Prunksitzung 2009 des CCS vom Fr 6.Feb

Mit ihrem eigenwilligen Beitrag zum Thema "Finanzkrise" glänzten die AH-Fussballer des TSV Seckmauern am Freitag auf der Prunksitzung des CCS. Das Stück, mehr Comedy denn typischer Faschingsvortrag, beleuchtete die Bankenmisere auf lokaler Ebene; dabei blieb fast niemand im Lützelbacher Umfeld verschont. Sehr gelungen und ein echter Hingucker war auch die Dekoration zum Stück.

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(aus OE vom 11.02.09)

Haben Frauen auch ein Einkaufen-Gen?
Fastnacht: „Trauerschnallen“ und Bankenkrise-Geschädigte erheitern Gäste der Prunksitzungen in der Steinbachtalhalle von Seckmauern

SECKMAUERN. Nicht zimperlich in Sachen schwarzer Humor zeigten sich die „Seckmaurer Trauerschnallen“ bei ihrer närrischen Premiere. Zum ersten Mal beteiligten sich in dieser Formation Susanne Hener, Marion Schäfer, Birgit Hillerich, Anette Raitz, Heike Schulz und Claudia Wolfstädter– musikalisch begleitet von Ottmar Brohm – an den Prunksitzungen des Carneval Clubs Seckmauern (CCS). Die Sitzungen füllten die Steinbachtalhalle am Freitag und Samstag vollständig.

„Beschwert sich doch der Pfarrer bei der Beerdigung, den Toten nie in der Kirche gesehen zu haben“, berichten die Damen. Und weiter: „Worauf eine Stimme aus dem Grabe kund tat: Hätten mich heute nicht vier Mann reingetragen, wär ich auch nicht gekommen.“ Mit ganz anderen Fragen setzte sich „Rentner Georg“ (Detlef Eichberg) in seiner wissenschaftlich engagierten Arbeitsgemeinschaft auseinander: Er fragte, wohin das Licht nach dem Ausschalten geht oder ob drei Vierkornbrötchen gesünder sind als vier Dreikornbrötchen. Auch mit den menschlichen Genen beschäftigte er sich. So heiße ein weibliches Gen „auf den Sack-Gen“, worauf Männer mit ihrem „fremd-Gen“ reagierten. Zudem verfügten moderne Frauen über das „Einkaufen-Gen“.

„Können Sie melken?“ „Nein, auf‘s Finanzamt will ich nicht.“ Zenzi von der Alm (Anette Beck) erlebte so allerhand bei der Arbeitssuche. „Hat der Bauer Gülle in de Socke, bleibt er auch beim Tanze hocke“: Büttensenior Bernd Lenk stellte fest, dass „Bauer sucht Frau“ trotz TV-Unterstützung nicht einfach ist.

Als Fastnachts-Urgestein in Seckmauern kam Ruth Wolfstädter als „Jägerin“ in die Bütt, sie berichtete Kurioses aus dem Ehealltag. „Ach ja, was ham'er uns so lieb“: Mutig und gekonnt präsentierten im Duo Büttennachwuchs Lisa Hener und Lena Schäfer den Alltag der Geschwisterliebe.

„Lieber Wegweiser am Runden Stein, wo wird Geld und Arbeit für uns sein?“ Bankenkrise und Hartz IV, märchenhaft verpackt, war Thema von Rüdiger Stapp und seinen Alten Herrn des Seckmaurer Fußballs. So irrten Hänsel und Gretel als Opfer der Bankenkrise durch den Odenwald, wo sie so manch seltsame Begegnung hatten. Als Posaunist plauderte Jörg Schäfer aus dem Nähkästchen: Die Steinbachtaler wollten ihn nicht, dort könne er nicht leise genug spielen. Also griff er doch wieder zu seiner Gitarre. Schäfer gehört fest zur Seckmaurer Fastnacht, er begeistert mit eigenen Songs und einem ganz eigenen Humor. Ebenso als Liedermacher mit Gitarre dabei ist Chris Schlindwein, der als geplagter Ehemann in die Bütt stieg.

Neben Gesang, Bütt und Klamauk kam auch der Tanz nicht zu kurz: So zählen zum CCS stolze fünf Funkenmariechen-Garden, von der Purzelgarde bis zur Großen Garde. Alle Garden wie etwa die „Minis“, die diesmal ganz spanisch aufwarteten, werden von Renate Wolafka und Andrea Väth trainiert, die Choreographie stammt von Jenny Väth. Als Solotänzerin begeisterte Carolin Beck, sie wird von Jenny Stapp trainiert. Hoch über den Wolken siedelten die „Cherry Ladies“ ihre Tanzdarbietung als Stewardessen an, mit Pepp entführten die „Chili Peppers“ tänzerisch in den Dschungel. Klamauk und Akrobatik zu Rock’n' Roll der sechziger Jahre präsentierte das Männerballett. Durch den Abend führte Elferratspräsident Jürgen Schäfer.