(OP vom 13.
Juli 2005)
Fußballregeln:
Beim Abseits nichts Neues
Offenbach (rjr) •
Mit Beginn der Fußball-Saison 2005/2006 treten wieder einige Regeländerungen
in Kraft. Auf den Spielklassentagungen werden die wichtigsten Änderungen
den Vereinsvertreter erläutert. Hier ein Überblick:
Die wichtigste Klarstellung:
An der Auslegung der Abseitsregel hat sich in Deutschland
nichts Entscheidendes geändert. Die Schiedsrichter sind lediglich
dazu angehalten, zwecks Ermittlung einer aktiven oder passiven Abseitsstellung
etwas länger mit ihrer Entscheidung zu warten. Die ungeliebte Vorgabe
vom Confederations Cup, den Abseitspfiff erst bei Ballannahme durch den
Angreifer ertönen zu lassen, gilt für die deutschen Unparteiischen
nicht.
Eine Übersicht
der tatsächlichen Neuerungen:
Die bisherigen Anweisungen zur Regel „Verbotenes Spiel und
unsportliches Betragen" des „International Football
Association Board" wurden erweitert:
- Ein
Tackling von der Seite oder von vorne, welches die Gesundheit eines
Gegners gefährdet, ist als grobes Foul und mit der Roten Karte
zu ahnden. Bisher wurde nur das Tackling von hinten als grobes Foul
geahndet.
- Nach dem
Schlusspfiff, aber noch auf dem Spielfeld, kann der Schiedsrichter zukünftig
persönliche Strafen mit einer Gelben oder Roten Karte aussprechen.
Bisher endete die Befugnis mit dem Schlusspfiff.
- Betritt
ein Auswechselspieler unerlaubt das Spielfeld, erhält er eine Verwarnung,
und das Spiel wird mit indirektem Freistoß fortgesetzt. Bisher
ging es mit einem Schiedsrichterball weiter.
- Verstößt
die angreifende Mannschaft beim Strafstoß gegen die Ausführungsbestimmungen
(etwa durch unerlaubtes Täuschen des Schützen) und der Torwart
wehrt den Ball ins Toraus ab, gibt es nun indirekten Freistoß
für das verteidigende Team. Bisher ging es mit einem Eckstoß
weiter.
- Beim
Einwurf müssen alle Gegenspieler einen Mindestabstand von zwei
Metern einhalten.
Außerdem treten einige geänderte Regelauslegungen
in Kraft:
- Spielen
ohne Schuhe ist nach wie vor nicht erlaubt und wird mit einem indirekten
Freistoß bestraft. Auf die Gelbe Karte wird aber nun verzichtet.
- Will
ein Schiedsrichter Zeit nachspielen lassen, so kann er bei besonderen
Vorkommnissen diese Zeit noch verlängern (jedoch nicht verkürzen).
- Betritt
ein Auswechselspieler unerlaubt das Spielfeld und verhindert durch das
Wegspielen des Balles ein Tor, so wird der Spieler lediglich wegen des
unerlaubten Betretens mit der Gelben Karte bestraft. Bisher erhielt
er die Rote Karte für die Verhinderung des Tores. Das Spiel wird
mit indirektem Freistoß fortgesetzt. Diese Auslegung gilt ebenso
für den verletzten Spieler, der unerlaubt das Spielfeld betreten
hat und durch Wegspielen des Balles ein Tor verhindert. Einen Feldverweis
kann es nur noch bei Foul- oder Handspiel zur Torverhinderung geben.
- Bei der
Ausführung eines Eckstoßes ist es ausreichend, wenn der Ball
auf den Linien des Viertelkreises liegt. Er muss nicht mehr innerhalb
des Viertelkreises liegen.
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