Rückblick mit einem lachenden Auge

FUSSBALL Aufsteiger TV Fränkisch-Crumbach geht das Unternehmen A-Liga Odenwald mit bescheidenem Ziel an

FRÄNKISCH-CRUMBACH - (nik). Wenn sich Fränkisch-Crumbachs Fußball-Abteilungsleiter Thomas Henschke an die zurückliegende Spielzeit zurückerinnert, dann mit Freude: In der Kreisliga B reichte die Vizemeisterschaft zum lang ersehnten Aufstieg in die A-Liga.

Und mit dem Pokalsieg feierte der TV Fränkisch-Crumbach nicht nur seinen größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, sondern zog auch in die erste Runde des Hessenpokals ein.

"Sicher wäre es perfekt gewesen, wenn wir auch die B-Liga-Meisterschaft für uns entschieden hätten. Diesen Anspruch hatte unsere Mannschaft von Beginn an, aber der FC Finkenbach war in diesen beiden Partien gegen uns einfach ausgefuchster und das erkennen wir natürlich an", unterstreicht der Thomas Henschke. Alles reduzierte sich in der vergangenen Spielzeit auf diese beiden Spitzenbegegnungen, die der FC Finkenbach zuerst auswärts 2:1 gewann und nach der Winterpause vor eigenem Publikum sogar mit 3:0 für sich entschied.

"Der FCF hat in diesen zwei Spielen alles gewonnen und wir alles verloren, denn am Ende waren es genau die sechs Punkte, die uns zur Meisterschaft fehlten." Henschke bescheinigt dem Kontrahenten die größere mentale Stärke: "Spielerisch war der FC nicht besser,. Wir hatten in beiden Spielen eine Blockade im Kopf, von der wir uns nicht freispielen konnten. Wir trafen alles, besonders das Aluminiumgehäuse - nur nicht ins Tor. Spielerisch waren wir vielleicht sogar die beste Mannschaft der gesamten Spielklasse, was unsere erzielten 130 Tore auch dokumentieren."

Wichtiger war der erstmalige Triumph im Kreispokal des Odenwaldes, wo sich der Turnverein gegen ausschließlich höherklassige Mannschaften durchsetzte und im Endspiel gegen den damaligen A-Liga-Tabellenführer Inter Erbach gewann. Henschke: "Ich weiß, irgendwie klingt es absurd, aber gegen die besten Kreisteams setzten wir uns im Pokal durch, schaffen es anschließend aber nicht, die beiden alles entscheidenden Begegnung in der B-Liga für uns zu entscheiden und verkrampfen auch gegen andere. Die Erklärung ist dennoch recht einfach. Während in der B-Liga die Teams sich häufig in der eigenen Hälfte einigelten und schlicht nicht gewillt waren mitzuspielen und wir deswegen häufig ein sehr kräftezehrendes Spiel aufziehen mussten, das uns nicht nur körperlich ermüden ließ, taten uns die klassenhöheren Mannschaften den Gefallen, den Schlagabtausch mit uns zu suchen. Im Pokal konnten wir unsere schon gewonnene spielerische Reife richtig ausreizen. Das waren alles Fußballfeste, die in einem Riesenvergnügen endeten."

Aber nicht nur dieser Erfolg trägt die Rodensteiner in die nächste Spielzeit, auch Trainer Markus Ahlf ist vielleicht das größte Faustpfand, das der Klub derzeit vorweisen kann: "Er macht jeden einzelnen Spieler besser, vermittelt spielerisches Niveau und ist der ruhende Pol, eben auch in stürmischen Zeiten, wenn nicht alles nach Plan läuft"

Spektakuläre Neuzugänge kann der Aufsteiger nicht präsentieren, sieht man einmal von der Verpflichtung von Torwart Roland Denzel vom Verbandsligisten FCA Darmstadt ab. Zwei A-Jugendliche und Rückkehrer Gennaro Di Matteo sowie Daniel Nessen vom Darmstädter A-Ligisten SG Modau werden den Crumbacher Kader ergänzen. Besonders von Di Matteo verspricht sich Thomas Henschke einiges: "Er spielte zuletzt als hängende Spitze und ist mit seinen läuferischen Qualitäten eine große Bereicherung für unser Spiel."


Der personelle Aderlass zur neuen Saison fällt dagegen gering aus, ist aber bedeutsam: Mit Abwehrchef Patrick Sudheimer und Marco Stenger gehen zwei Korsettstangen in der Vierer-Abwehrkette verloren. Wo der Aufsteiger zur neuen Runde stehen wird, kann Thomas Henschke nicht wirklich einordnen: "Wir wollen uns recht schnell akklimatisieren und können nach dem Testspiel gegen den A-Ligisten SV Hahn, das mit 0:1 verloren, wir aber eigentlich 4:1 hätten gewinnen müssen, recht zuversichtlich in die nächste Spielzeit gehen". Es zählt nur der Klassenerhalt.