(aus echo-online.de vom 25.07.15)
An den Stellschrauben wird noch gedreht

FUSSBALL Der TV Hetzbach visiert in der A-Liga Odenwald einen Platz unter den besten Fünf an

HETZBACH - (nik). Am Ende waren es zwölf Zähler Rückstand zu den Aufstiegsrängen, die dem TV Hetzbach in der Fußball-Kreisliga A Odenwald fehlten, um erneut im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitreden zu können. In der neuen Saison wollen die Spieler um Trainer Husam Sanori wieder angreifen.

In den beiden Spieljahren zuvor war der Turnverein aus Hetzbach in der A-Liga Odenwald ein heißer Kandidat für den Aufstieg und drang sogar in der Saison 2013/2014 bis in die Aufstiegsrelegation vor, wo aber der Sprung in die Kreisoberliga doch relativ deutlich verpasst wurde. "Das Erbe, das ich da von meinem Vorgänger Rainer Hallstein angetreten habe, war sicherlich nicht einfach", erklärte Hetzbachs Trainer Husam Sanori, der im Sommer 2014 auf den in Hetzbach sehr geschätzten Günterfürster beim Turnverein folgte. "Rainer hat mir eine intakte Mannschaft hinterlassen, die ich im Spielsystem weiterentwickeln wollte." Husam Sanori ging die Umbauarbeiten recht erfolgreich an, stellte auf eine Vierer-Abwehrkette um, ließ im Mittelfeld mit Raute agieren und den schnellsten Weg zum Tor suchen. Die Mannschaft nahm die Umstellungen gut an.

In der Hinrunde lief es dann auch recht gut, bis sich in dem verhältnismäßig kleinen Kader die erste schwere Verletzung auftat: Dennis Vay, in der Raute auf der Zehnerposition, verletzte sich derart schwer, dass er lange Zeit zuschauen musste. Wie es bei einer Systemumstellungen völlig normal ist, blieben die Sanori-Schützlinge bis zur Winterpause von Rückschlägen nicht verschont. Als die Verletzten-Liste immer länger wurde, gab es vor der Winterpause die ersten beiden Einbrüche zu beklagen: Einer 1:5-Niederlage bei Herbstmeister Inter Erbach folgte ein 0:5 zu Hause gegen die KSG Rai-Breitenbach.

Ganz bitter war auch der Kreuzbandriss von Außenverteidiger Jan Eric Schwinn, der wohl den präzisesten linken Fuß in der gesamten Spielklasse besitzt und 15 Tore für den Turnverein beisteuerte.

"So fehlten mir an mehreren Spieltagen bis zu vier Leistungsträger, und diese Ausfälle waren einfach nicht mehr zu kompensieren", berichtet der Hetzbacher Coach von einer Misere, die ihre Fortsetzung nach der Winterpause fand und die die Mannschaft bis zum letzten Spieltag zwang, ständig mit wechselnden Aufstellungen zu agieren. "Diese Situation rüttelte am Selbstvertrauen meiner Mannschaft". Zum Auftakt in die Restrunde gewann die Hetzbacher Elf noch in Reichelsheim 4:0, danach blieb sie allerdings neun Spieltage ohne Sieg. Plötzlich klebte auch dem jahrelang zuverlässigsten Torjäger der A-Liga, Steffen Wörner (21 Tore), die viel zitierte Seuche am Fußballschuh. Hätte er seine Chancen konsequent genutzt, wäre er wohl am Ende ganz oben in der Torschützenliste gelandet. Hetzbachs Fußballmannschaft schloss die Spielzeit schließlich auf Rang sieben ab.

Viel wichtiger als der einstellige Tabellenplatz war, dass es Husam Sanori gelungen ist, die Grundlagen für das neue Spielsystem zu legen. "Wir müssen noch ein wenig an den Stellschrauben drehen, besonders aber eben besser antizipieren und mehr Tempo in unser Spiel bringen", umreißt der Trainer seine Arbeit der nächsten Wochen. Und neues Personal erhält Sanori ebenfalls: Sechs Nachwuchskräfte aus der Jugendspielgemeinschaft mit Günterfürst werden den Hetzbacher Seniorenkader bereichern. Auf dem Sprung vom Krankenstand auf den Platz ist auch der technisch stark veranlagte Christof Ihrig, der in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen will, zum Rundenstart aber wohl noch nicht wieder die Startelf erreichen wird. "Unter der Voraussetzung, dass wir nicht wieder so eine Verletzungsmisere durchleben, müssen wir in der neuen Runde den Ehrgeiz besitzen, einen Platz unter den ersten Fünf anzustreben", meinte Sanori, wohl wissend, dass die A-Liga wieder enorm stark besetzt sein wird, weil einige Mannschaften personell gut aufrüsteten.

Das erste Testspiel gewann der TV Hetzbach beim B-Ligisten TSV Sensbachtal am vergangenen Freitag mit 2:1. Der Auftakt findet am 9. August (15 Uhr) vor eigenem Publikum statt, wenn die KSG Vielbrunn im Beerfelder Stadtteil gastieren wird.