20.Juni
"Wetten daß" - Feeling in Seckmauern
Zur Einweihungsfeier des Bühnenanbaus der Steinbachtalhalle präsentierten die Ortsvereine eine grandiose "Mir wedde dass ... "- Show

Man sollte mit Superlativen vorsichtig sein, aber was am Samstag in der vollbesetzten Steinbachtalhalle dargeboten wurde sprengte das bisher Dagewesene in Seckmauern. Unter Zuhilfenahme der neu installierten Hallentechnik präsentierte man praktisch eine fast exakte Kopie der berühmten Erfolgssendung des ZDF. Die Wettdarbietungen und Showeinlagen, inszeniert von den Ortsvereinen, riefen beim Publikum oft ungläubiges Staunen aus. Alle fünf Wetten waren sehr originell
und verlangten von den Spielern alles ab. Wie beim Original war natürlich auch eine Außenwette dabei, die per Satellit ins Halleninnere übertragen wurde. Anerkennung, Beifallsstürme und einige La-Ola-Wellen waren der Dank des Publikums für die gezeigten Leistungen. Als besonderer Gag erwies sich auch die Kurzeinblendung des EM-Spiels Holland - Tschechien auf der großen Leinwand ab der 88. Spielminute. Als Moderator fungierte Rüdiger Stapp (Thomas Gottschalk wäre stolz auf ihn gewesen), Michael Orth und Harald Eckert bedienten die Technik. Nach gut 3 Stunden Spaß und Unterhaltung auf hohem Niveau ging eine denkwürdige Veranstaltung zu Ende.
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(OE vom 23.Juni 2004)
Seckmaurer Lied in vieler Munde
Halleneinweihung: Wetten-dass-Show des Vereinsrings beschert einen rundum lustigen Abend

SECKMAUERN. Eine furiose Feuertaufe erlebte die neue Bühne der Steinbachtalhalle in Seckmauern bei ihrer Einweihung am Samstag. Dafür sorgte der Vereinsring Steinbachtal mit der Show „Mir wedde, dass...... live aus der Steinbachtalhalle“, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Zur Moderation von Rüdiger Stapp, der frei nach Thomas Gottschalk vorging, präsentierten die Ortsvereine eine Reihe amüsanter Wetten.
Dabei hatte zunächst das Seckmaurer Original „Eisi“ alias Hans Eisenhauer das Nachsehen. Dieser hatte nämlich den Mitgliedern des Vereins Dorfgemeinschaft Seckmauern nicht zugetraut, innerhalb von zwei Minuten zwei Liter Wein aus einem Behälter gleichmäßig in zehn Gläser umfüllen zu können, ohne dass der Behälter dabei angefasst wird. Dass dies der Dorfgemeinschaft unter Verwendung einer bei Marionettentheatern ähnlichen Schnürentechnik doch gelang, kostete Eisenhauer zwei Überraschungseier für jedes Kind seiner Klasse. Einen Arbeitseinsatz beim Wochenturnier des TSV hat sich dessen Ex-Trainer Dieter Kuhn mit der Einschätzung eingehandelt, vier Spieler aus TSV-Teams könnten zwei Minuten lang einen Ball untereinander jonglieren, ohne dass dieser den Boden berührt.

Die Übung ging auch im zweiten Durchgang daneben. Das gleiche Schicksal ereilte den Breitenbrunner Wehrführer und stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Jürgen Beck, der darauf gewettet hatte, dass zwei Kameraden aus Seckmauern durch zwei C-Schläuche über eine Distanz von 30 Meter mit eigener Atemluft einen Luftballon aufblasen und zum Platzen bringen können.

Dieses vom Außenbereich auf die Hallenleinwand übertragene Spektakel erwies sich insofern als spannend, als der außergewöhnlich dehnungsfähige Luftballon zwar immer größer wurde, letztlich aber nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit platzte. Gut für die Gaudi, aber schlecht für Beck, der damit beim nächsten Fest der Seckmauerer am Grillrost schwitzen darf. Ähnlich könnte es der Haingründer Ortsvorsteherin Hilde Seibert ergehen, die nach verlorener Wette beim dortigen FARV einen Arbeitseinsatz leisten muss. Sie hatte fest daran geglaubt, dass zwei Radballer des Vereins beim Torwandschießen mehr Treffer erzielen als die besten Fußballer aus Seckmauern und Haingrund. Die Partie endete zu Gunsten der Fußballer. Die Sensation des Abends bot CCS-Sitzungspräsident Jürgen Schäfer. Dessen Vereinskollegen hatten mit Jürgen Leist gewettet, dass ihr Oberfastnachter aus 100 Büttenreden vergangener Prunksitzungen mindestens acht von zehn an zufällig ermittelten Zitaten unter Nennung von Akteur, Rolle und sogar des Auftrittsjahres erkennt. Offenbar hat Leist die Schäfersche Festplatte unterschätzt, er muss nun dem CCS mit einem Arbeitseinsatz oder als Büttenredner dienlich sein.

In die Hose ging überdies die Saalwette von Bürgermeister Werner Old: Er setzte darauf, dass es die Veranstalter bis zum Ende der Show nicht schaffen, zehn Vereinsvorsitzende aufzubieten, um zum Abschluss das Seckmaurer Lied zu singen. Dass sich gar 15 Vorsitzende auf der Bühne einfanden, sprach auch für die gute Zusammenarbeit der Steinbachtaler. Aufgelockert wurde das Spektakel durch „Eisi“ und die Grundschulklasse 3a, die ihrer Freude über die Hallensanierung in Gedichtform Ausdruck verliehen. Ebenso aktiv waren die Senioren-Tanzgruppe, CCS-Tanzformationen sowie Erwin Münch, Kickboxer beim TSV und DM-Dritter 2003, der sich mit Liv Orth, Deutsche Meisterin im Halbschwergesicht, einen Schaukampf lieferte.

kp
23.6.2004

(DE vom 23.Juni 2004)

In Handschrift der Bürger
Dorfentwicklung: Seckmaurer Steinbachtalhalle kommt zu neuem Glanz

SECKMAUERN. „Mit dem Abschluss dieses Bauvorhabens ist das erste große kommunale Projekte der Dorfentwicklung verwirklicht.“ Mit diesen Worten brachte Bürgermeister Werner Old am Samstag bei dessen Einweihung die Bedeutung des Bühnenanbaus an der Steinbachtalhalle auf den Punkt. Eingebettet war sie in eine vom Vereinsring Steinbachtal organisierte Unterhaltungsveranstaltung, mit der sich die Anziehungskraft auf die Ortsbürger offenbar noch weiter erhöhte.
Wie Old aufzeigte, ist in elf Monaten seit dem ersten Spatenstich eine Einrichtung entstanden, die mit einer 120-Quadratmeter-Bühne, einem 56 Quadratmeter umfassenden Jugendraum und weiteren 20 Quadratmetern für die Technik allen Ortsbürgern zugute kommt und beste Voraussetzungen für eine weitere Stärkung des Vereinslebens bietet. Zudem trägt das neu Geschaffene die Handschrift von Vereinen, Ortsbeirat und Arbeitskreis Dorfentwicklung, die sich in das Projekt eingebracht und das Vorhaben maßgeblich beeinflusst haben. Diese Gremien hätten nicht nur gefordert, sondern auch aktiv mitgearbeitet und so erheblich zur Kostendämpfung beigetragen. Dies gelte besonders für Beschallung und Beleuchtung, für die Michael Orth großes Engagement gezeigt habe.

Nachdem die Steinbachtalhalle, die auch von der benachbarten Grundschule als Turnhalle genutzt wird, mit 22 Betriebsjahren in die Jahre gekommen war, waren im Hallenbereich erhebliche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten erforderlich, die mit rund 94 000 Euro zu Buche schlagen, jedoch nicht über die Dorfentwicklung finanziert werden konnten. Diese Kosten teilen sich Gemeinde und Odenwaldkreis jeweils zur Hälfte. Die Gesamtausgaben für Anbau und Hallensanierung bezifferte der Bürgermeister mit rund 700 000 Euro. Daran beteiligen sich das Land Hessen aus dem Dorfentwicklungsplan mit 298 000 Euro und der Odenwaldkreis mit einem Zuschuss von 47 000 Euro. In Anbetracht dessen, dass die Ortsvereine hauptsächlich aus dem Erlös von festen und anderen Veranstaltungen rund 22 000 Euro beisteuern, entfallen noch 332 800 Euro auf die Gemeinde.

Im Zuge der Hallensanierung sind ein neuer Fußboden verlegt und die Glasbausteine gegen Isolierfenster ausgetauscht worden. Zudem wurde mit der kompletten Erneuerung der Anlagen für Brandschutz und Brandsicherheit den aktuellen Bestimmungen Rechnung getragen. Erster Kreisbeigeordneter Michael Reuter erkannte in der Umsetzung dieses Projekts nicht nur ein Beispiel für mustergültige Zusammenarbeit von Gemeinde und Kreis, sondern auch ein solches für ausgeprägten Bürgersinn. Schließlich bildeten Kreis und Gemeinde durch den Bühnenanbau eine Eigentümergemeinschaft.

Andererseits hätten die Bürger durch die aktive Beteiligung ihrer Gremien einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur und des Vereinslebens geleistet. „Die voll besetzte Halle demonstriert, dass in Seckmauern das Gemeinwesen funktioniert“, befand Gemeindevertretervorsitzender Joachim Walter.

Dies sei eine Messlatte für die übrigen Ortsteile. Walter machte zudem deutlich, dass sein Gremium fraktionsübergreifend dieses Bauvorhaben unterstützt und auf den Weg gebracht habe. Dabei sei besonders darauf geachtet worden, dass ein Großteil der Arbeiten an ortsansässige Firmen vergeben wurde. Elsbeth Kniß vom Reichelsheimer Amt für Regionalentwicklung und Dorferneuerung fand eine „gelebte Dorfgemeinschaft mit abwechslungsreichen Ideen“ vor. Deren Dorfkultur komme nicht nur an Festtagen zum Tragen, sondern sei beständiges und durchgängiges Element des Alltags. Dies zu fördern sei ein erklärtes Ziel des Dorferneuerungsprogramms.

Zur Schlüsselübergabe an Bürgermeister Werner Old und Ortsvorsteherin Anette Beck hatte Andreas Janoschkowitz vom Planungsbüro Loewer und Partner kein herkömmliches Schließgerät mitgebracht. Vielmehr überreichte er angesichts der überwiegend kulturellen Nutzung des neuen Bühnenbereichs einen Notenschlüssel.

Wolfgang Kraft
23.6.2004