Aktualisiert am 22 Mai, 2009
Vorschau Gruppenliga DA 2008/09

(aus www.echo-online.de)

Paukenschlag in Hummetroth
Fußball-Gruppenliga: Trennung von Trainer Amir Imsirovic – Vorsitzender Rinnert: „Wir sahen uns gezwungen, zu reagieren“ – TSV Seckmauern in Rüsselsheim Außenseiter

Im letzten Heimspiel der Fußball-Gruppenliga am Sonntag (24.) gegen den SV Groß-Bieberau wird der SV Hummetroth – wie auch für den Rest dieser Spielzeit – von Albano Carneiro betreut. Cheftrainer Amir Imsirovic und der Odenwälder Klub haben sich dieser Tage getrennt. Offensichtlich war es nach dem Spiel in Seckmauern zwischen dem Coach und dem Vorsitzenden Armin Rinnert zu Differenzen gekommen, die letztlich den Ausschlag gaben, sofort den Schlussstrich zu ziehen.

Rinnert: „Wir sahen uns gezwungen, zu reagieren.“ Zu dieser Entscheidung wollte der scheidende Coach keinen Kommentar abgeben. „Es war eine schöne Zeit, und ich habe gerade im Pokalwettbewerb hier meine bisherigen sportlichen Höhepunkte erlebt. Dafür und für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bei den Spielern bedanken.“

Im Spiel gegen Groß-Bieberau geht es für Hummetroth in erster Linie darum, sich nach zuletzt sechs Niederlagen hintereinander wieder ein Erfolgserlebnis zu verschaffen.

Der Tabellenletzte aus dem Gersprenztal trat trotz des seit einigen Wochen feststehenden Abstiegs mit vollem Ehrgeiz an und betrachtet diese letzten Gruppenligaspiele schon als Vorbereitung auf die kommende Saison in der Kreisoberliga. Von daher werden sich die Platzherren auf einen kampfstarken Gegner einstellen müssen, der den Vergleich im Höchster Ortsteil auch als Prestigeduell ansieht.

Zumindest in personeller Hinsicht dürfte sich die Lage weiter entspannen. Ali Sadik kehrt von seiner Hochzeitsreise zurück, Manfredo Vendola hat seine Sperre von vier Partien angebrummt und wäre gegen den Absteiger wieder einsetzbar. „Ich habe mit allen Spielern Kontakt aufgenommen. Und wir werden uns am heutigen Freitag nach dem Abschlusstraining zusammensetzen und die Zukunftsaussichten besprechen“, so Albano Carneiro.

Für die Gruppenliga-Fußballer des TSV Seckmauern steht am Sonntag in ihrem Gastspiel bei Dersim Rüsselsheim ein echtes Endspiel an, denn nur ein Sieg kann die Hoffnung auf eine Relegationsteilnahme noch aufrecht erhalten. Derweil beschäftigt das Phänomen Dersim nicht nur die Seckmaurer Anhänger. Galten die vor der Winterpause zusammen mit Groß-Bieberau abgeschlagen am Tabellenende dümpelnden Opelstädter noch als so gut wie sicherer Abstiegskandidat, schossen sie seit dem Start ins Restprogramm dieser Saison mit 39 Treffern die meisten Tore – sogar eines mehr als der aktuelle Meister FCA 04 Darmstadt. Vor allem der 11:0-Sieg über die Tvgg. Lorsch gibt selbst den Kennern der Liga ein großes Rätsel; erst Recht, wenn der Dersim-Sprecher berichtete, dass bei drei Aluminiumtreffern sogar mehr drin gewesen sei.

Stellt ein zweistelliges Ergebnis in einer anspruchsvollen Spielklasse wie der Darmstädter Gruppenliga an sich schon ein höchst seltenes Ereignis dar, so kommt in diesem Fall noch dazu, dass der Tabellenvorletzte eine zu diesem Zeitpunkt auf Rang vier positionierte Mannschaft regelrecht vorgeführt hat.

„Ich bin ja schon lange im Fußballgeschäft, aber was da im Moment abläuft, habe ich auch noch nicht erlebt.“ Allerdings will sich Theo Sahm bis Sonntag nicht mehr mit diesem Thema befassen. „Das wäre einfach nur Energieverschwendung. Wir werden alle Kraftreserven bündeln müssen, um diesen Vergleich irgendwie für uns zu entscheiden“, so der Coach weiter. Klar ist, dass Dersim eine Reihe guter Spieler in der Hinterhand hatte, die in der Vorrunde kaum oder gar nicht gespielt hatten. Umgekehrt herrscht im Seckmaurer Team eher ein personeller Engpass, steht doch vor allem hinter dem Einsatz von Spielmacher Mirco Olt ein dickes Fragezeichen. Aber auch Libero Christian Thiel und Gabriel Hartmann sind angeschlagen. „Vor dem übermorgigen Spiel gibt’s nicht viel zu diskutieren. Wir müssen auf Sieg spielen.“ Theo Sahm will alles daransetzen, um zumindest die endgültige Entscheidung in der Abstiegsfrage auf den letzten Spieltag hinaus zu zögern.


Mit dem Löwen auf der Brust
Fußball-Gruppenliga: Mit Kampfgeist will der SV Dersim Verfolger Seckmauern auf Distanz halten und sich den Relegationsrang sichern

Um den Klassenerhalt schaffen zu können, ist der SV Dersim Rüsselsheim auf Patzer seiner Konkurrenten angewiesen – selbst wenn der Fußball-Gruppenligist seine restlichen beiden Saisonspiele gewänne. Zunächst aber gilt es für den Vierzehnten, sich zumindest den Relegationsplatz zu sichern, auf dem er sich zurzeit befindet. Dieses Vorhaben können die Rüsselsheimer am Sonntag (15 Uhr) aus eigener Kraft schaffen, denn sie erwarten ihren unmittelbaren Verfolger, den TSV Seckmauern, auf dem Kunstrasenplatz an der Ebertschule.

Die Odenwälder stehen mit drei Punkten Rückstand gegenüber dem SV Dersim auf dem 15. Rang, dem ersten Abstiegsplatz. Deshalb erwartet SV-Trainer Hüseyin Top einen hoch motivierten Gegner. „Das wird ein Spiel, in dem der Wille entscheidet“, sagt der Übungsleiter. Dass seine Mannschaft den größeren Kampfgeist hat, steht für Top außer Frage: „Wir haben in den letzten Wochen bravurös gezeigt, dass wir noch am Leben sind.“

In der Tat: Drei Siege in Folge bei einer Torbilanz von 13:3 sprechen eine klare Sprache. Und in Anspielung auf das Wappentier des SV Dersim, dem man ein großes Kämpferherz nachsagt, betont der Trainer: „Wir tragen den Löwen auf der Brust.“


Laue fordert Steigerung


GRUPPENLIGA. Der FC Olympia Lampertheim ist auf Abschiedstour in der Fußball-Gruppenliga und gastiert damit am Sonntag (15 Uhr) zum vorerst letzten Derby bei der Tvgg Lorsch. Die Lampertheimer ziehen ihre Mannschaft in die A-Liga zurück und stehen schon als Absteiger fest. Dennoch sind die Schützlinge von FCO-Trainer Karl-Heinz Göbel daran interessiert, sich erfolgreich zu verabschieden. Nach dem 2:1-Sieg gegen den SV Unter-Flockenbach trotz Unterzahl ist davon auszugehen, dass die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Lampertheimer auch in Lorsch einen Sieg anpeilen.

„Es wäre schön, sich vom heimischen Publikum mit einem Sieg zu verabschieden, zumal wir dadurch unseren vierten Tabellenplatz festigen würden. Lampertheim ist jedoch eine der erfolgreichsten Mannschaften der Rückrunde, so dass dieses Vorhaben ein schweres werden wird“, sagt Tvgg-Trainer Walter Laue. So klingt beim Tvgg-Übungsleiter ein wenig Skepsis durch, war doch die Leistung seiner Elf beim 3:2-Erfolg in Langstadt wenig berauschend. „Wenn wir gegen die Olympia den Platz als Sieger verlassen wollen, ist eine Leistungssteigerung erforderlich. Sollte dies nicht gelingen, wird es für uns ganz schwer“, schätzt Laue. „Irgendwie hat dieses Derby für mich einen Endspielcharakter. Lampertheim würde mit einem Sieg in der Tabelle an uns vorbeiziehen, und das wollen wir in jedem Fall verhindern.“


Thomas Felber erwartet „ein schönes Spiel“
Gruppenliga: Im Derby können FC Fürth und Eintracht Wald-Michelbach befreit aufspielen – Gäste schonen Stammkräfte

Während Thomas Felber, Trainer des Fußball-Gruppenligisten FC Fürth, bereits für die nächste Spielzeit plant, dreht sich für Ligarivale Eintracht Wald-Michelbach alles um die anstehende Aufstiegsrelegation. Drei Partien hat der Tabellenzweite um Trainer Nenad Camber nach der regulären Runde noch zu bestreiten. Eintracht-Pressesprecher Lothar Strusch räumt dem eigenen Team dabei eine fünfzigprozentige Chance ein, den Aufstieg zu realisieren.

Zuvor allerdings gilt es für die Überwälder, ihren Kader bis zur Relegation weitgehend wieder fit zu bekommen. Fürs Derby beim FC Fürth am Sonntag (15 Uhr) heißt das für die Wald-Michelbacher auch, weitere Verletzungen zu vermeiden. „Wir werden nicht alles einsetzen, wir sind gebeutelt genug“, kündigt Strusch an. Bis zuletzt blieb die ETW mit Spitzenreiter FCA Darmstadt auf Tuchfühlung. Vor gut drei Wochen stand aber fest, dass der Primus nicht mehr von Platz eins zu verdrängen ist.

Gegen Wald-Michelbach will sich FC-Trainer Felber mit seiner Mannschaft gebührend von den Anhängern verabschieden. „Ich erwarte ein schönes Spiel“, sagt der Übungsleiter . Er weiß, dass es für beide am Sonntag um nichts mehr geht. Entsprechend befreit können die Teams zu Werke gehen.

Felber wird dabei möglicherweise aber auch den ein oder anderen Gedanken an die auslaufende Saison verlieren: an das 1:1 im Hinspiel in Wald-Michelbach zum Beispiel, als seine Mannschaft nach hartem Kampf in der Schlussphase den Ausgleich erzielte. Der Trainer wird aber auch an die leicht verkorkste Rückrunde denken, wo sich der FC Fürth nach optimalem Saisonauftakt selbst den Schneid etwas abkaufte.

Einen einstelligen Tabellenplatz hatten sich die Fürther zu Beginn zum Ziel gesetzt, bei Platz neun wird es wohl bleiben für die Odenwälder, deren Vorgabe für die nächste Spielzeit bereits klar definiert ist. Felber: „Unser Ziel ist, uns weiter in der Klasse zu etablieren. Das wird nicht einfacher. Wir müssen erstmal Konstanz in die Mannschaft bringen.“ Für den Übungsleiter steht fest, dass die misslungene Rückrunde auch auf die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle der Leistungsträger zurückzuführen ist. „Wenn ein Leistungsträger fehlt, merkt man das “, hat der Trainer erkannt.

Gegengesteuert wurde bereits: Frank Ester (SV Groß-Bieberau), Torwart Eduard Dropmann sowie Abwehrspieler Evrem Turkay (DJK/SSG Darmstadt) werden den FC Fürth in der nächsten Saison verstärken. Als Co-Trainer kommt zudem DFB-Jugendtrainer Kurt Ester. Vom Vater von Frank Ester erhofft sich Felber neue Impulse.


Wer wird bestplatziertes Team des Kreises?
Fußball-Gruppenliga: Geinsheim und Ginsheim haben 48 Zähler auf der Habenseite

In seinem letzten Heimspiel der Gruppenligasaiosn 2008/2009 hat der SV 07 Geinsheim mit dem VfB Ginsheim eine der stärksten Mannschaften der Liga zu Gast. „Trainer Holger Kurth hat mit seinen Jungs eine Klasseleistung abgeliefert“, erkennt der Geinsheimer Coach Axel Vonderschmitt an. Nach 51 Punkten im vergangenen Jahr haben die Ginsheimer nach 30 Punktspielen schon wieder 48 Zähler auf ihrem Konto.

Damit hat der VfB sogar noch die Möglichkeit, die Rekordsaison vom vergangenen Jahr zu übertreffen. Ohne den letztjährigen Torjäger und jahrelangen Leistungsträger Jürgen Marker hatten dies nur wenige erwartet. Weil aber auch Geinsheim 48 Punkte auf dem Konto hat, ist nun auch wieder offen, wer als bestes Kreisteam diese Gruppenliga-Spielzeit beendet.

Vonderschmitt stellt klar, dass ihm der Kreispokalerfolg wichtiger war als eine bestimmte Platzierung in der Liga. Mit den guten Rängen im vorderen Drittel werden beide Klubs zudem für ihre gute Jugendarbeit belohnt, denn viele Stammkräfte beider Teams sind Eigengewächse.

Bastian Treffinger, der zu Saisonbeginn noch im Tor vom SV 07 Geinsheim stand, ist inzwischen Schlussmann von Ginsheim. Mit dem ehemaligen Jugendspieler Kevin Giorla trifft der SV 07 einen weiteren alten Bekannten. Das letzte Heimspiel ist es im übrigen für die Geinsheimer Timo Fuhrmann, Timo Neumann und Claudius Neuser, die nach der Saison den Verein verlassen werden