Aktualisiert am 7 März, 2009
 
aus der Zeitung SüWo (Südhessen Woche) vom 26.02.09, Autor Erik Erstfeld
Fit vom Kopf bis in die Fußzehen

Erwin Münch hat es mal wieder geschafft. Der 43-jährige Metzgermeister aus Seckmauem im Odenwald wurde diesen Monat nach einem Landessichtungslehrgang im Kampfsport Ju-Jutsu vom Landestrainer in den Hessenkader berufen. Hier trainieren nur die Besten, urn sich auf großeTumiere wie die Deutschen Meistersehaften, vorzubereiten. Es ist außergewöhnlich, dass jemand mit 43,.einem Alter, mit dem man in den meisten Sportarten schon zum alten Eisen gehört, den Sprung in den Hessenkader schafft, zumal Münch erst seit einem Jahr Ju-Jutsu betreibt.

Münch ist für am Kampfsport Interessierte kein Unbekannter, schließllich ist er der amtierende Intemationale Deutsche Meister im Kickboxen in der Gewichtsklasse
bis 80 Kilogramm. Zum Leistungssport hat er erst während seiner Bundeswehrzeit. gefunden. Der damals völlig untrainierte Soldat hatte seine liebe Not, konditionell den Anforderungen der Grundausbildung zu entsprechen. Erste Trainingserfolge motivierten ihn aber dann, weiter an seiner Physis zu.arbeiten.

1987 begann er mit Kickboxen in Aschaffenburg, später absolvierte er eine einjährige Ausbildung beirn Weltmeister im Vollkontakt-Kickboxen Ferdinand Mack in Mannheim, der sich eine weitere halbjährige Ausbildung bei Michael Möller, dem Bundestrainer der Kickboxer und Weltmeister im Freestyle-Karate, anschloss. Münch misst sich immer nur mit den Besten. Deshalb fährt er seit einiger Zeit jeden Dienstag nach Bad Nauheirn zurn Training von Bundestrainer und Weltmeister Daniel Weil. Im Jahr 2006 wurde er im Alter von 40 Jahren das erste Mal Deutscher Meister.


Der sportliche Erfolg stärkt das Selbstbewusstsein von Münch, hat ihn aber kineswegs hochmütig werden lassen. Und wer sich unter einem Kickboxer einen Schlägertypen vorstellt hat sich gründlich geirrt. "Ich habe Freude am Turniersport. Schläger gehören da nicht hin und halten sich auch nicht bei uns. Die meisten, die bei uns trainieren, sind Menschen mit einer guten beruflichen Ausbildung, die sich dafür begeisten, ihren Körper fit zu halten", betont der sympathische Leistungssportler.

Erwin Miinch möchte fit sein von den Haarwurzel bis in die Fußzehen, dafüir trainiert er und das ist der Grund, warum er Kickboxen und neuerdings auch Ju-Jutsu betreibt. Beweglicbkeit, Schnelligkeit und Kraft aller Körperpartien werden hier optimal ausgebildet.

Doch wie schaftt man es, mit 43 Jahren im Hochleistungssport deutlich Jüngere auszustechen? "Das ist reine Kopfsache und eine Frage der Disziplin", ist sich Müinch ganz sicher. Er trainiert drei- bis viermal in der Woche jeweils zwei Stunden und gönnt seinem Körper zwischen den Trainingseinheiten möglichst einen Tag Pause. "Zu viel des Guten schadet demTrainingserfolg", weiß Münch. Er ist kein Kostverächter, isst alles und gönnt sich auch mal ein Bier. "Aber alles in Maßen, nicht mehr essen, als man verbrennt", lacht der mehrfach prämierte Metzgermeister. Miinch misst 1,80 Meter und wiegt derzeit 79 Kilogramm