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Vorschau
Gruppenliga DA 2008/09 (aus www.echo-online.de
vom 10.10.08) Während es bei den Darmstädtern um Spielertrainer Richard Hasa rund läuft, steckt beim TSV Seckmauern trotz erkennbarer Steigerung noch einiger Sand im Getriebe. So analysiert auch Coach, „dass bei uns noch nicht alles im Lot ist, die Tendenz aber nach oben zeigt“. Beim Ligaprimus will Sahm seine Mannen „eher einen Tick defensiver aufstellen“, und da ist der bisher noch seine Form suchende Florian Kislinskiy wieder eine Option für den zu verstärkenden Abwehrverband. Auf den wird einige Arbeit zukommen, denn die Darmstädter werden versuchen, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Gerade darin sieht Sahm auch eine Chance: „Wenn wir dem Anfangsdruck standhalten und kein Tor fangen, steigen unsere Möglichkeiten, den einen oder anderen Konter zu fahren und den Gegner zu überraschen“. Der Trainer kann am Sonntag personell wohl aus dem Vollen schöpfen, zufrieden zeigt er sich auch mit dem Engagement im Training: „Die Jungs hängen sich absolut rein.“ Seine Mannschaft fahre entspannt nach Darmstadt, „weil ja jeder mit unserer Niederlage rechnet. Doch wir werden nicht freiwillig die Punkte abgeben“. Neben Kampfgeist ist freilich eine spielerische Steigerung vonnöten: Vor allem die Ballsicherheit fehlte den Odenwäldern zuletzt, sie können sich unter Druck oft nur schwer befreien. Das war auch beim jüngsten Sieg gegen Groß-Bieberau erkennbar, doch konnte das Schlusslicht kein Kapital daraus schlagen. Für Seckmauern wäre schon ein Punktgewinn von großer Bedeutung, denn am folgenden Spieltag ist der TSV spielfrei und danach folgt das Derby in Hummetroth. Ganz anders steht der FCA Darmstadt da, der über die zweitstärkste Offensivabteilung der Liga verfügt und schon 28 Tore erzielt hat. Auch die Abwehr steht sicher und musste erst zehn Treffer hinnehmen. Arheilgen konnte nahezu alle Leistungsträger halten und hat sich weiter verstärkt. Ziel ist es, den in der Vorsaison verpassten Titel diesmal unter Dach und Fach zu bringen. Talente im Euphorietraum Der VfB zeigte jüngst Kämpferqualitäten und rang den SV Unter-Flockenbach mit 2:0 nieder, wodurch die Mannschaft um Trainer Holger Kurth ihren dritten Platz gehalten hat. Die punktgleichen Lorscher, als Klassenvierter erfolgreichster Aufsteiger dieser Saison, holten beim Landesliga-Absteiger DJK/SSG Darmstadt (1:0) ihren vierten Sieg in Folge. VfB-Pressesprecher Karl-Heinz Hennig erwartet deshalb „eine richtig anspruchsvolle Aufgabe“ für die Kurth-Kicker. Dass sich die Mannschaft von der Mainspitze unter die Spitzenteams mischen würde, hatten die VfB-Verantwortlichen nie und nimmer erwartet, mussten doch zu Saisonbeginn mehrere Leistungsträger ersetzt werden. „Alle unsere neuen Mitspieler sind jung, talentiert und entwicklungsfähig“, erklärt Hennig, „und haben die Lücken schneller und besser gefüllt, als zu erwarten war.“ Was diese Mannschaft durch ihre Erfolge der vergangenen Monate im Verein ausgelöst hat, bezeichnet Hennig als „Euphorietraum.“ Einzig die Heimniederlage gegen den SV Hummetroth, dem der VfB vor drei Wochen mit 1:3 unterlag, brachte einen Rückschlag – laut Hennig allerdings nur einen kleinen. Trotz der starken Leistungen spielen die VfB-Fußballer regelmäßig vor kleinem Publikum: In der Zuschauertabelle der Liga rangieren die Ginsheimer mit durchschnittlich 123 Besuchern auf dem viertletzten Platz. Ihr übermorgiger Gastgeber findet sich mit einem Zuschauerschnitt von 206 auf dem zweiten Rang hinter dem FC Fürth (270). Hexenkessel auf Kunstrasen Mit 20 Zählern steht die Vonderschmitt-Elf auf Rang sieben, einen Platz hinter dem punktgleichen Gegner. Für Vonderschmitt ist dieses Zwischenergebnis keineswegs überraschend: „Die Mannschaft ist in der Lage, auf dem Platz Rückschläge wegzustecken, sich Fehler zu verzeihen, lebt einen ausgeprägten Teamgeist und kann sich durchbeißen“. Durch eine lange Verletzungsmisere war der Coach häufig gezwungen umzubauen. Nicht selten standen sechs Neuverpflichtungen gleichzeitig auf dem Platz. Dennoch hat sich die Elf nach Ansicht ihres Übungsleiters entwickelt, freut sich aber auch auf die Rückkehr des bisher rotgesperrten Dominik Jung, ein Führungsspieler im Mittelfeld der Nullsiebener. „Dominik ist mit 24 Jahren schon ein erfahrener Spieler. Durch seine Zweikampfstärke und Torgefährlichkeit ist er überaus wichtig für unser Team“, klärt Axel Vonderschmitt auf. Dass die Aufgabe in Fürth nicht einfach wird, weiß Vonderschmitt sehr wohl: „Mit Pablo Cabezas, Özkan Cin (kamen beide vom Ligarivalen Olympia Lampertheim, d. Red.) und Ausnahme-Torjäger Florian Kneißl, dem immer wieder Angebote aus der Oberliga vorliegen, verfügt der Gegner über drei durchschlagskräftige Angreifer“, lässt Vonderschmitt keine Zweifel an der Angriffswucht des Gegners, der mit 37 erzielten Toren Ligaspitze ist. Kneißl allein steuert zuletzt drei Tore zum 6:3-Erfolg gegen RW Walldorf bei. Darüber hinaus müssen die Geinsheimer ihre Visitenkarte auf dem ungeliebten Kunstrasen abgeben und wahrscheinlich wieder vor rund 500 Zuschauern, die in Fürth schon einmal die Spiele ihres Vereins besuchen. „Das kann schon ein Hexenkessel werden. Solch eine Kulisse sind wir nicht gewohnt und ist für meine junge Mannschaft eine Herausforderung, deren Durchschnittsalter bei Anfang 20 liegt. Aber, wir fahren nicht nach Fürth, um uns dort zu verstecken oder auf einen Punkt zu spekulieren. Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen und als Sieger die Heimreise antreten“, formuliert Axel Vonderschmitt die Ziele im Odenwald. Felbers Rechnung Am Sonntag will der FC Fürth beim SV Geinsheim nun die kleine Negativserie endgültig vergessen machen. Drei Zähler erhofft sich Felber beim punktgleichen Tabellensechsten, wenigstens einen Punkt fordert er. „Wir wollten gegen Walldorf und Geinsheim insgesamt vier Punkte holen. Jetzt haben wir zu Hause gegen Walldorf gewonnen und schon drei Zähler gutgeschrieben“, rechnet Felber. Der Übungsleiter macht sein Vorhaben allerdings von der Tagesform beider Mannschaften abhängig, die seiner Ansicht nach „auf Augenhöhe“ stehen. Nur das bessere Torverhältnis beschert Fürth einen besseren Tabellenplatz. „Bei dieser Topmannschaft kann man auch verlieren“, folgert der Trainer. Duell der Defensiven Obendrein weiß Walldorfs Trainer Zbigniew Sempruch, wo diesmal die Schwäche seiner Elf lag – ob der vielen Gegentore natürlich in der Defensive. „Wie man es auch immer dreht und wendet, Walldorf ließ seinem Gegner einfach zu viel Platz und Spielraum“, erklärt RWW-Pressesprecher Erwin Mader. Nach dieser Schlappe meint es der Spielplan gut mit dem Tabellenneunten. Am Sonntag (15 Uhr) erwarten die Rot-Weißen nämlich den Klassenletzten, SV Groß-Bieberau, an der Okrifteler Straße. Alles andere als ein Sieg der Heimelf gegen den Aufsteiger, der seit Monaten Gruppenligatauglichkeit vermissen lässt, wäre eine Riesen-Enttäuschung. Nach verheißungsvollem Saisonbeginn, da vier Punkte in den ersten drei Partien gelangen, kassierte Groß-Bieberau nur noch Niederlagen. Und diese neun Misserfolge fielen zum Teil heftig aus, wie 42 Gegentore seit dem letzten SVG-Punktgewinn am 10. August (1:1 gegen Germania Pfungstadt) offenbaren. Nach Darmstadt 98 nun Lampertheim Mit großem Optimismus ging der FC Olympia die neue Saison an, wurde doch die abgelaufene Runde, in der das Team während der Hinserie sogar lange Zeit die Tabellenspitze hielt, mit dem fünften Rang abgeschlossen. So hatten sich die Klubverantwortlichen zum Ziel gesetzt, dieses gute Abschneiden noch zu übertreffen. Doch zum einen fehlte den Lampertheimern das nötige Quäntchen Glück. Zum anderen kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Abgänge von Özkan Cin und Pablo Cabezas zum FC Fürth nicht völlig kompensiert werden konnten, obwohl mit Fabian Fenzel vom Verbandsligisten SG Dornheim durchaus Hoffnungen für die Offensivabteilung geweckt wurden. Weiter kamen aus dem Rhein-Neckar-Dreieck vielversprechende Spieler wie etwa Alexander Häuser und Daniel Willhardt vom Lokalrivalen TV Lampertheim. Bei Häuser brach allerdings eine alte Schulterverletzung wieder auf, so dass vor der Winterpause nicht mit einem Einsatz zu rechnen sein dürfte. Zumindest, was das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams angeht, hat Hummetroth gute Erinnerungen, denn das Heimspiel wurde mit 4:1 gewonnen. Und auch die Begegnung in Langstadt am Vorsonntag, in der die taktische Ausrichtung von Trainer Amir Imsirovic voll und ganz aufging, stimmt zuversichtlich. So resultierten alle sechs Treffer letztlich aus gewonnenen Laufduellen, besonders sehenswert das 4:2, bei dem Dennis Klein eine Flanke von Sven Koch mit vollem Risiko volley in die Maschen drosch. Nach dem unglücklich verlorenen Regionapokalfinale vom Mittwoch müssen sich die SV-Kicker übermorgen wieder auf den Liga-Alltag einstellen. Dabei bleibt vor allem abzuwarten, wie sich die kraftraubende Partie gegen Darmstadt 98 vor allem wegen der in Unterzahl zu spielenden Verlängerung auswirkt.
Übermut? Top warnt Weshalb dem zunächst durch Urlauber, jetzt durch verletzte und gesperrte Stammspieler geschwächten SV Dersim nur ein einziger Saisonsieg gelungen ist. Und der liegt schon lange zurück, am 21. August gab´s ein 3:1 gegen den SV Unter-Flockenbach. Hoffnung für die nächsten Aufgaben zieht Spielertrainer Hüseyin Top daraus, dass die Rüsselsheimer jüngst mit der starken Eintracht Wald-Michelbach mitgehalten haben. „Gegen jede andere Mannschaft hätten wir gewonnen“, sagt Top angesichts der 1:4-Niederlage: „Darauf lässt sich aufbauen.“ Kurioserweise sieht sich der Coach gar gefordert, Übermut vorzubeugen. Die vielen jungen Spieler könnten glauben, den nächsten Gegner im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr), TSV Langstadt, locker zu bezwingen – schließlich habe man ja die ambitionierte, mit ehemaligen Oberliga-Fußballern gespickte Eintracht ziemlich gefordert. „Diese gute Leistung zählt nicht mehr“, sagt Top mahnend. Und überhaupt: „Wir haben 1:4 verloren“. „Es muss alles passen“ ECHO: Herr Camber, Sie sind jetzt vier Wochen Trainer der ersten Mannschaft von Eintracht Wald-Michelbach. Sind Sie bislang zufrieden? Camber: Sehr zufrieden. Das alles kam sehr überraschend, aber ich kenne die Mannschaft, und die Mannschaft kennt mich. Wir harmonieren sehr gut. ECHO: Gab es Veränderungen? Camber: Ein wenig, aber viel verändert habe ich nicht. Ich fordere Disziplin. Die Mannschaft muss unser Ziel Aufstieg ernst nehmen – da bin ich streng. Und wir müssen flexibel sein wegen unserer Verletzten und der Roten Karte gegen Baucsek vom Samstag. Da müssen wir schieben. Aber viel habe ich nicht verändert. Markus Bähr hat gute Arbeit geleistet. ECHO: Frank Mucha ist wieder Kapitän. Unter Markus Bähr war es Florian Heid. Weshalb diese Änderung? Camber: Florian Heid hat großes Potenzial, aber ich brauche eine Person, die die Mannschaft führen kann. Das heißt nicht, dass Heid das nicht kann, aber in meinen Augen ist er noch nicht so weit. Im Moment brauche ich jemanden wie Mucha, der Power hat. Ohne Willen können wir nichts erreichen. Mucha hat Erfahrung und zeigt Willen, er ist kämpferisch stark und zuverlässig. Er ist für mich der perfekte Spielführer, und ich schätze ihn. ECHO: Bislang läuft es für Sie sehr gut. Unter Ihrer Regie gab es nur eine Niederlage. Camber: Die war unglücklich und bei einer Mannschaft wie dem FCA Darmstadt nicht so schlimm. Das war mein erstes offizielles Spiel als Trainer, und ich sehe das nicht so negativ. Wir haben noch viele Spiele vor uns und werden mit Sicherheit das eine oder andere noch verlieren. Wichtig ist, dass wir weiter an unserem Ziel arbeiten. ECHO: Die Frage, ob Sie als Trainer weitermachen, war vor vier Wochen noch offen. Wie sieht es jetzt aus? Camber: Das ist immer noch offen. Denn erst wenn ich hundert Prozent sicher bin, dass alles zusammenpasst, mache ich als Trainer weiter. In Unter-Flockenbach wird es sich entscheiden. Wenn ich eine Arbeit übernehme, muss alles passen. Im Moment passt es. Es läuft wunderbar, wir haben Erfolg. Aber wenn wir keinen Erfolg haben, steht uns auch die Öffentlichkeit anders gegenüber. Aber der Verein steht hinter mir, und ich sehe alles sehr positiv. Das Derby entscheidet Ob er dieser Herausforderung gewachsen ist, weiß Camber noch nicht endgültig einzuschätzen. Denn auch Niederlagen müssen verkraftet, Durststrecken durchlaufen werden. Und mit dieser Situation musste sich der neue Trainer bislang kaum auseinander setzen. Nur bei Spitzenreiter FCA Darmstadt verlor die Eintracht unter der Regie von Camber, dessen Einstand damit misslang. Für Camber zählt der Erfolg – und bis jetzt enttäuschte die ETW nicht. Das soll auch im Derby in Unter-Flockenbach so bleiben. Drei Punkte sind das Ziel der Gäste. Dieser Vorgabe des Gegners bewusst ist sich SVU-Trainer Mirko Schneider, der vor allem das Flügelspiel der ETW am Sonntag unterbinden will. Mit einem Unentschieden wäre Schneider nach eigenem Bekunden durchaus zufrieden. Denn bislang lief es noch nicht rund für die Unter-Flockenbacher. Der SVU (Tabellenvierzehnter) kam schleppend aus den Startlöchern. Niederlagen setzte es öfter, als es Schneider lieb war. Mit der Leistung seiner Auswahl ist der SVU-Trainer zwar dennoch durchaus zufrieden, mit der Chancenverwertung seiner Elf kann er es nicht sein. Acht neue Spieler musste Schneider seit Saisonbeginn in die Mannschaft integrieren. Dies gelang bisher nur bedingt. „Die Spieler müssen sich noch finden“, sagt Schneider. Im Derby am Sonntag wäre sicher der richtige Zeitpunkt dafür.
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