(aus echo-online.de vom 25.02.15)

Alle müssen aufeinander aufpassen
Verkehrssicherheit – Aktionswoche für sichereren Schulweg mit Projekt an einem Zebrastreifen in Seckmauern

 

Vom König von Seckmauern persönlich über den Zebrastreifen gebracht werden – und das, während Rotkäppchens Großmutter auch noch den Überweg unermüdlich sauber schrubbt. Mehr Spaß kann eine Verkehrssicherheitsaktion kaum bieten, so geschehen in Seckmauern.

alle muessen aufpassen grossMärchenhafte (ABC-)Schützenhilfe: Während Rotkäppchens Großmutter (Tina Stier) im Hintergrund den Zebrastreifen gut sichtbar hält, freuen sich die Kinder der Grundschule Seckmauern über ihr Schokobrötchen als Belohnung für das richtige Überqueren des Fußgängerüberwegs in diesem Lützelbacher Ortsteil.  Foto: Gabriele Lermann

 

„Damit er schön sauber ist und ihn jeder strahlen sieht“, lacht Rotkäppchens Großmutter mit dem Schrubber in der Hand. Tina Stier vom Mobilien Kindertheater Odenwald unterstützt mit ihrem Mann Josef Stier, der in die Königsrolle schlüpfte, die Aktionswoche vom Elternbeirat, von der Schulleitung und dem Kollegium der Grundschule sowie vom Team der katholischen Kindertagesstätte.

 

Der Schwerpunkt der Aktionswoche war am Dienstag. Da machten Elternbeiräte als Schülerlotsen und die beiden Märchen-Schauspieler den Überweg an der Gaststätte „Zum grünen Baum“ nicht nur zur Stoßzeit am frühen Morgen sicherer. Alle Grundschulklassen gingen einmal den Weg zu Fuß von der Schule über den Zebrastreifen und wieder zurück, ein Schokobrötchen gab es als Belohnung für jedes Kind. Und die Autofahrer sahen sich mit Flugblättern zu mehr Aufmerksamkeit am Zebrastreifen und zum Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung aufgerufen.

 

Die Verkehrswacht Odenwaldkreis unterstützt die Aktion. Zu lernen gab es nicht nur für die Autofahrer etwas, auch die Kinder übten sich im Tragen von Signal-Accessoires und dem richtigen Überqueren der Straße auf einem Zebrastreifen.

 

Eine der Klassen wurde am Dienstag nicht nur vom Seckmaurer König, sondern auch vom Lützelbacher Bürgermeister Uwe Olt (SPD) begleitet, der die Aktionswoche begrüßte. „Raserei ist aber nicht das Problem“, betonte der Rathauschef. Erhebungen hätten zwar ein sehr großes Verkehrsaufkommen für Seckmauern ermittelt, gravierende Geschwindigkeitsübertretungen seien aber die Ausnahme. Dass der Zebrastreifen mitsamt wartender Kinder und Fußgänger oft missachtet werde, dem stimmte er zu.

 

Eltern und Schulleitung hingegen kritisieren auch zu hohe Geschwindigkeit am Fußgängerüberweg wie an den Bushaltestellen. Auch der ruhende Verkehr mit Falschparkern mache den Schulweg gefährlich. Keine Lösung sei jedoch, so betonen Schulleitung und Elternbeirat in einem Elternbrief, Kinder mit dem Auto bis zur Schule oder dem gern angefahrenem Parkplatz am nahe gelegenen Friedhof zu bringen. Somit haben die Kinder mit noch mehr Verkehrsaufkommen und oft unübersichtlichen Wendemanövern am ohnehin sehr steilen und unübersichtlichen Schulweg zu kämpfen.

 

Die Aktionswoche umfasste neben dem Einsatz am Übergang Unterrichtseinheiten zum Thema sicherer Schulweg. Die Gemeinde sowie die Verkehrswacht Odenwaldkreis steuerten zusätzlich Banderolen und Hinweisschilder bei, die auf die Schulkinder sowie die zulässige Höchstgeschwindigkeit aufmerksam machen sollen. Auch an die Eltern richtet sich der Appell, der über die Woche hinaus getragen werden sollte: Reflektierende Kleidung wie Verkehrssicherheitskappen, Westen oder Bänder, dazu mit dem Kind den Schulweg üben und es möglichst zu Fuß in die Schule schicken; Handys und Musikkopfhörer sollten absolutes Tabu auf dem Schulweg sein.