(aus echo-onlien.de vom 28.7.22)

KSG Vielbrunn: Viele Neuzugänge nach "Seuchenjahr"
Der A-Ligist geht mit einem 20-Mann-Kader in die neue Saison und hat unter anderem einen Leistungsträger von der FSV Erbach verpflichtet.

Von Thomas Nikella

 

VIELBRUNN - Keine andere Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A traf die Coronawelle so hart wie die KSG Vielbrunn - und raubte ihr damit alle Chancen, in der Meisterschaft vorne mitzuspielen. Jetzt will die KSG wieder angreifen, bleibt aber bei der Formulierung der Saisonziele sehr zurückhaltend - trotz einiger vielversprechender Neuzugänge.

 

"Die letzte Saison war vor allem von dem komischen Modus geprägt", bringt es Vielbrunns Trainer Alexander Sigmund auf den Punkt. In der Hinrunde, die noch im Ligaformat absolviert wurde, stand Vielbrunn nach starken Vorstellungen auf Rang drei. Doch nach der Winterpause war Vielbrunn nach Angaben ihres Trainers wegen großer personeller Probleme nicht mehr in der Lage, zielgerichtet zu trainieren. Sigmund sagte damals: "Wir wollen nur noch durchkommen." Am Ende wurde es trotz aller Hindernisse ein sehr respektabler fünfter Tabellenplatz. In der Meisterschaftsendphase schlugen die Ausfälle bis zur zweiten Mannschaft durch, die schließlich aus dem Wettbewerb genommen werden musste. Zwingend notwendig waren daher auch die acht Neuzugänge, die den Kader wieder auf 20 einsatzfähige Spieler bringen.

 

Sofort fällt einem dabei der Name Osman Abravci, zuletzt bei der FSV Erbach, auf, der die Herausforderung in Vielbrunn annehmen will. So wie Alexander Sigmund berichtet, ging es bei dem Erbacher auch darum, wieder gute Trainings- und Spielbedingungen vorzufinden. Abravci sei ein zentraler Mittelfeldspieler, der schon für den VfL Michelstadt in der Gruppenliga Erfahrungen sammelte. Interessant wurde es auch, als der Name Luca Trizzino fiel. Ja, richtig, es handelt sich um den Sohn des Hummetroth-Mäzens, der sich als technisch versierter Fußballer in Vielbrunn präsentiert. Er kommt aus der Jugend des TSV Seckmauern und hatte schon Einsätze im Team des A-Liga-Meisters.

 

Platz sechs bis acht hält Sigmund für realistisch
Ebenfalls aus Hummetroth kommt Esef Can Bayik, der bereits für den Gruppenligisten FC Fürth stürmte. Als Gewinn für die KSG bezeichnet Sigmund auch Filippo Cacciatore, der zuletzt in Wald-Michelbach spielte und mit seinen 1,95 Meter Körpergröße in der Innenverteidigung zum wichtigen Mann werden könnte. Magnus Knoll, talentierter Linksfuß von Eintracht Wald-Michelbach, machte eine Pause und bietet sich bei der KSG als Außenverteidiger an. Freude macht dem Trainer auch die Verpflichtung von Torwart Torben Wolf vom TSV Höchst: "Schlussmänner sind ja rar gesät." Schließlich ergänzen die Jugendspieler Rico Budel und Leon Hess den Kader des A-Ligisten.

 

Schlagen die Neuzugänge in Vielbrunn ein, dann entsteht gerade für die Favoriten Günterfürst und Bad König ein gefährlicher Gegner, der nicht nur defensiv schwer zu packen sein wird, sondern der auch im Angriffszentrum kräftig austeilen könnte. Platz sechs bis acht hält Sigmund für ein realistisches Ziel, auch weil die Liga kräftig aufgerüstet hat. Er will sich mit der Mannschaft nach dem "Seuchenjahr" erst wieder etablieren. Eines der wichtigsten Ziele ist beispielsweise auch, den Spielbetrieb der Zweiten wieder auf eine solide und vernünftige Basis zu stellen. Alles andere hängt aber letztlich von der Entwicklung der Neuzugänge und der Genesung der Langzeitverletzten ab.