Aktualisiert am 10 Oktober, 2008
Vorschau Gruppenliga DA 2008/09

(aus www.echo-online.de vom 10.10.08)

Seckmauern beim Favoriten gefordert
Fußball: Odenwälder Gruppenligist muss bei Spitzenreiter FCA Darmstadt antreten

Den Weg des TSV Seckmauern kreuzt in der Fußball-Gruppenliga am Sonntag (12./15 Uhr) kein Geringerer als Tabellenführer FCA Darmstadt. Eine hohe Hürde für die Odenwälder, die auf eine bisher eher durchwachsene Saison zurückblicken. TSV-Trainer Theo Sahm: „Uns fehlen noch vier bis fünf Zähler, die wir eigentlich erhofft hatten“. Ob drei davon ausgerechnet diesmal zu holen sind, erscheint äußerst fraglich.

Während es bei den Darmstädtern um Spielertrainer Richard Hasa rund läuft, steckt beim TSV Seckmauern trotz erkennbarer Steigerung noch einiger Sand im Getriebe. So analysiert auch Coach, „dass bei uns noch nicht alles im Lot ist, die Tendenz aber nach oben zeigt“. Beim Ligaprimus will Sahm seine Mannen „eher einen Tick defensiver aufstellen“, und da ist der bisher noch seine Form suchende Florian Kislinskiy wieder eine Option für den zu verstärkenden Abwehrverband. Auf den wird einige Arbeit zukommen, denn die Darmstädter werden versuchen, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Gerade darin sieht Sahm auch eine Chance: „Wenn wir dem Anfangsdruck standhalten und kein Tor fangen, steigen unsere Möglichkeiten, den einen oder anderen Konter zu fahren und den Gegner zu überraschen“.

Der Trainer kann am Sonntag personell wohl aus dem Vollen schöpfen, zufrieden zeigt er sich auch mit dem Engagement im Training: „Die Jungs hängen sich absolut rein.“ Seine Mannschaft fahre entspannt nach Darmstadt, „weil ja jeder mit unserer Niederlage rechnet. Doch wir werden nicht freiwillig die Punkte abgeben“. Neben Kampfgeist ist freilich eine spielerische Steigerung vonnöten: Vor allem die Ballsicherheit fehlte den Odenwäldern zuletzt, sie können sich unter Druck oft nur schwer befreien. Das war auch beim jüngsten Sieg gegen Groß-Bieberau erkennbar, doch konnte das Schlusslicht kein Kapital daraus schlagen. Für Seckmauern wäre schon ein Punktgewinn von großer Bedeutung, denn am folgenden Spieltag ist der TSV spielfrei und danach folgt das Derby in Hummetroth.

Ganz anders steht der FCA Darmstadt da, der über die zweitstärkste Offensivabteilung der Liga verfügt und schon 28 Tore erzielt hat. Auch die Abwehr steht sicher und musste erst zehn Treffer hinnehmen. Arheilgen konnte nahezu alle Leistungsträger halten und hat sich weiter verstärkt. Ziel ist es, den in der Vorsaison verpassten Titel diesmal unter Dach und Fach zu bringen.


Talente im Euphorietraum
Fußball-Gruppenliga: Kurth-Kicker aus Ginsheim im Spitzenspiel bei Lorsch gefordert

Das Spitzenspiel des 13. Spieltags der Fußball-Gruppenliga wird am Sonntag um 15 Uhr in Lorsch angepfiffen: Aber wer hätte vor der Saison gedacht, dass die Begegnung der Tvgg Lorsch mit dem VfB Ginsheim eine solche Bedeutung gewinnen könnte?

Der VfB zeigte jüngst Kämpferqualitäten und rang den SV Unter-Flockenbach mit 2:0 nieder, wodurch die Mannschaft um Trainer Holger Kurth ihren dritten Platz gehalten hat. Die punktgleichen Lorscher, als Klassenvierter erfolgreichster Aufsteiger dieser Saison, holten beim Landesliga-Absteiger DJK/SSG Darmstadt (1:0) ihren vierten Sieg in Folge.

VfB-Pressesprecher Karl-Heinz Hennig erwartet deshalb „eine richtig anspruchsvolle Aufgabe“ für die Kurth-Kicker. Dass sich die Mannschaft von der Mainspitze unter die Spitzenteams mischen würde, hatten die VfB-Verantwortlichen nie und nimmer erwartet, mussten doch zu Saisonbeginn mehrere Leistungsträger ersetzt werden. „Alle unsere neuen Mitspieler sind jung, talentiert und entwicklungsfähig“, erklärt Hennig, „und haben die Lücken schneller und besser gefüllt, als zu erwarten war.“

Was diese Mannschaft durch ihre Erfolge der vergangenen Monate im Verein ausgelöst hat, bezeichnet Hennig als „Euphorietraum.“ Einzig die Heimniederlage gegen den SV Hummetroth, dem der VfB vor drei Wochen mit 1:3 unterlag, brachte einen Rückschlag – laut Hennig allerdings nur einen kleinen.

Trotz der starken Leistungen spielen die VfB-Fußballer regelmäßig vor kleinem Publikum: In der Zuschauertabelle der Liga rangieren die Ginsheimer mit durchschnittlich 123 Besuchern auf dem viertletzten Platz. Ihr übermorgiger Gastgeber findet sich mit einem Zuschauerschnitt von 206 auf dem zweiten Rang hinter dem FC Fürth (270).


Hexenkessel auf Kunstrasen
Fußball-Gruppenliga: SV Geinsheim erwartet bei Tabellennachbar Fürth Spiel auf Augenhöhe

Ein Spiel auf Augenhöhe erwartet Axel Vonderschmitt, Trainer des SV 07 Geinsheim, wenn seine Mannschaft in der Fußball-Gruppenliga am Sonntag um 15 Uhr im Odenwald bei Tabellennachbar FC Fürth antritt. Nach dem 1:0 vom vergangenen Sonntag gegen Aufsteiger Germania Pfungstadt darf in Geinsheim immerhin von einem gelungenen Saisonauftakt gesprochen werden.

Mit 20 Zählern steht die Vonderschmitt-Elf auf Rang sieben, einen Platz hinter dem punktgleichen Gegner. Für Vonderschmitt ist dieses Zwischenergebnis keineswegs überraschend: „Die Mannschaft ist in der Lage, auf dem Platz Rückschläge wegzustecken, sich Fehler zu verzeihen, lebt einen ausgeprägten Teamgeist und kann sich durchbeißen“.

Durch eine lange Verletzungsmisere war der Coach häufig gezwungen umzubauen. Nicht selten standen sechs Neuverpflichtungen gleichzeitig auf dem Platz.

Dennoch hat sich die Elf nach Ansicht ihres Übungsleiters entwickelt, freut sich aber auch auf die Rückkehr des bisher rotgesperrten Dominik Jung, ein Führungsspieler im Mittelfeld der Nullsiebener. „Dominik ist mit 24 Jahren schon ein erfahrener Spieler. Durch seine Zweikampfstärke und Torgefährlichkeit ist er überaus wichtig für unser Team“, klärt Axel Vonderschmitt auf. Dass die Aufgabe in Fürth nicht einfach wird, weiß Vonderschmitt sehr wohl: „Mit Pablo Cabezas, Özkan Cin (kamen beide vom Ligarivalen Olympia Lampertheim, d. Red.) und Ausnahme-Torjäger Florian Kneißl, dem immer wieder Angebote aus der Oberliga vorliegen, verfügt der Gegner über drei durchschlagskräftige Angreifer“, lässt Vonderschmitt keine Zweifel an der Angriffswucht des Gegners, der mit 37 erzielten Toren Ligaspitze ist. Kneißl allein steuert zuletzt drei Tore zum 6:3-Erfolg gegen RW Walldorf bei.

Darüber hinaus müssen die Geinsheimer ihre Visitenkarte auf dem ungeliebten Kunstrasen abgeben und wahrscheinlich wieder vor rund 500 Zuschauern, die in Fürth schon einmal die Spiele ihres Vereins besuchen.

„Das kann schon ein Hexenkessel werden. Solch eine Kulisse sind wir nicht gewohnt und ist für meine junge Mannschaft eine Herausforderung, deren Durchschnittsalter bei Anfang 20 liegt. Aber, wir fahren nicht nach Fürth, um uns dort zu verstecken oder auf einen Punkt zu spekulieren. Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen und als Sieger die Heimreise antreten“, formuliert Axel Vonderschmitt die Ziele im Odenwald.


Felbers Rechnung
FC Fürth: In Geinsheim fordert der Trainer des Gruppenligisten mindestens einen Punkt

Gegen RW Walldorf erkannte Thomas Felber, Trainer des Fußball-Gruppenligist FC Fürth, eine Steigerung seiner Akteure gegenüber den vorangegangenen beiden Spielen: Sie seien bereits im Mittelfeld aggressiver zu Werke gegangen als in der Partie gegen Pfungstadt. Zudem habe seine Elf am vergangenen Sonntag zu Hause mehr Zug zum Tor bewiesen, sagt Felber, sich so Tormöglichkeiten erarbeitet – und diese auch genutzt. So wurde der kleine Abwärtstrend mit einem 1:3 gegen Lorsch und einem 1:1 gegen Pfungstadt der Fürther am Wochenende gestoppt.

Am Sonntag will der FC Fürth beim SV Geinsheim nun die kleine Negativserie endgültig vergessen machen. Drei Zähler erhofft sich Felber beim punktgleichen Tabellensechsten, wenigstens einen Punkt fordert er. „Wir wollten gegen Walldorf und Geinsheim insgesamt vier Punkte holen. Jetzt haben wir zu Hause gegen Walldorf gewonnen und schon drei Zähler gutgeschrieben“, rechnet Felber. Der Übungsleiter macht sein Vorhaben allerdings von der Tagesform beider Mannschaften abhängig, die seiner Ansicht nach „auf Augenhöhe“ stehen. Nur das bessere Torverhältnis beschert Fürth einen besseren Tabellenplatz. „Bei dieser Topmannschaft kann man auch verlieren“, folgert der Trainer.


Duell der Defensiven

FUSSBALL. Dass der SV Rot-Weiß jüngst in Fürth mit 3:6 abgewatscht wurde, hat die Verantwortlichen des Walldorfer Fußball-Gruppenligist nicht gerade verzückt. Dennoch gehen sie gelassen mit dieser Niederlage um. Denn nicht jeder Gegner hat einen Florian Kneißl im Sturm: Der überragende Torjäger dieser Liga, den die RWW-Verteidiger nie in den Griff bekamen, schoss seine Saisontreffer 15 bis 17.

Obendrein weiß Walldorfs Trainer Zbigniew Sempruch, wo diesmal die Schwäche seiner Elf lag – ob der vielen Gegentore natürlich in der Defensive. „Wie man es auch immer dreht und wendet, Walldorf ließ seinem Gegner einfach zu viel Platz und Spielraum“, erklärt RWW-Pressesprecher Erwin Mader.

Nach dieser Schlappe meint es der Spielplan gut mit dem Tabellenneunten. Am Sonntag (15 Uhr) erwarten die Rot-Weißen nämlich den Klassenletzten, SV Groß-Bieberau, an der Okrifteler Straße. Alles andere als ein Sieg der Heimelf gegen den Aufsteiger, der seit Monaten Gruppenligatauglichkeit vermissen lässt, wäre eine Riesen-Enttäuschung.

Nach verheißungsvollem Saisonbeginn, da vier Punkte in den ersten drei Partien gelangen, kassierte Groß-Bieberau nur noch Niederlagen. Und diese neun Misserfolge fielen zum Teil heftig aus, wie 42 Gegentore seit dem letzten SVG-Punktgewinn am 10. August (1:1 gegen Germania Pfungstadt) offenbaren.


Nach Darmstadt 98 nun Lampertheim
Fußball: Für SV Hummetroth dürfte Spiel der Gruppenliga auch eine Frage der Kraft werden

Zum Abschluss ihrer englischen Woche – Punktrunde und Pokal – haben die Fußballer des SV Hummetroth in der Gruppenliga am Sonntag (15 Uhr) noch einmal eine anspruchsvolle Aufgabe zu lösen, wenn Olympia Lampertheim im Höchster Ortsteil zu Gast ist. Zwar hängen die mittlerweile in der 17. Saison von Karl Heinz Göbel trainierten Gäste seit dem siebten Spieltag ununterbrochen auf dem zwölften Rang fest, doch wäre es ein Fehler, die Spielstärke der Olympia einzig an der aktuellen Platzierung festzumachen.

Mit großem Optimismus ging der FC Olympia die neue Saison an, wurde doch die abgelaufene Runde, in der das Team während der Hinserie sogar lange Zeit die Tabellenspitze hielt, mit dem fünften Rang abgeschlossen. So hatten sich die Klubverantwortlichen zum Ziel gesetzt, dieses gute Abschneiden noch zu übertreffen. Doch zum einen fehlte den Lampertheimern das nötige Quäntchen Glück. Zum anderen kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Abgänge von Özkan Cin und Pablo Cabezas zum FC Fürth nicht völlig kompensiert werden konnten, obwohl mit Fabian Fenzel vom Verbandsligisten SG Dornheim durchaus Hoffnungen für die Offensivabteilung geweckt wurden. Weiter kamen aus dem Rhein-Neckar-Dreieck vielversprechende Spieler wie etwa Alexander Häuser und Daniel Willhardt vom Lokalrivalen TV Lampertheim. Bei Häuser brach allerdings eine alte Schulterverletzung wieder auf, so dass vor der Winterpause nicht mit einem Einsatz zu rechnen sein dürfte.

Zumindest, was das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams angeht, hat Hummetroth gute Erinnerungen, denn das Heimspiel wurde mit 4:1 gewonnen. Und auch die Begegnung in Langstadt am Vorsonntag, in der die taktische Ausrichtung von Trainer Amir Imsirovic voll und ganz aufging, stimmt zuversichtlich. So resultierten alle sechs Treffer letztlich aus gewonnenen Laufduellen, besonders sehenswert das 4:2, bei dem Dennis Klein eine Flanke von Sven Koch mit vollem Risiko volley in die Maschen drosch.

Nach dem unglücklich verlorenen Regionapokalfinale vom Mittwoch müssen sich die SV-Kicker übermorgen wieder auf den Liga-Alltag einstellen. Dabei bleibt vor allem abzuwarten, wie sich die kraftraubende Partie gegen Darmstadt 98 vor allem wegen der in Unterzahl zu spielenden Verlängerung auswirkt.

  Kein Happy-End für starken Außenseiter
Fußball: Hummetroth unterliegt Regionalligist Darmstadt 98 im Pokalfinale nur mit viel Pech – Umstrittener Platzverweis

Sie waren so dicht dran. Ganze drei Minuten fehlten ihnen zur faustdicken Überraschung: Die Fußballer des SV Hummetroth lagen im Finale des Regionalpokals am Mittwoch gegen den SV Darmstadt 98 bis zur 87. Minute mit 2:1 in Führung, ehe der um drei Klassen höher angesiedelte Gast doch noch zum Ausgleich kam und vor über 600 Zuschauern die Partie in der Verlängerung drehte. Der Regionalligist dürfte kaum damit gerechnet haben, dass er für seinen 5:2 (1:1, 1:2)-Erfolg gegen den bravourös kämpfenden krassen Außenseiter alle Register würde ziehen müssen und darüber hinaus sogar das berühmte Quäntchen Glück benötigte – zumal der Gegner auch noch 40 Minuten in Unterzahl auf dem Platz stand.

Die ersten 20 Minuten dieser Begegnung verliefen zwar ohne große Höhepunkte, doch zeigte sich schon während der Anfangsphase, dass Hummetroths Coach Amir Imsirovic seine Mannschaft bestens auf diesen Gegner eingestellt hatte. Vor allem setzten seine Spieler die Vorgabe, mit fußballerischen Mitteln dagegenzuhalten, hervorragend um. Und so dauerte es bis zur 34. Minute, ehe die Gäste zur ersten guten Möglichkeit kamen, bei der Ali Sadik den Darmstädter Kapitän Nicola Jovanovic im Strafraum zu Fall brachte.

Der starke SVH-Torhüter Timo Heuss reagierte sichtlich verärgert über diese Aktion seines Teamkameraden, denn es schien, als hätte Heuss die Situation durch sein Herauslaufen bereinigen können. So aber gab es Elfmeter und obendrein die gelbe Karte für Sadik, die sich später noch auswirken sollte. Jovanovic trat selbst an und traf zum 0:1. Wer geglaubt hatte, die Partie würde nun den erwarteten Verlauf nehmen, der sah sich nur eine Minute später getäuscht: Der an diesem Tag überragende Daniel Leifermann überraschte mit seinem Freistoß aus gut 40 Meter Entfernung den 98-Keeper Dennis Fromm, und es hieß 1:1.

Darmstadt antwortete mit verstärkten Angriffsbemühungen, und nach einem Einwurf von Daniel Rasch kam Jovanovic – bester Akteur bei den Gästen – unmittelbar vor dem Tor mit der Fußspitze an den Ball, doch Heuss wehrte mit tollem Reflex ab (39.). Kurz darauf noch die Chance für Alvano Kröh, doch sein Volleyschuss flog in die zweite Etage (40.).

Die zweite Halbzeit hätte fast mit einem Paukenschlag des Gruppenligisten begonnen, als Dennis Klein dem unachtsamen Kristian Szollar im Mittelfeld den Ball abjagte. Er lief in den Strafraum lief und beschwor mit einem Querpass höchste Gefahr für die Liliendeckung herauf, als der grätschende Verteidiger Christian Remmers den Ball in Richtung eigenes Tor spitzelte und Fromm das Leder gerade noch vor der Linie zu fassen bekam (50.). Der Regionalligist verzeichnete nun ein optisches Übergewicht, er schaffte es aber weiter nicht, den unermüdlich kämpfenden Platzherren sein Spiel aufzuzwingen. In der 67. Minute stand Timo Heuss erneut im Blickpunkt, als er den Kopfball von Fabio Eidelwein mit Glanzparade aus dem oberen Torwinkel fischte. Dem folgte der zweite Streich von Daniel Leifermann: Bei der einstudierten Freistoßvariante köpfte er Ali Sadiks Vorlage zum umjubelten Führungstreffer des SV Hummetroth in die Maschen (70.).

Der haushohe Favorit stand plötzlich mit dem Rücken zur Wand, und er fand auch in diesem Abschnitt kein Mittel, um den Willen des begeisternd kämpfenden Teams von Amir Imsirovic zu brechen. Und auch die heftig diskutierte, sicherlich überharte Entscheidung von Schiedsrichter Boris Reiser (TG Ober-Roden), Ali Sadik in der 80. Minute nach einem Foul im Mittelfeld mit Gelb-Rot vom Platz schicken, konnte die Moral der Platzherren nicht brechen.

Darmstadt witterte noch einmal seine Chance, und ab diesem Zeitpunkt geriet die Partie zur Abwehrschlacht für den Gastgeber. Doch erst der eingewechselte Christopher Nguyen war es, der Darmstadt vor der Blamage rettete und mit seinem Tor die Verlängerung erzwang (87.). Und auch in Unterzahl wäre Hummetroth fast noch einmal in Führung gegangen, als Dennis Klein allein auf das Tor zulief, sein Schuss aber von Fromm abgewehrt wurde. Selbst Gruppenliga-Klassenleiter Rolf Herbold (Reichenbach) fieberte in diesen Minuten ein wenig mit dem Außenseiter mit, der sich Sekunden vor dem letzten Seitenwechsel (105.) im Anschluss an einen Eckball den bitteren Gegentreffer zum 2:3 in Form eines Eigentores einfing (Dennis Klein war der Ball gegen den Unterarm gesprungen). Kurz zuvor hatte Kröh für die Lilien mit einem schönen Schlenzer nur die Latte getroffen. Binnen 60 Sekunden machten die Darmstädter nun durch Treffer von Jovanovic (110.) und Kröh (111.) alles klar zum Gewinn des mit 1500 Euro Preisgeld verbundenen Pokals – doch auch die unterlegenen Hummetröther wurden anschließend von ihren Anhängern zu Recht wie Sieger gefeiert

SV Hummetroth: Heuss – Leifermann, Sadik, Marc Klein (70. Serdar), Senol Beser, Schwinn, Koch, Vendola, Yakut (103. Beisel), Dennis Klein, Rupcic (98. Talha).

SV Darmstadt 98: Fromm – Neumann (46. Heß), Rasch (60. Betz), Bodnar (Nguyen), Jovanovic, Szikal, Szollar, Remmers, Kröh, Eidelwein, Kienast.

 

Übermut? Top warnt

FUSSBALL. Fünf Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz, drei bis zum Relegationsrang: Die Tabelle zeigt, wie stark der Druck des SV Dersim ist. Dass es beim Rüsselsheimer Fußball-Gruppenligisten nicht stimmt, lässt sich auf dem Platz aber noch besser sehen. Die Defensive des Vorletzten ist mit 41 Gegentoren kein Stabilisator, die Offensive (nur 13 Treffer in elf Spielen) alles andere als gefährlich.

Weshalb dem zunächst durch Urlauber, jetzt durch verletzte und gesperrte Stammspieler geschwächten SV Dersim nur ein einziger Saisonsieg gelungen ist. Und der liegt schon lange zurück, am 21. August gab´s ein 3:1 gegen den SV Unter-Flockenbach.

Hoffnung für die nächsten Aufgaben zieht Spielertrainer Hüseyin Top daraus, dass die Rüsselsheimer jüngst mit der starken Eintracht Wald-Michelbach mitgehalten haben. „Gegen jede andere Mannschaft hätten wir gewonnen“, sagt Top angesichts der 1:4-Niederlage: „Darauf lässt sich aufbauen.“ Kurioserweise sieht sich der Coach gar gefordert, Übermut vorzubeugen. Die vielen jungen Spieler könnten glauben, den nächsten Gegner im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr), TSV Langstadt, locker zu bezwingen – schließlich habe man ja die ambitionierte, mit ehemaligen Oberliga-Fußballern gespickte Eintracht ziemlich gefordert. „Diese gute Leistung zählt nicht mehr“, sagt Top mahnend. Und überhaupt: „Wir haben 1:4 verloren“.


„Es muss alles passen“
Eintracht Wald-Michelbach: In Unter-Flockenbach soll sich entscheiden, ob der Trainer des Gruppenligisten weitermacht

Nach dem überraschenden Weggang des seitherigen Trainers Markus Bähr steht beim Fußball-Gruppenligisten Eintracht Wald-Michelbach seit vier Wochen Nenad Camber als Übungsleiter in der Verantwortung. Die ETW ist derzeit Tabellenzweiter und spielt am Sonntag (17 Uhr) im Derby beim SV Unter-Flockenbach. Das ECHO sprach mit Camber.

ECHO: Herr Camber, Sie sind jetzt vier Wochen Trainer der ersten Mannschaft von Eintracht Wald-Michelbach. Sind Sie bislang zufrieden?

Camber: Sehr zufrieden. Das alles kam sehr überraschend, aber ich kenne die Mannschaft, und die Mannschaft kennt mich. Wir harmonieren sehr gut.

ECHO: Gab es Veränderungen?

Camber: Ein wenig, aber viel verändert habe ich nicht. Ich fordere Disziplin. Die Mannschaft muss unser Ziel Aufstieg ernst nehmen – da bin ich streng. Und wir müssen flexibel sein wegen unserer Verletzten und der Roten Karte gegen Baucsek vom Samstag. Da müssen wir schieben. Aber viel habe ich nicht verändert. Markus Bähr hat gute Arbeit geleistet.

ECHO: Frank Mucha ist wieder Kapitän. Unter Markus Bähr war es Florian Heid. Weshalb diese Änderung?

Camber: Florian Heid hat großes Potenzial, aber ich brauche eine Person, die die Mannschaft führen kann. Das heißt nicht, dass Heid das nicht kann, aber in meinen Augen ist er noch nicht so weit. Im Moment brauche ich jemanden wie Mucha, der Power hat. Ohne Willen können wir nichts erreichen. Mucha hat Erfahrung und zeigt Willen, er ist kämpferisch stark und zuverlässig. Er ist für mich der perfekte Spielführer, und ich schätze ihn.

ECHO: Bislang läuft es für Sie sehr gut. Unter Ihrer Regie gab es nur eine Niederlage.

Camber: Die war unglücklich und bei einer Mannschaft wie dem FCA Darmstadt nicht so schlimm. Das war mein erstes offizielles Spiel als Trainer, und ich sehe das nicht so negativ. Wir haben noch viele Spiele vor uns und werden mit Sicherheit das eine oder andere noch verlieren. Wichtig ist, dass wir weiter an unserem Ziel arbeiten.

ECHO: Die Frage, ob Sie als Trainer weitermachen, war vor vier Wochen noch offen. Wie sieht es jetzt aus?

Camber: Das ist immer noch offen. Denn erst wenn ich hundert Prozent sicher bin, dass alles zusammenpasst, mache ich als Trainer weiter. In Unter-Flockenbach wird es sich entscheiden. Wenn ich eine Arbeit übernehme, muss alles passen. Im Moment passt es. Es läuft wunderbar, wir haben Erfolg. Aber wenn wir keinen Erfolg haben, steht uns auch die Öffentlichkeit anders gegenüber. Aber der Verein steht hinter mir, und ich sehe alles sehr positiv.


Das Derby entscheidet
Unter-Flockenbach – Wald-Michelbach: Die Gäste zielen auf drei Punkte, SV-Trainer Schneider wäre schon mit einem Zähler zufrieden

Nenad Camber, Trainer des Fußball-Gruppenligisten Eintracht Wald-Michelbach, macht es vom Erfolg abhängig, ob er das Amt des Übungsleiters der ambitionierten Elf aus dem Überwald fortführt. Bereits am Sonntag könnte sich beim SV Unter-Flockenbach herausstellen, ob die Stelle bei der ETW neu besetzt werden muss. Nach dem Weggang von Markus Bähr zum SV Durlach vor fünf Wochen kam es zu einem nahtlosen Übergang bei den Übungsleitern bei der ETW, als Co-Trainer Camber nachrückte.

Ob er dieser Herausforderung gewachsen ist, weiß Camber noch nicht endgültig einzuschätzen. Denn auch Niederlagen müssen verkraftet, Durststrecken durchlaufen werden. Und mit dieser Situation musste sich der neue Trainer bislang kaum auseinander setzen. Nur bei Spitzenreiter FCA Darmstadt verlor die Eintracht unter der Regie von Camber, dessen Einstand damit misslang. Für Camber zählt der Erfolg – und bis jetzt enttäuschte die ETW nicht. Das soll auch im Derby in Unter-Flockenbach so bleiben. Drei Punkte sind das Ziel der Gäste.

Dieser Vorgabe des Gegners bewusst ist sich SVU-Trainer Mirko Schneider, der vor allem das Flügelspiel der ETW am Sonntag unterbinden will. Mit einem Unentschieden wäre Schneider nach eigenem Bekunden durchaus zufrieden. Denn bislang lief es noch nicht rund für die Unter-Flockenbacher. Der SVU (Tabellenvierzehnter) kam schleppend aus den Startlöchern. Niederlagen setzte es öfter, als es Schneider lieb war. Mit der Leistung seiner Auswahl ist der SVU-Trainer zwar dennoch durchaus zufrieden, mit der Chancenverwertung seiner Elf kann er es nicht sein.

Acht neue Spieler musste Schneider seit Saisonbeginn in die Mannschaft integrieren. Dies gelang bisher nur bedingt. „Die Spieler müssen sich noch finden“, sagt Schneider. Im Derby am Sonntag wäre sicher der richtige Zeitpunkt dafür.