(aus fupa.nez vom 13.07.2018)

KOL Dieburg/Odenwald:
Germania Babenhausen und TSV Langstadt bündeln ihre Kräfte / Hängepartie um Sportgelände hat Anteil

 


Nachdem Ende Mai die vergangene Saison beendet war, ging es ganz schnell und für die meisten überraschend: Der SV Germania Babenhausen und der TSV Langstadt machen in der Runde 2018/19 gemeinsame Sache. Künftig treten der Kernstadt- und der Stadtteil-Verein mit der ersten Mannschaft (Kreisoberliga Dieburg/Odenwald) sowie der zweiten (Kreisliga C Dieburg) als SG Langstadt/Babenhausen an. Einen Anteil daran hat auch die Hängepartie um den Ostheimer Hang.

 

Das städtische Sportgelände in Babenhausen war bislang Spielstätte des SV Germania. Im März hatte der Magistrat den Pachtvertrag gekündigt, weil der Verein nach Ansicht des Rathauses das Areal mit Naturrasen-Großfeld, Naturrasen-Kleinfeld und Leichtathletik-Anlagen nicht gut genug gepflegt hatte. Die Germania wiederum hatte sich seit der Kündigung des Pflegevertrags durch die Stadt – das Rathaus hatte diese Vereinbarung einst mit dem Germania-Förderverein abgeschlossen – und der damit einhergegangenen Streichung von 9600 Euro Vergütung jährlich (vor allem für einen Platzwart) nur noch für die Pflege bestimmter Teile des Geländes in der Pflicht gesehen. Eine Auseinandersetzung, in der die Fronten bis heute verhärtet sind.


Klärung mit der Stadt zieht sich zu lange hin


Vor allem aber erhoffte sich die Germania nach dem abgelehnten Widerspruch gegen die Kündigung den raschen Abschluss eines neuen, anders gestalteten Mietvertrags für den Ostheimer Hang. Erst für August ist nun ein Treffen geplant. Laut Antonio Coppoleccia, Spielausschuss-Vorsitzender des SV Germania, zog sich das zu lange hin. Der Verein wollte die Standort-Frage schon vor einigen Wochen auf seiner Mitgliederversammlung samt Neuwahlen des Vorstands klären. Die Versammlung wurde nun auf den Spätsommer verschoben. „Wer lässt sich denn in den Vorstand wählen, wenn die Geländefrage noch offen ist?“, fragt Coppoleccia rhetorisch. Ungelöste Probleme waren auch der weitere Betrieb der Gaststätte und mögliche Änderungen an den Umkleidekabinen. Obgleich der Verein weiß, dass die Stadt ihn grundsätzlich weiter auf dem Areal nahe dem Babenhäuser Freibad spielen lassen würde, sagt Coppoleccia: „Die künftige Situation am Ostheimer Hang ist einfach unklar.“ Weshalb der Schritt in die Spielgemeinschaft mit dem TSV Langstadt noch etwas deutlicher auf der Hand lag.

 

Die beiden Vereine pflegten in der Vergangenheit eine gesunde Rivalität, trafen noch vor einigen Wochen in der Kreisoberliga aufeinander und sind nun Partner. Beide Erstmannschaftskader verzeichneten einen personellen Aderlass, in Langstadt hätte nach dem Ausscheiden von Coach Mark Schierenberg zudem ein neuer Trainer hergemusst. Nun übernimmt Babenhausens Spielertrainer Mario Moretti die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft und der bisherige TSV-II-Coach Carsten Kurz das gemeinsame C-Liga-Team. In dem stellt Langstadt die Mehrheit der Akteure, im Kreisoberliga-Team ist wiederum Babenhausen in der Mehrheit.

 

Spiel- und Trainingsort für die Aktiven wird fortan einzig Langstadt sein, die Germania-Junioren sollen jedoch am Ostheimer Hang bleiben. Beim Nachwuchs kooperiere man vorerst nicht, sagt Langstadts Sportlicher Leiter Christian Segeth. Er führt aus, dass die Spielgemeinschaft bei den Aktiven letztlich auch dem Zufall entsprang, dass nach Saisonende beide Vereine aus unterschiedlichen Gründen „die gleiche Idee der Zusammenarbeit hatten und sich auch noch fast gleichzeitig gegenseitig angerufen haben“.

 

Die Bündelung der personellen Ressourcen rund um die Aktiventeams sei auch einer dieser Gründe gewesen. Gerade bei der Germania ist Coppoleccia inzwischen eine Art Alleinunterhalter geworden, was der Erhalt des Aktiven-Fußballs betrifft. Die Spielgemeinschaft ist vom Hessischen Fußball-Verband vorerst für drei Jahre genehmigt. Der HFV hat der SG Langstadt/Babenhausen zugesichert, auch im Falle eines Aufstiegs in die Gruppenliga Darmstadt weiter als Spielgemeinschaft auftreten zu dürfen. Sportlich scheint das nicht ausgeschlossen, auch wenn aus beiden Teams Leistungsträger den Verein gewechselt haben.

 


 

Viele Ab- und auch zwei Zugänge

 

Die Liste der Abgänge der SG Langstadt/Babenhausen ist lang, da aus zwei Kreisoberliga-Kadern einer geworden ist. Nicht mehr an Bord sind aus dem bisherigen Langstädter Kader Samet Alan, Osman Dobrunat, Tahmim Naim, Burak Santur, Sergen Tat (alle zum SC Hassia Dieburg), Tanyo Taupitz (TS Ober-Roden), Paul Johann, Mark Schierenberg, Clemens Schmidgall, Sören Schornstein (alle Pause) und Mario Sternheimer (Viktoria Schaafheim).

 

Aus dem bisherigen Germania-Kader ging Özkan Altunbas (zum TSV Richen), Marcus Cimen (Spvgg. Groß-Umstadt), Dominik Cron (Germania Ober-Roden), Halit Dönmez (KSG Georgenhausen), Daniel Klug (TuS Leider), Alexey Kolchak (SV Steinheim), Maicol Manger (Mömbris), Kevin da Silva (SV Groß-Bieberau), Daniel Sindico (SV Stockstadt) und Johann Ürün (Ziel unbekannt).

 

Die einzigen externen Neuzugänge sind Torwart Andre Affeldt (von TS Ober-Roden) und der zuletzt vereinslose Marian Pawlowski. Als Saisonziel hat die SG Langstadt/Babenhausen einen Platz in der oberen Tabellenhälfte der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald angegeben.