und kamen selbst zu Möglichkeiten. Einen weiteren Patzer in der FCA-Defensive nutzte Karakas zum 2:0.

Die Ansprache von da Costa und taktische Umstellungen ließen den FCA nach der Pause aufdrehen. Borges (52.) markierte den Anschluss. „Das war dann die Zeit, wo ich mir sicher war, dass wir das Spiel drehen“, sagte der Darmstädter Coach. Doch es kam anders. Torschütze Borges (69.) sah wegen einer Beleidigung die Rote Karte. Die Unterzahl nutzte Walldorf II zum 3:1 durch Lombardi (72.). In der nun aufkommenden Hektik verloren einige FCA-Spieler die Nerven: Vieira (73.) und Rocha (78.) mussten ebenfalls vom Platz. Kurz darauf markierte El Haddoudi (80.) das 4:1.

„Wir warten noch auf vier Spieler, die zu uns stoßen. Die Hälfte der Mannschaft ist neu und ebenfalls erst seit zwei Wochen im Training. Das hat heute Auswirkungen gehabt“, meinte der FCA-Trainer.

 

SG Langstadt/Babenhausen – FC 07 Bensheim 4:1 (3:1). Bensheim präsentierte sich defensiv und überließ Langstadt die Initiative. Allerdings konterten die Bergsträßer mehrfach gefährlich, doch war die Abwehr der SG im Bilde. Zumal die Gäste mit dem 1:0 von Heßler (8.) zu einem sicheren Spiel fanden, was auch das 2:0 von Sitter zeigte. Die erste Bensheimer Torchance führte dann durch Konietzko (34.) zum Anschluss. Gut für die Gastgeber, dass Schnitzer kurz vor Halbzeit das 3:1 markierte.

Nach der Pause verflachte das Spiel zunächst. Bensheims Bemühungen, die Niederlage abzuwenden, liefen ins Leere. Sitter (89.) traf zum 4:1. „Bensheims Budimir (85.) sah Gelb-Rot. „Ein verdienter Sieg, weil wir unsere Chancen effizienter genutzt haben“, meinte SG-Sprecher Antonio Coppolecchia.

 

VfR Groß-Gerau – FC Alsbach 4:0 (2:0). „Die Schlüsselszene war die Rote Karte gegen Larkowitsch. Bis dahin hatten wir das Spiel im Griff und konnten uns etwas ausrechnen. Deshalb haben wir der Mannschaft auch keinen Vorwurf gemacht“, sagte Alsbachs Trainer Steffen Gils. Die Gäste begannen konzentriert und ließen erkennen, dass sie etwas mitnehmen wollte. D’Addona und Dinyer hatten jeweils das 1:0 auf dem Fuß. Dann kam jedoch die Situation, die alles änderte. Larkowitsch spielte einen Ball zu kurz zum Torwart zurück, ein Groß-Gerauer sprintete dazwischen und Alsbachs Verteidiger sah nur noch die Möglichkeit, den Gegenspieler am Trikot festzuhalten – Platzverweis. Ab der 25. Minute spielte Alsbach also in Unterzahl, was Groß-Gerau ausnutzte. Lorenz (37.) markierte das 1:0, de Leo (39.) legte nach.

Im zweiten Durchgang mühte sich Alsbach vergeblich um den Anschluss. Doch Lorenz (65.) und Ribeiro (76.) erhöhten für den VfR.

 

 

Fußball Groß-Gerau/Rüsselsheim
RW Walldorf II jetzt an Tabellenspitze

Der Gruppenligist feiert einen 4:1-Erfolg über den bisherigen Primus FCA Darmstadt. Geinsheim gleicht in Büttelborn spät aus.

 

SKV Büttelborn – SV 07 Geinsheim 2:2 (0:0). Nach einer engagierten Leistung beider Teams im ersten Durchgang mit leichten Vorteilen für die Gastgeber sollten die Tore erst in der zweiten Hälfte fallen. Gleich nach dem Seitenwechsel war es der Büttelborner Issam Laghouali, der den Ball im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Doch nur fünf Minuten später kam die Ernüchterung durch den Ausgleich von Niclas Krumb. Chancen hatten nun beide Mannschaften gleichermaßen. In der 77. Minute war wieder Laghouali zur Stelle und erzielte die erneute SKV-Führung. Unglücklich dann die Endphase aus Büttelborner Sicht: Geinsheim drängte, während die Gastgeber leidenschaftlich verteidigten. Auf einmal war es aber dann doch David Ulrich, der mit dem Ablauf der regulären Spielzeit noch den Ausgleich erzielte.

„Ich denke, wir können mit dem Unentschieden zufrieden sein. Wir hatten beide gute Chancen. Uns fehlen immer noch einige Spieler, aber auf der Leistung lässt sich aufbauen“, so SKV-Trainer Kiki Ortega. „Ein gerechtes Unentschieden. Die erste Halbzeit geht klar an Büttelborn. Da war das Ergebnis 0:0 für uns das Beste. Von den Chancen her hätten wir aber das Spiel ebenso gewinnen können. In unsere Drangphase haben wir die Gegentreffer bekommen“, resümierte Geinsheims Trainer Florian Auer.

Tore: 1:0 Laghouali (47.), 1:1 Krumb (52.), 2:1 Laghouali (77.), 2:2 Ulrich (90.).

Büttelborn: Francioso – Wiesenäcker, Wicht, Krieg (70. Dilling), Laghouali (90. Syah), Ashibuogwu, Haus (46. Darrah), Schek, Lorenz, Mulatu, Grossmann

Geinsheim: Liberati – Maier (65. Sorge), Keller (56. J. Finger), Ulrich, Melchior, Leon, Brehm, Ngo (75. Celik), Engel, Krumb (90. Auer), P. Finger Schiedsrichter: Philipp Götzl (Groß-Krotzenburg) Zuschauer: 100.

 

SV Rot-Weiß Walldorf II – 1. FCA Darmstadt 4:1 (2:0). In einem turbulenten Spitzenspiel hat der SV Rot-Weiß den FCA von der Tabellenspitze verdrängt. Die Walldorfer zeigten in der ersten Halbzeit jene Spielkultur, die eigentlich vom größtenteils aus Brasilianern bestehenden Gästeteam zu erwarten war. Der Aufsteiger ließ den Ball zirkulieren, kontrollierte die Partie. Und Neuzugang Tom Kohnhäuser köpfte nach einer Ecke das Führungstor (13.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kam der FCA besser ins Spiel. Ausgerechnet in diese Phase platzte Can Luca Karakas mit dem 2:0 (40.).

Trainer Ercan Dursun konnte mit den Seinen also zufrieden sein. In der 52. Minute schien der Arheilger Anschlusstreffer das Signal zur Wende. Fortan hatte die Mannschaft um Coach Elton da Costa mehr vom Spiel. Die Rot-Weißen indes lauerten auf Konter. Aber in der zunehmend nickeliger werdenden Partie schlug sich der FCA mit Disziplinlosigkeiten selbst: Binnen neun Minuten wurden zwei Gästeakteure mit Rot und einer mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. So hatten die Walldorfer viel Raum, um mit Treffern von Fabio Lombardi (72.) und Yassin El Haddoudi (80.) das Spiel zu entscheiden.

SV Rot-Weiß Walldorf II: Treber – Huß, Gürbüz, Bancheri, Karakas, Desiderio, Lombardi (75. El Haddoudi), Nakamura, Zariouh (82. Levy), Moenke (67. Sonntag), Kohnhäuser.

Tore: 1:0 Kohnhäuser (13.), 2:0 Karakas (40.), 2:1 Borges (52.), 3:1 Lombardi (72.), 4:1 El Haddoudi (80.).

Zuschauer: 200. Gelb-Rote Karte: Lindenberg Tavares Vieira (73.). Rote Karten: Borges (69.), Silva Rocha (78./alle FCA).

 

FSG Riedrode – SV 07 Nauheim 4:0 (1:0). Die personell ohnehin gebeutelten Nauheimer mussten kurzfristig auch noch auf den erkrankten Jan Gerlach verzichten. Dennoch ließen die Blau-Weißen zunächst kaum Torchancen zu. Sören Boomgarden indes vergab eine Riesenchance für die Nullsiebener, als er allein aufs Tor zustürmte, auch noch den Torhüter umkurven wollte, aber an jenem Rico Ochsenschläger hängen blieb (20.).

Kurz darauf gelang der FSG nach einer Ecke das 1:0 (24.). „Wenn man das Spiel gut im Griff hat, dann nach so einem Standard in Rückstand zu geraten, ist das natürlich ärgerlich“, sagt Interimstrainer Tobias Schmidt. Noch mehr ärgerten sich die Nauheimer, als ein auf der Torlinie rettender Riedroder einen Schuss von Ömer Eyigün abwehrte – mit der Hand, wie die Nullsiebener meinten. Schiedsrichter Tim Feuerbach ließ aber weiterspielen (29.). Nach dem zweiten FSG-Tor kurz nach der Pause tat sich erst einmal wenig. Bis die Heimelf in der Schlussphase doch noch zweimal zuschlug.

SV 07 Nauheim: Hart – Demirkaya, Bojand, Gamulin, Eyigün (46. Thar), Bozikovic, Kapucu, Boomgarden (77. Ergül), Primus, Coskunsu, Grossklos (83. Nuhn).

Tore: 1:0 Hofmann (24.), 2:0 Salzmann (48.), 3:0 Kvasnovski (85.), 4:0 Lucchese (88.).

Schiedsrichter: Feuerbach (Karben). Zuschauer: 150.

 

VfR Groß-Gerau – FC Alsbach 4:0 (2:0). Mit einer überzeugenden Vorstellung über 90 Minuten verdiente sich Groß-Gerau den deutlichen Erfolg. „Das war eine starke Leistung von allen Spielern im ersten Spiel nach der Winterpause“, lobte Driton Kameraj. Der Sportliche Leiter des VfR gab allerdings auch zu, dass seiner Mannschaft die Rote Karte gegen Alexej Larkowitsch (21.) zu Hilfe kam. Durch den Doppelschlag von Noah Lorenz (37.) und Fabio de Leo (38.) war die Begegnung bereits zur Pause entschieden.

Auch nach dem Seitenwechsel wurde Alsbach nur selten gefährlich. Einen großen Anteil hierbei hatte VfR-Spielführer Kamil Kwiaton, der als linker Verteidiger eine starke Leistung zeigte. Kameraj: „Er war der beste Spieler auf dem Platz.“ Nachdem Noah Lorenz (66.) den dritten Treffer erzielt hatte, nahm Trainer Gaetano Bauso vier weitere Wechsel vor, um dem großen Kader Einsatzmöglichkeiten zu geben. Alsbach blieb über 90 Minuten harmlos und war mit vier Gegentreffern noch gut bedient.

VfR Groß-Gerau: Piskavica - Wicht (75. Mathes), Kwiaton, De Leo (62. Boutayeb), Hesse (75. Krasniqi), Milutinovic, Herth, Lorenz (68. Haddad), Ribeiro, Fiandaca (68. Schroeter), Knoll.

Tore: 1:0 Lorenz (37.), 2:0 De Leo (38.), 3:0 Lorenz (66.), 4:0 Ribeiro (70.).

Rote Karte: Alexej Larkowitsch (21./Alsbach), Schiedsrichter: Lennart Steppe (Frankfurt), Zuschauer: 100.

 

Dirk Winter, Marc Schüler und Stephan Stähler