(aus echo-online.de vom 20.7.22)

A-Liga: SG Sandbach II zieht vier A-Jugendliche hoch
Die Kreisoberliga-Reserve will auch in der kommenden Saison mit erfrischendem Offensivfußball überzeugen und peilt einen Tabellenplatz im Mittelfeld an.

 

Von Thomas Nikella

 

SANDBACH - Für jeden Amateurfußballverein ist es seit je her wichtig, dass er immer auch eine gut aufgestellte Reserve-Mannschaft vorweisen kann. Bestes Beispiel dafür ist die SG Sandbach, die über ihren Nachwuchs eine Perspektivmannschaft in der A-Liga Odenwald unterhält, die dem Verein richtig Freude bereitet. Jetzt geht die ehemalige Gruppenliga A-Jugend in ihre dritte Spielzeit und bietet weiter gute Entwicklungsmöglichkeiten.

 

Bei Norman Besler, Trainer des Sandbacher Nachwuchsteams, hat die zurückliegende Saison ein sehr differenziertes Bild hinterlassen: Nach ganz starker Hinrunde, als die SGS II mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde das eigentliche Saisonziel erreicht hatte, entpuppte sich die zweite Saisonhälfte als sehr schwierig, so zumindest kommuniziert es der Trainer: "Für uns begann die Aufstiegsrunde erst mit der Begegnung gegen SG Bad König/Zell (1:2) am 30. April. Unsere Vorbereitung aber startete schon am 20. Januar. Spielplanmäßig war das für uns eine Katastrophe, da halfen auch zahlreich ausgemachte Testspiele nicht, von denen auch einige abgesagt wurden." Immerhin gewann die SGS II das zweite Spiel mit dem buchstäblich letzten Aufgebot gegen ein ebenfalls ersatzgeschwächtes Vielbrunn mit 2:1.

 

Körperlich war die Besler-Elf aber schon da am Limit, denn auch die erste Auswahl hatte mittlerweile im Aufstiegskampf der Kreisoberliga nach Ausfällen und Verletzungen ihren Tribut gefordert. Norman Besler hatte einige Mühe, elf oder zwölf Spieler für den Spieltag zu rekrutieren. Auch die ganze Situation, dass es eigentlich um nichts mehr ging, weil weder in der Auf- noch in der Abstiegsfrage etwas entschieden wurde, förderte nicht gerade die Motivation seiner Schützlinge. Immerhin lieferte die SGS II in guter Besetzung eine richtige gute Vorstellung beim 1:3 in Günterfürst, nach dem sie bei starken Hetzbachern 0:4 unterging.
So entwickelte sich für die Mannschaft der zweite Teil der Saison 21/22 nur zu einer Überbrückungsrunde. Die Personalsituation hat sich dagegen kaum entspannt: Sechs Spieler standen häufig nicht zur Verfügung, zwei davon haben sich endgültig verabschiedet, was für den Verein "extrem bitter" ist", beklagt Norman Besler. Jetzt sollen wiederum vier A-Jugendliche eingebunden werden, darunter auch Ahmet Gökcen und Eduard Mocanu, die auch das Zeug für Einsätze in der ersten Mannschaft haben sollen. In jedem Fall beleben die Jugendlichen den Konkurrenzkampf und zeigen auch jede Menge Biss. Besler rechnet mit 16 bis 17 Spielern in seinem Kader, von insgesamt 40 Sandbacher Fußballern.

 

Oben angreifen hält der Coach für unrealistisch, dafür haben sich Günterfürst und Bad König zu weit vom übrigen Feld abgesetzt. Auch an das Level von Reichelsheim, Rai-Breitenbach oder Brensbach wird Sandbachs Reserve wohl nicht heranreichen. Ungebrochen bleibt aber der erfrischende Angriffsfußball des Sandbacher Perspektivteams, das oft dafür gelobt wurde, weil es konsequent und gnadenlos aus der Balleroberung umschalten kann und so für manche Überraschung in der Kreisliga A sorgte. Realistisch ist ein Mittelfeldplatz, meint Besler, der froh wäre, wenn seine Formation nicht in Abstiegsgefahr geraten würde: "Ich muss auch immer das letzte halbe Jahr zugrunde legen", sagt er abschließend.