(aus echo-online.de vom 27.7.22)

SV Lützel-Wiebelsbach: Junger Trainer, kleiner Kader
Der Kreisoberligist will auch in der neuen Saison wieder vorne mitspielen und hat einen neuen Defensivmann verpflichtet.

Von Thomas Nikella

 

LÜTZELBACH - Beim SV Lützel-Wiebelsbach kommt es zu einer Wachablösung. Johannes Zipp, B-Lizenzinhaber des Hessischen Fußballverbandes, übernimmt beim SVL den Cheftrainerposten. Der erst 22-Jährige löst damit Tassilo Schindler ab und will mit der Mannschaft in der Kreisoberliga weiter vorne mitspielen.

 

Zipp war bereits unter Schindler und Percy Schwinn drei Jahre lang Co-Trainer. Er dürfte damit der jüngste verantwortliche Trainer in der Kreisoberliga sein. Großer Vorteil: "Die Mannschaft kennt mich, und ich kenne die Mannschaft", sagt der Lützelbacher. Steffen Freudenberger wird Zipps Co-Trainer. Der neue Coach spricht von einem kleinen Kader, aber mit hohem Potenzial. Er freue sich auf die Aufgabe, weiß er doch, welche Qualität der SVL mitbringe, und die Mannschaft habe sich ja gerade in der abgelaufenen Saison als charakterstark erwiesen und tollen Teamgeist gezeigt. In der Tat: Nach einer Punkteteilung und zwei Niederlagen zum Auftakt der Hinrunde in der Fußball-Kreisoberliga rauften sich Mannschaft und Trainerteam zusammen. Heraus sprang letztlich eine Serie von 14 ungeschlagenen Spielen, darunter zehn Siege, was wiederum Rang vier bedeutete - genau drei Zähler hinter Herbstmeister TSV Seckmauern.

 

Was war passiert? Mit gutem Spiel gegen den Ball und der notwendigen Aggressivität in den Zweikämpfen hat es die Schindler-Elf den Gegnern schwer gemacht, aussichtsreich gegen sie zum Abschluss zu kommen. Dadurch kassierten die Lützelbacher sehr wenige Gegentore und waren in der Liga absolut konkurrenzfähig.
Gedrosselt wurde diese Euphorie etwas durch die Niederlage zu Beginn der Finalrunde gegen die SG Sandbach. Das Niveau habe dennoch nicht darunter gelitten, erklärt der neue Mann am Ruder der Unterzent-Elf: "Danach haben wir uns wieder aufgerafft und gleich ein starkes Spiel beim 0:0 gegen Rimhorn hingelegt", so Johannes Zipp, der seiner Mannschaft auch danach gute Vorstellungen in der Aufstiegsrunde bescheinigte, nur zu einem weiteren Punkt oder gar Sieg reichte es nicht mehr. Als klar war, dass der SVL nicht mehr um den Aufstieg mitspielen würde können, machte sich der Club auf, seine Zweite in der B-Liga zu halten - was eindrucksvoll gelang.

 

Nun schaut Zipp aber wieder in die Zukunft, und die sieht gar nicht so trist aus, wie man es vielleicht nach dem achten Rang in der Kreisoberliga vermuten könnte. Mit Nico Daum und Steffen Freudenberger beenden zwei erfahrene Fußballer zwar ihre aktive Laufbahn. Freudenberger steigt sogar ins Trainerteam ein. Dafür vermeldet der Club mit Denis Zolinski (zuletzt Studienaufenthalt im Ausland) einen Neuzugang, der als Innenverteidiger oder Abräumer vor der Abwehr weiterhelfen könnte. Zipp hält viel von ihm, er sei ein physisch starker Spieler, der Führungsqualitäten mitbringe. Angesprochen auf die Ziele des SVL, sagt der neue Coach: "Die Liga ist mit den drei Gruppenliga-Absteigern und Aufsteigern aus Hummetroth sowie Altheim deutlich stärker geworden. Unser erstes Ziel ist es, nicht wieder so lange auf den ersten Sieg warten zu müssen." Der Auftakt gegen Steinbach sei nicht einfach, aber wenn die Mannschaft fit auftrete, dann könne der SV Lützel-Wiebelsbach vorne mitspielen - das gäbe der Kader auf jeden Fall her.