Aktualisiert am 2 Mai, 2009
Vorschau Gruppenliga DA 2008/09

(aus www.echo-online.de)

Personell geht SV Hummetroth auf dem Zahnfleisch
Fußball-Gruppenliga: Ein halbes Dutzend Stammspieler stehen nicht zur Verfügung – Seckmauern empfängt Tabellenführer

Nach dem wenig erfolgreichen vergangenen Wochenende mit zwei Niederlagen geht es für die beiden Odenwälder Fußball-Gruppenligisten darum, am kommenden Sonntag (3./15 Uhr) sportlich wieder in die Spur zu finden. Dabei steht der SV Hummetroth bei Olympia Lampertheim vor einer schweren Aufgabe, die jedoch Trainer Amir Imsirovic mit dem ihm eigenen Optimismus angehen will.

„Wir wollen Punkte holen und haben nichts zu verschenken“, ist die klare Ansage an seine Kicker, obwohl ihm für diesen Vergleich, der im Hinspiel 3:1 für die Odenwälder endete, fast die halbe Stammformation ausfallen wird. Neben Daniel Leifermann sind dies der noch gesperrte Torhüter Timo Heuss, Manfredo Vendola, Senol Beser und voraussichtlich auch weiter Sven Koch und Marc Klein. Hinzu kommt der immense Kräfteverschleiß beim SVH in der laufenden Saison, der am vergangenen Donnerstag-Abend auch noch im Odenwaldpokal beim SV Lützel-Wiebelsbach gefordert war (Bericht auf dieser Seite).

Imsirovic ist sich sicher, „von Olympia Lampertheim stark gefordert“ zu werden, das sich nach der Winterpause zu einem der besten Teams herauskristallisiert hat, was eigentlich alle Kenner der Fußballszene überrascht hat. Denn durch ihren vorzeitig bekannt gegebenen Rückzug aus der Gruppenliga am Ende der Runde konnte man mit dem außergewöhnlichen Engagement der Truppe von Trainer Karl-Heinz Göbel, der sein Amt als Olympia-Trainer nach 17 Jahren aufgibt, nicht rechnen. Lampertheim hat seit Wiederbeginn der Pflichtspielphase im März nur gegen den Tabellenführer FCA Darmstadt (1:4) verloren und gegen den Tabellenzweiten Eintracht Wald-Michelbach unentschieden (2:2) gespielt, die restlichen fünf Partien wurden gewonnen. „Die Einstellung jede Woche spricht für den Charakter der Mannschaft“, lobt Göbel auf der Homepage der Lampertheimer seine Elf über den Klee, „obwohl viele Spieler längst bei anderen Vereinen untergekommen sind“, vermutet der Fußballlehrer. Auf eine taktische Marschroute will sich sein Hummetröther Pendant noch nicht festlegen, denn „es kommt darauf an, wer mir am Sonntag zur Verfügung steht“.

Der andere Odenwälder Fußball-Gruppenligist, der TSV Seckmauern, empfängt den Klassenprimus FCA Darmstadt, gegen den Hinspiel mit 1:3 verloren wurde. TSV-Trainer Theo Sahm, dem noch das leichtfertig in den Schlussminuten verlorene Match vom Vorsonntag gegen den Tabellenletzten SV Groß-Bieberau (2:3) nachhängt, will das aber mit der Mannschaft schnell aufarbeiten und sich dann auf die kommende Aufgabe konzentrieren, „die schwer genug wird“, wie der Coach weiß. „Die Darmstädter sind der absolute Favorit und wir eigentlich ohne jede Chance, zumindest von der Papierform her.“ Aber gerade darin sieht er auch die Chance für sein Team, das „ohne nervliche Belastung die mehr oder weniger unlösbare Aufgabe angehen“ wird.

Vor allem auf die zu verstärkende Defensive des TSV Seckmauern wird mächtig Arbeit zukommen, denn die Gäste verfügen über die zweitbeste Offensive der Liga, mit den äußerst torgefährlichen Angreifern Thorsten Helfmann, Dennis Weiland und Mohammad Hosseini. Aber auch die Abwehr erwies sich bisher als recht sattelfest, hat in den bisherigen 28 Spielen erst ebenso wenige Gegentore zugelassen. Doch dass der FCA nicht unschlagbar ist, wissen die Seckmaurer spätestens seit der letzten Saison, als sie die Arheilger beim damaligen 0:0 am Rande einer Niederlage hatten. Doch die Elf von Spielertrainer Richard Hasa hat sich weiter verstärkt.

Für den vom Bieberauer Spiel rot-gesperrten Florian Kislinskiy, der damit „der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen hat“ (Originalton Sahm), wird Christian Stapp wieder in die Mannschaft rücken, ansonsten soll das Team die desolate Leistung vom Vorsonntag vergessen machen, denn an der Einstellung der Spieler in Groß-Bieberau hat dem TSV-Verantwortlichen einiges nicht gefallen, „aber das wird sich am Sonntag gegen den scheinbar übermächtigen Gegner sicher ändern“. Dass aber auch der seine Schwachstellen hat, ist spätestens seit dem 1:0-Sieg des FCA beim Abstiegskandidaten TSV Langstadt bekannt. Auch dass Verfolger Eintracht Wald-Michelbach den Arheilgern mit nur sechs Zählern Rückstand bei einem Spiel weniger auf den Fersen ist, könnte an dem Nervenkostüm des Aufstiegsaspiranten nagen.


Kein Zuckerschlecken
Fußball-Gruppenliga: SV Rot-Weiß Walldorf will bei Schlusslicht SV Groß-Bieberau den ersten Punktspielsieg seit dem 7. Dezember holen

Auf den ersten Blick erwartet den SV Rot-Weiß Walldorf am Sonntag um 15 Uhr eine leichte Aufgabe. Gegen wen, wenn nicht gegen den SV Groß-Bieberau, den Tabellenletzten der Fußball-Gruppenliga, will das Team um Interimstrainer Hans Richter seine monatelange Sieglosigkeit beenden? Aber so einfach, wie es scheint, wird das Auswärtsspiel nicht, warnt RWW-Pressesprecher Erwin Mader.

 Mader macht darauf aufmerksam, dass die Odenwälder am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal binnen vier Wochen gewonnen haben: Mit 3:2 gegen den TSV Seckmauern erkämpften sie ihren vierten Saisonsieg. Der Absteiger in spe, der 14 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hat, gibt in seinen vorerst letzten Gruppenligaspielen also nochmal alles. Deshalb hat auch Trainer Richter großen Respekt vor den Groß-Bieberauern, zumal ihr kleiner Platz gefürchtet ist. „Das wird kein Zuckerschlecken“, sagt Mader.

Dennoch hat der SV Rot-Weiß vor, seinen ersten Punktspielsieg seit dem 7. Dezember vergangenen Jahres (3:2 gegen den SV Dersim) zu landen – und seine Situation im Kampf um den Klassenerhalt dadurch erheblich zu verbessern.


Wieder Gas geben
Fußball-Gruppenliga: VfB Ginsheim trifft mit Tvgg Lorsch übermorgen auf den Tabellenvierten

Für den VfB Ginsheim, Tabellenachter der Fußball-Gruppenliga, geht es in dieser Saison um nichts mehr. Mannschaften in einer solchen Situation neigen dazu, nicht bis an ihre Leistungsgrenzen zu gehen. Sich aber von einem mittelmäßigen Gegner mit 0:6 deklassieren zu lassen, wie dies die Ginsheimer jüngst in Unter-Flockenbach zugelassen haben, war für die VfB-Verantwortlichen des Schlechten zu viel.

Sicher, man könne mal ein Spiel verlieren. Aber es sei dann ein Frage des Charakters, sich am Ende nicht in debakulöser Höhe abschießen zu lassen. „Ich hoffe“, sagt Pressesprecher Marcus Spahn, „dass sie (die VfB-Fußballer) daraus lernen, sich mal Gedanken darüber machen und im Training wieder richtig Gas geben.“

Spahn erwartet am Sonntag ab 15 Uhr gegen den Tabellenvierten, Tvgg Lorsch, eine Trotzreaktion vom Team. Die Ausgewählten von Trainer Holger Kurth „sollen mal wieder das zeigen, was sie wirklich können“, so der Pressesprecher. In den vergangenen beiden Wochen, ob zweier Niederlagen und zehn Gegentoren, seien die Ginsheimer „meilenweit davon entfernt“ gewesen.


Eine Kopfsache
Fußball-Gruppenliga: SV Dersim steht vor Schlüsselspiel bei Tabellennachbar Langstadt

Wenn Spieler auf dem Weg zum Tor immer wieder versagen, obwohl sie nur noch den Torhüter vor sich haben; oder wenn eine Mannschaft bei einer Überlegenheit von 5:2 Spielern den Ball vertändelt, dann mangelt es diesem Team nicht unbedingt an Qualität, findet Hüseyin Top. Der Trainer des SV Dersim Rüsselsheim, dessen Elf immer wieder auf besagte Weise scheitert, sagt dazu: „Das ist einfach Kopfsache.“

Dass der Gruppenliga-Vorletzte jüngst in der Nachspielzeit das entscheidende Gegentor kassierte, das die 1:2-Niederlage gegen den Aufstiegskandidaten Eintracht Wald-Michelbach perfekt machte, passt in dieses Bild. Nun gelte es, die jüngsten Vorkommnisse zu verdrängen, um sich aufs Spiel am Sonntag um 15 Uhr beim TSV Langstadt konzentrieren zu können: „Wir müssen zusehen, dass wir einen klaren Kopf kriegen.“ Der TSV steht einen Tabellenplatz und zwei Punkte vor den Rüsselsheimern.

Top wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass der SV Dersim den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen könne. Seine Mannschaft habe in den vergangenen Wochen mit Gegnern aus dem oberen Tabellendrittel mitgehalten: „Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir spielerisch schlechter als Langstadt wären.“


Camber gibt der ETW bis 2010 sein Jawort
Gruppenliga: Vor dem Derby gegen Flockenbach verlängert der Trainer seinen Vertrag

Et. Wald-Michelbach – SV Unter-Flockenbach (Samstag, 16 Uhr). Es war die bislang höchste Saisonniederlage für den Tabellenzweiten Wald-Michelbach: Mit 1:5 kam die Mannschaft um Trainer Nenad Camber im Hinspiel in Flockenbach unter die Räder. „Das war ein bitterer Tag“, erinnert sich der Pressesprecher der Eintracht, Lothar Strusch. Am Samstag kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen.
Auf Revanche ist die ETW dabei aus, während die Elf um SVU-Trainer Mirko Schneider drei Punkte für den Klassenerhalt verbuchen will. „Die könnten wir gut gebrauchen“, weiß Schneider, dessen Mannschaft zuletzt große Leistungsschwankungen hatte. Mit 6:0 gewann Unter-Flockenbach am Wochenende gegen den VfB Ginsheim, zuvor gab es ein 1:6 gegen den SV Geinsheim. „Wir wissen nicht, woran das liegt“, rätselt Schneider. Izzet Acik, der gegen Ginsheim gleich dreimal traf, wird dem SVU in Wald-Michelbach wegen einer Fußprellung fehlen. Schneider ist dennoch zuversichtlich: „Wenn wir so spielen wie gegen Ginsheim, ist etwas zu holen“.
Camber indes hat seinen Vertrag bei der ETW bis 2010 verlängert. Mitte der Woche gab er seine Zusage. „Das könnte zusätzlich für Motivation bei den Spielern sorgen“, glaubt Strusch. Und Ehrgeiz ist im Überwald gefragt, denn die Wald-Michelbacher wollen nach wie vor den direkten Aufstieg schaffen. Spitzenreiter FCA Darmstadt hat nach wie vor drei Punkte Vorsprung. 

SV Geinsheim – FC Fürth
In kleinen Schritten nähert sich Fürth seinem Ziel, den 40 Punkten. Zwei Zähler fehlen der Mannschaft von Trainer Thomas Felber noch. Minimalistisch sind die Odenwälder in die Rückrunde gestartet, selten kamen die Fürther in diesem Jahr über ein Remis hinaus. Personalsorgen und ein sich daher ständig ändernder Kader zwangen Felber häufig zum improvisieren. Auch die Spieler hadern mit der unfreiwilligen Rotation. Vor dem Spiel gegen den SV Geinsheim bleibt Felber daher zurückhaltend und wäre mit einem Punkt zufrieden. Die zuvor starken Geinsheimer sind inzwischen auf den fünften Platz gerutscht. „Sie werden versuchen, den Fall zu stoppen, und wir müssen zusehen, dass das nicht gegen uns geschieht“, sagt Felber.

Erfreulich für die Odenwälder: Florian Kneißl wird wohl am Sonntag mit von der Partie sein. Der Torjäger hat seine Grippe weitgehend auskuriert. „Mit Kneißl wären die Chancen auf einen Sieg gegen Walldorf am letzten Wochenende hoch gewesen“, ist sich Felber. So hieß es am Ende nur 1:1.

VfB Ginsheim – Tvgg Lorsch
Die 1:3-Niederlage gegen die SSG Darmstadt hatte Walter Laue relativ schnell verarbeitet. Mehr schmerzte den Lorscher Trainer ein Foulspiel kurz vor der Pause an seinem Mittelfeldspieler Thawechai Dulyapapathsorn, der sich dabei eine Innenbanddehnung im Knie und eine Reizung am Meniskus zuzog. Der laufstarke Akteur fällt wohl für den Rest der Saison aus. Und noch drei weitere Mittelfeldspieler fehlen am Sonntag, so dass der Tvgg-Übungsleiter improvisieren muss. „Es ging in dieser Saison personell schon oft eng zu. Dennoch hat die Mannschaft gute Leistungen gezeigt. Warum soll dies nicht auch in Ginsheim der Fall sein?“, fragt Laue.